Mit stacheligen Schuppenblättern und ziegelartig geschichteten Hüllblättern schützt sich die Artischocke vor Fraßfeinden. Zum Glück, denn so bleibt der Weg zum zarten Blütenboden unerschrockenen Feinschmeckern vorbehalten.
Um an das schmackhafte Herz der Artischocken zu kommen, braucht es allerdings etwas Geduld und Mühe. Doch der Aufwand der frischen Zubereitung lohnt sich, denn der unter zahlreichen Blättern und dem so genannten Heu versteckte Boden bzw. das Herz zeichnen sich durch ein besonders feines Aroma aus. Das wussten schon die alten Griechen und Römer, die die hierzulande immer noch exotisch anmutende Blütenknospe bereits zu schätzen wussten, bevor sie im Mittelalter in den Ruf eines wirksamen Aphrodisiakums kam. Durch Katharina von Medici, die dieses Gemüse sehr liebte, gelangte die Artischocke im 16. Jahrhundert von Italien nach Frankreich, wo sie noch im 18. Jahrhundert als das standesgemäße Gemüse des Adels galt und ihr Verzehr als Ausdruck vornehmster Lebensart.