Der Apfel beherrscht die Welt. Mit Ausnahme tropischer Regionen wird er überall kultiviert und ist weltweit das wichtigste Obst.
Er ist der unbestrittene „König der Früchte“ und gilt – wie die Rose bei den Blumen – weit über unseren Kulturraum hinaus als Symbol der Früchte schlechthin. Neu entdeckte Arten wurden daher – vorausgesetzt, sie waren halbwegs rund, nicht kleiner als eine Kirsche und nicht größer als ein Kürbis – häufig mit der Zusatzbezeichnung „Apfel“ benannt, ehe sich ein eigener Name finden ließ: Die Tomate wurde zunächst „Paradiesapfel“ genannt (woran noch die österreichische Bezeichnung Paradeiser erinnert), die Kartoffel heißt bei uns sogar heute noch auch „Erdapfel“.
Über 20.000 Sorten
Die globale Bedeutung des Königs der Früchte spiegelt sich auch in zahlreichen Mythen der Kulturen dieser Welt wider: Im Alten Testament symbolisiert er den Anfang vom Ende, denn mit dem Apfel kam der Tod, wurde die Menschheit sterblich. In keltischen Überlieferungen hingegen gibt er dem Paradies seinen Namen: Avalon – Apfelland. Damit war das Land des Friedens, des reinen Glücks und des ewigen Lebens gemeint. Die Germanen wiederum weihten den Apfelbaum Freia, der Göttin der Liebe und der Fruchtbarkeit. Bei den alten Chinesen stand der Apfel für Frieden und Liebe. So wird heute noch ein Freudenviertel als „Pinkang“ („Apfelbett“) bezeichnet. Er ist aber – als „Zankapfel“ – auch ein Symbol für List und Zwietracht.