Hätten Sie das vermutet: Handelsübliche Teebeutel bestehen teilweise aus Plastik.
Plastik im Tee? Wir haben recherchiert!
Still und heimlich haben die Lebensmittelproduzenten dieser Welt es geschafft, ihr Lieblingsverpackungsmaterial, Plastik, auch in Teebeutel hineinzuschummeln – zumindest in Großbritannien. Im Teeland Nummer eins beinhaltet fast jeder Teebeutel Plastik, schreibt das Konsumentenmagazin „Ethical Consumer“. Das ließ uns aufhorchen! Plastik im Tee? Wie das wohl in Österreich ist? Wir haben recherchiert.
Twinings
Vom britischen Tee-Multi Twinings bekamen wir die Antwort, dass in Österreich „in erster Linie“ die klassischen Doppelkammer-Teebeutel zu finden seien. Diese bestünden „zum größten Teil“ aus einem Material aus natürlicher, pflanzlicher Zellulose. Es werde jedoch noch ein Bindemittel aus Acrylpolymer beigemischt, um sicherzustellen, dass die pflanzlichen Zellulosefäden auch zusammenhalten.
Abschließend heißt es: „Wir von Twinings sind kontinuierlich dabei, die Nachhaltigkeit unserer Produkte zu verbessern. Unter anderem arbeiten wir mit unseren Lieferanten daran, weitere Teebeutel zu entwickeln, die zu 100 % biologisch abbaubar sind. Mit dem Ziel, zukünftig alle unsere Teebeutel ohne Plastik herstellen zu können.“
Teekanne
Österreichs Marktführer Teekanne versichert, dass „95 % der Teebeutel, die wir in Österreich vertreiben, klassische Doppelkammerbeutel sind“. Das Filterpapier, aus dem diese Beutel hergestellt werden, werde aus den Fasern der Faserbanane (Musa textilis) gewonnen, heißt es in der Stellungnahme.
Wie schnell der Beutel und seine Bestandteile tatsächlich kompostiert und abgebaut werden, „hängt von den Umgebungsbedingungen ab (Temperatur, Feuchtigkeit, Sauerstoff, Anwesenheit von Bakterien) bzw. davon, wie häufig der Kompost bewegt wird (mechanisch oder durch z.B. Regenwürmer)“. Zusätzlich habe Teekanne auch Pyramidenbeutel aus PLA (Polylactid) im Programm: „Wir verwenden gentechnikfreies PLA, das auf Basis des nachwachsenden Rohstoffs Mais hergestellt wird.“
Sonnentor
Bei Sonnentor werden Fasern der Textilbanane (Abacá) und Zellulosefasern aus Holz bzw. Maisstärke für die Pyramidenbeutel verwendet. Im Herbst 2016 erfolgte die Umstellung auf ungebleichtes Papier. Zum Thema Gentechnik heißt es auf der Sonnentor-Homepage: „Wir haben akkreditierte Analyseergebnisse vorliegen, die bestätigen, dass in unserem bei den Pyramidenbeuteln verwendeten Verpackungsmaterial kein GMO-verändertes Material (Genetically Modified Organism) nachgewiesen werden konnte.“
Dennoch könne man nicht zu 100 % garantieren, dass im verwendeten Material für die Pyramidenbeutel ausschließlich GMO-freier Mais enthalten sei, „da laut aktuellen wissenschaftlichen Methoden im fertigen Verpackungsmaterial eine Veränderung nicht mehr zu 100 % bestimmt werden kann“.
Unser Tipp
Wer auf Nummer sicher gehen will, der sollte losen Tee verwenden – in jedem Fall die bessere Variante, dieses Heißgetränk zu genießen.