Viele ältere und betreuungsbedürftige Menschen sind auf eine 24-Stunden-Betreuung angewiesen, wenn sie in ihrer gewohnten Umgebung bleiben wollen. Wir geben einen Überblick über Anbieter, Kosten und Leistungen.
Das Durchschnittsalter der Gesellschaft steigt und damit auch die Zahl derjenigen, die auf Betreuung angewiesen sind – nicht selten rund um die Uhr. Im Jahr 2009 bezogen fünf Prozent aller in Österreich lebenden Personen Pflegegeld nach dem Bundes- oder einem Landesgesetz. Schätzungen sozialer Dienste zufolge sind weit über eine halbe Million Menschen nicht mehr in der Lage, ihren Alltag alleine zu bewältigen.
Für viele kommt eine Unterbringung im Pflegeheim jedoch nicht infrage, da sie ihre gewohnte Umgebung nicht verlassen möchten. In manchen Situationen ist allerdings eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung unerlässlich. Die eigene Familie gerät dabei rasch an ihre Grenzen, deshalb sind die Betroffenen auf professionelle Unterstützung angewiesen.
Individuelle Bedürfnisse
An Organisationen, welche die dazu erforderlichen Dienstleistungen anbieten, mangelt es nicht. Im Rahmen unserer Erhebung haben wir 77 Anbieter von 24-Stunden-Betreuung mit Firmensitz beziehungsweise Adresse in Österreich kontaktiert. Die große Auswahl macht es für Betroffene oder deren Angehörige nicht unbedingt einfacher, eine auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnittene Altenbetreuung zu finden. In erster Linie kommt es auf das angebotene Dienstleistungsspektrum an.
Manche Patienten sind etwa darauf angewiesen, dass Pflegekräfte gewisse medizinische Eingriffe wie subkutane Injektionen oder eine Blutabnahme aus der Kapillare vornehmen können. Neben dem jeweils nötigen Know-how sowie der obligatorischen schriftlichen Delegation durch den Arzt bedarf es dabei auch der Unterweisung durch diplomiertes Personal oder den Arzt.
Sprachkompetenz
Und nicht nur fachliche sowie finanzielle Dinge sind von Belang. Eine 24-Stunden-Pflege ohne Personal aus dem Ausland wäre nicht denkbar; dies kann allerdings zulasten der Verständigung gehen. Wie unsere Umfrage zeigt, beherrschen die Betreuerinnen und Betreuer die deutsche Sprache nicht immer gut. Das kann vor allem dann problematisch werden, wenn etwa Behördengänge zu erledigen sind oder wenn es den zu betreuenden Personen auch auf sozialen Kontakt und Unterhaltung ankommt.