Voreilige Meldung gemacht
„Kein Hirntumor durch GSM-Handys“, meldete Ende Jänner voreilig das Forum Mobilkommunikation (FMK), die Brancheninitiative aller österreichischen Mobilfunkbetreiber und des Fachverbandes der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI). Hintergrund der Jubelmeldung ist der deutsche Beitrag zur europaweit in 13 Staaten durchgeführten „Interphone-Studie“, die das Strahlenrisiko durch Handys untersucht. In Deutschland beteiligten sich daran insgesamt 844 Patienten mit einem Hirntumor. Ergebnis ist die FMK-Botschaft, dass sich das Risiko, an einem Hirntumor zu erkranken, durch die Handy-Nutzung nicht erhöht. Das FMK verschweigt allerdings einen anderen Befund der Studie: Demnach verdoppelt sich das Hirntumorrisiko bei Personen, die das Handy seit zehn und mehr Jahren nutzen, dabei treten die Tumore allerdings nicht in den am stärksten durch die Strahlung belasteten Hirnregionen auf. Das Resultat zur Langzeitnutzung ist jedoch statistisch nicht relevant, da sich zu wenige Langzeitnutzer an der Studie beteiligten. Ein wissenschaftlich fundiertes Urteil über die Auswirkungen der Handystrahlung wird erst nach Abschluss der Interphone-Studie in allen 13 Ländern möglich sein.
Fazit: Ein erhöhtes Hirntumorrisiko durch langfristige Handynutzung kann derzeit nicht ausgeschlossen werden, deshalb sollte man verantwortungsvoll mit seinem Mobiltelefon umgehen.