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Telefonieren im Festnetz - Der aktuelle Tarifvergleich

  • Höhere Grundgebühren machen Telefonieren teurer
  • Alternativanbieter können daran nichts ändern

Nach der Tarifreform der Telekom, die mit 1. September in Kraft tritt, wird der Großteil der Privatkunden mehr als bisher fürs Telefonieren bezahlen müssen. Dennoch ist der Wechsel zu einem alternativen Anbieter nicht lukrativer geworden, eher im Gegenteil. Dieser scheinbare Widerspruch liegt darin begründet, daß die Telekom zwar die Gesprächsgebühren in den hauptsächlich genutzten Zonen an die Konkurrenz angeglichen hat. Gleichzeitig hat aber die Telekom die monatliche Grundgebühr stark hinaufgesetzt (im Standardtarif von 180 auf 240 Schilling). Und die Telekom-Grundgebühr muß ja auch dann bezahlt werden, wenn man sämtliche Gespräche über alternative Anbieter führt.
Um diese Steigerung mit der niedrigeren Gesprächsgebühr wettzumachen, muß man schon viereinhalb Stunden in der Regionalzone telefonieren! Fazit: Wenigtelefonierer und Sparbewußte, die schon bisher den günstigeren Nacht- und Wochenendtarif genutzt haben, werden in Zukunft eine höhere Telefonrechnung begleichen müssen.

Wenigtelefonierer werden bestraft

In unserem Tarifvergleich stellen wir die Tarife von 14 Alternativanbietern dem Standard- beziehungsweise Minimumtarif der Telekom gegenüber. Der einzige alternative Netzbetreiber ist Priority Telekom (nur in Wien), alle anderen Anbieter benutzen das Telekom-Netz und können durch Eintippen einer Einwahlnummer erreicht werden (Call-by-Call).
Es ist zu erwarten, daß die Mitbewerber auf die Tarifreform der Telekom reagieren werden. Wir konnten allerdings nur Änderungen bis 9. Juli berücksichtigen.
Wann lohnt sich ein Umstieg? Für Wiener mit Telekabel-Anschluß ist Priority wegen der niedrigeren Grundgebühr (168 Schilling pro Monat) zu einer Alternative geworden. Allerdings muß man auch die (einmalige) Anmeldegebühr von 590 Schilling in Rechnung stellen. Nachteil: Priority-Kunden haben keine Möglichkeit, Call-by-Call-Anbieter einzuwählen. Dies wird auch auf absehbare Zeit so bleiben (eine anderslautende Anmerkung in der Juni-Ausgabe von „Konsument“ beruht leider auf einer Fehlinformation). Für sparsame Telefonierer eine Überlegung wert ist auch der Wechsel vom Standardtarif zum Minimumtarif der Telekom. Bis zu einem Betrag von rund 1800 Schilling (auf der zweimonatigen Telekom-Rechnung) ist der Minimumtarif in aller Regel günstiger.

Call-by-Call nur ohne fixe Kosten

Die derzeit fast wöchentlich wechselnde Tariflandschaft läßt es geboten erscheinen, möglichst flexibel zu bleiben und den in der jeweiligen Tarifzone gerade günstigsten Anbieter auszuwählen. In der Regionalzone haben die Call-by-Call-Anbieter die ohnehin nur geringen Vorteile verloren. Sehr wahrscheinlich werden die Alternativanbieter auch nach allfälligen Anpassungen die Telekom-Tarife (88 Groschen bei Tag, 40 Groschen in der Nacht) nur unwesentlich unterschreiten. Keine Konkurrenz braucht der Marktführer weiters beim Online-Tarif zu fürchten. Die wenigsten Call-by-Call-Anbieter bieten einen eigenen Online-Tarif an. Das bedeutet, man bezahlt beim Internet-Surfen den Regionaltarif – rund ein Schilling oder mehr pro Minute, während Freizeit-Surfer bei der Telekom mit 18 Groschen belastet werden.
Keinesfalls sollte man sich an einen Call-by-Call-Anbieter binden. Oft bieten diese die kostenlose Mitlieferung eines Routers an, der die Gespräche automatisch zu ihnen umleitet. Wenn überhaupt, sollte man dies nur für Gespräche in ganz bestimmten Tarifzonen in Anspruch nehmen, keineswegs für Regional- und Online-Tarif.
Weiters sollte man sich für solche Anbieter entscheiden, die wirklich nur die reine Gesprächszeit verrechnen. Anbieter, die heute immer noch eine Freischaltgebühr oder gar eine monatliche Grundgebühr beziehungsweise einen Mindestverbrauch verlangen, kann man getrost vergessen – die Konkurrenz ist billiger. Auch auf sekundengenaue Abrechnung von Anfang an gilt es zu achten (keine Mindestgebühr pro Gespräch), was vor allem bei Kurzgesprächen ins Gewicht fällt.
Spürbare Einsparungen sind bereits bei Inlandsferngesprächen möglich, soferne man zur Geschäftszeit anrufen muß. Die Telekom verlangt in Hinkunft für alle Inlandsgespräche, die über die Regionalzone (50 km) hinausgehen, tagsüber einheitlich 2,53 Schilling (Standardtarif). Einige Alternativangebote liegen bei lediglich einem Schilling.

Sparen: in die Ferne und zum Handy

Bei Gesprächen zu einem Handy lautet das derzeit günstigste Call-by-Call-Angebot auf 3 Schilling in der Geschäftszeit (Multikom), gegenüber 4,40 Schilling bei Telekom.
Beispielhaft haben wir auch einige wichtige Auslandstarife in der Tabelle angeführt. Trotz einer Verbilligung um bis zu 40 Prozent liegen die Auslands- tarife der Telekom noch immer beträchtlich über denen der günstigen Call-by-Call-Anbieter (zum Beispiel Multikom, RSLCOM).

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