Die Tarifreform im VOR Verkehrsbund Ost-Region brachte auch Seniorenermäßigungen für Einzeltickets und Tageskarten. Bahnfahren wurde dadurch nicht immer billiger. Unsere Leserinnen und Leser machten in Mails an KONSUMENT ihrem Ärger deutlich Luft.
Bahn- und Busfahren hält jung. Zumindest scheint man ab einem gewissen Alter nicht mehr älter zu werden – jedenfalls, was das Erreichen des Alters für die Seniorenermäßigung betrifft. Wie viele andere findet das auch Brigitte F. nicht lustig: „Ich versuchte sofort, als ich mit 60 meinen Pensionistenausweis erhielt, bei den ÖBB eine Vorteilscard Senior zu erhalten. Jedoch: Nein, erst mit 61. Okay. Doch an meinem 61. Geburtstag erhielt ich nun wieder eine Absage, das Datum war wieder hinaufgesetzt worden.“ Tatsächlich erhöhen die ÖBB im Gleichklang mit den Verkehrsverbünden derzeit das Alter für die Seniorenermäßigung alle zwei Jahre.
Momentan halten wir für Frauen wie Männer bei 62 Jahren. Mit 1.1.2018 werden es 63 sein. Das heißt, die Jahrgänge 1956 werden im Jahr 2019, mit 63 Jahren, in den Genuss einer Seniorenermäßigung bei Bus und Bahn kommen; der Jahrgang 1957 im Jahr 2021 mit 64 Jahren; und mit dem Jahrgang 1958 im Jahr 2023 dann alle ab 65 Jahren.
Nicht ohne Vorteilscard Senior
Als anerkannter Senior bekommt man noch kein Ticket billiger. Man darf um 29 Euro die ÖBB Vorteilscard (VC) Senior statt der 99 Euro teuren ÖBB VC Classic erwerben. Zum einen berechtigt die ÖBB VC ein Jahr lang zum Kauf ermäßigter ÖBB-Standardtickets. Zum anderen ist eine ÖBB VC Senior in den meisten Verkehrsverbünden (es gibt davon in jedem Bundesland einen bzw. für Wien, NÖ und Burgenland den VOR) Voraussetzung, um in den Genuss von Seniorenermäßigungen zu kommen – Überraschungen inklusive. So schildert etwa ein verärgerter Bruno P.: „Die ÖBB VC Senior habe ich in der Gewissheit gekauft, bei Bahnfahrten eine Ermäßigung von 50 Prozent zu bekommen. Durch den Vertrag zwischen ÖBB und Verkehrsverbund Tirol wird die Ermäßigung aber auf 30 Prozent reduziert.“