Kosten und Energieeffizienz
Der wohl größte Unterschied zwischen einem E-Auto und einem Verbrenner sind die laufenden Kosten. Elektroautos seien zwar in der Anschaffung teurer, aber hinsichtlich der laufenden Kosten wesentlich günstiger, weil man seltener in die Werkstatt müsse. Einen klassischen Service kenne ein E-Auto – zumindest ein Tesla – zum Erhalt der Garantie gar nicht.
"Teile der Autoindustrie möchten uns weismachen, wir könnten zum Beispiel jetzt auf der Stelle nach Paris fahren – nur noch schnell tanken und los geht’s. Das, sagen sie, sei mit einem Elektroauto nicht möglich. Theoretisch stimmt das auch", meint Herr Burger. "Doch wer von uns möchte tatsächlich so spontan in den Urlaub fahren? Bevor man für längere Zeit verreist, muss man dementsprechend viel packen. Während dieser Zeit kann das E-Auto laden und man kann letztlich genauso schnell losfahren."
Auf Kurzstrecken wird laut Burger vergleichsweise mehr Strom fürs Temperieren von Akku und Fahrgastraum gebraucht. Auf Langstrecken, wenn die Temperatur nur mehr gehalten werden müsse, falle dies viel weniger ins Gewicht. "Auch kann man das Fahrzeug – sofern die Hersteller-App dies zulässt – optimiert laden, sodass es erst kurz vorm Wegfahren fertig ist. Auf diese Weise kommt es frisch von der Steckdose, der Akku ist bereits temperiert und der Fahrgastraum entsprechend klimatisiert."
Aufgrund der in vielen E-Auto-Modellen standardmäßigen Wärmepumpe stellen auch Staus nur bedingt ein Problem dar. „Beim Verbrenner muss der Motor weiterlaufen und verbraucht Treibstoff“, so Burger. „Beim E-Auto wird die Energie nicht als Nebenverbraucher vom Hauptmotor bereitgestellt, sondern direkt aus der Batterie.“ Die Klimatisierung könne überhaupt vernachlässigt werden. Bei der Heizung sei es zwar etwas anders, aber der Hauptverbraucher, also der Motor, benötige beim Stehen keine Energie. „Es muss schon ein sehr ungünstiger Zufall sein, dass einerseits die Batterie fast leer ist und man zur selben Zeit in einen Stau kommt, in dem geheizt werden muss. Wenn dann der Verkehr wieder langsam anrollt, kommt hinzu, dass der E-Antrieb vor allem bei niedriger Geschwindigkeit sehr effizient ist. In Summe ist das Problem sicher nicht schlimmer, als wenn man mit Tankanzeige ‚Reserve‘ in einen Stau gerät.“
Berg- und Talfahrten
Auch für Bergfahrten hat Herr Burger Tipps parat: "Grob gerechnet kosten 100 Höhenmeter 4 Kilometer Reichweite, aber bergab kommen je 100 Höhenmeter wieder 3 Kilometer zurück in die Batterie. Und man benötigt, wenn man sein Auto ein bisschen kennt, beim Bergabfahren tatsächlich keine mechanische Bremse. Es funktioniert mit der Energierückgewinnung allein und schont noch dazu die Verschleißteile", erklärt Burger. Diese 4-zu-3-Regel, wie er sie nennt, hat er sowohl theoretisch berechnet als auch praktisch überprüft. Was man immer beachten sollte: Das Auto oben auf dem Berg nicht vollständig laden, denn das wäre Verschwendung. Dies gilt im Übrigen nicht nur für Ausflügler, sondern auch für alle, die auf einem Berg wohnen.
Restreichweite oft unzuverlässig
Unerlässlich ist für Herrn Burger eine zuverlässige Prognose, mit welchem Akkustand er am Ziel ankommen wird. Das gibt ihm ein Gefühl der Sicherheit. Aufgrund seiner Erfahrungen mit seinem ebenfalls elektrischen Dienstwagen weiß er, dass nicht jede Software gleich gut arbeitet: "Der Dienstwagen bezieht weder die Routendaten mit ein noch Randbedingungen wie die Außentemperatur. Somit ist die Anzeige der Restreichweite sehr unzuverlässig." Aus diesem Grund kann er die Unsicherheit vieler Menschen gegenüber der Elektromobilität nachvollziehen. Hier gibt es für ihn noch Nachholbedarf seitens der Hersteller.
Lademöglichkeiten auf Urlaubsreise in AT
wrzmly, 22. August 2022, 19:08