Sie sollten ihre Träger zu mehr Bewegung animieren. Die meisten Fitnessarmbänder sind aber weder marktreif noch sinnvoll. Eine kostenlose Handy-App tut annähernd denselben Dienst.
Diese Fitnessarmbänder haben wir getestet:
Mit Herzfrequenzmessung über Brustgurt
- Garmin vivosmart
- Polar loop
Mit integrierter Herzfrequenzmessung
- Fitbit charge HR
- Jawbone UP3
- Mio Fuse
- Samsung Gear Fit
Ohne Herzfrequenzmessung
- Fitbit flex
- Garmin vivofit
- Jawbone UP2
- Medisana ViFit connect
- Sony SmartBand SWR10
- Xiaomi Mi Band
Folgende Prüfpunkte finden Sie in unseren Testtabellen: Ausstattung (Display, Kalorien, Schritte, Nachrichten, Musiksteuerung, Betriebsdauer, uvm.), Fitnessfunktionen (Genauigkeit), App und PC-Anwendungen, Schadstoffe, Haltbarkeit (Wasserfestigkeit, Falltest, etc.), Handhabung (Akku und Batterie, ...), Datenschutz
Nachfolgend unser Testbericht.
Sehe ich gut genug aus? Habe ich ausreichend Freunde auf Facebook? Den günstigsten Handytarif? Mein Geld richtig angelegt? Und wie schaut es mit meiner Fitness aus? Passt mein Blutdruck, mein Bewegungslevel? Mein Schlaf, war der heute Nacht auch effizient genug? Es ist zweifellos eine der großen Schattenseiten der modernen Zeit – dieses Gefühl, das vielen Menschen im Nacken sitzt, das sie dazu antreibt, sich ständig optimieren zu müssen. Quantified Self nennt sich die Bewegung der Selbstvermesser im Neudeutschen.
Fitnesstracker als Armband
Ein wichtiges Accessoire dieser immer größer werdenden Gemeinschaft ist der Fitnesstracker (engl. "to track" = verfolgen) in Form eines elektronischen Armbands. Manche bezeichnen diese Produkte auch recht ungenau als "Firnessuhr". Das Gerät soll die Anzahl der Schritte, die Herzfrequenz und den Kalorienverbrauch erheben und den Träger dazu anspornen, noch mehr für sich zu tun. Dabei misst derjenige, der viel misst, eine Menge Mist. Das hat sich beim technischen Test der Stiftung Warentest ebenso herausgestellt wie bei unserem zusätzlichen Praxistest (siehe Kapitel Praxistest).
Verfälschte Schrittzahlen
Das eindeutige Ergebnis beider Untersuchungen: Diese Fitnessarmbänder sind noch nicht marktreif. Sie arbeiten unpräzise, sind eher Bewegungsmelder als Schrittzähler. So wurden beim Praxistest Handbewegungen, etwa das Tippen am Computer, als Schritte gewertet, ebenso das Zähneputzen oder Wäscheaufhängen. Der Träger muss sich dabei keinen Meter vom Fleck gerührt haben – das Messgerät wertet Armbewegungen automatisch als Schritte und vermittelt dem Nutzer dadurch das Gefühl, mehr getan zu haben als er in Wahrheit hat.
U-Bahn-Fahrt als Aktivität gezählt
Sogar eine Fahrt mit der U-Bahn zählte in unserem Test als Aktivität und wurde vom Tracker in Schritte umgerechnet. Zumindest sorgt das für gute Laune, wenn man am Abend auf seine Uhr blickt und dem empfohlenen Ziel der Weltgesundheitsorganisation, 10.000 Schritte am Tag zurückzulegen, vermeintlich nahegekommen ist. Von einer genauen Messung kann jedoch nicht die Rede sein.
Die fantastischsten Daten lieferte in unserem Praxistest Orbit von Runtastic. Um auf die ausführliche Auswertung zugreifen zu können, muss man ein kostenpflichtiges Monats- oder Jahresabo abschließen.