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Telefonieren im Festnetz - Ade, teurer Impuls!

  • Die günstigsten Anbieter im Vergleich
  • Zögerlicher Abschied von der Impulsverrechnung

Von Zeit zu Zeit lohnt der Überblick über die Festnetztarife. Denn bei der großen Zahl der Anbieter (über 30) und ihren irreführenden Werbesprüchen kann man leicht ein wirklich günstiges Angebot übersehen. So gibt es alternative Anbieter der ersten Stunde, die einen erklecklichen Marktanteil erobert, aber in keinem Bereich mehr die Preisführerschaft innehaben. Andere wieder sind vom Markt verschwunden.

Call-by-Call oder Preselection

Einige bekannte Namen sind daher in unserer Übersicht nicht mehr vertreten. Neben den beiden Anbietern mit eigenem Netz – Telekom und Priority – haben wir nur solche Alternativanbieter ausgewählt, die zumindest in einer Zone zu den günstigsten zählen. Die meisten von ihnen bieten sowohl Call-by-Call (Einwahl für ein Einzelgespräch) als auch Preselection (ständige Verbindung durch automatische Vorauswahl) an. Zu CyberTron und Worldcard gibt es nur einen Preselection-Zugang. Auch um einen Anbieter nur Call-by-Call in Anspruch zu nehmen, müssen Sie sich zuvor bei ihm (wenn auch gebührenfrei) anmelden. Nur bei 3U Telecom gibt es echtes Call-by-Call ohne Anmeldung.

TA-Anschluss Voraussetzung

Um Gespräche einmalig oder ständig über einen alternativen Anbieter führen zu können, benötigen Sie nach wie vor einen Festnetzanschluss der Telekom Austria (TA), der Sie somit auch die Grundgebühr entrichten müssen. Bei Priority ist eine Call-by-Call-Einwahl nicht möglich. Es gibt allerdings die Möglichkeit eines indirekten Call-by-Call: Der vor kurzem auf den Markt getretene Anbieter eWave stellt eine Call-through-Variante bereit. Nach Eingabe einer zehnstelligen 0800-Nummer können Sie sich nun auch als Priority-Kunde mit einem alternativen Anbieter verbinden lassen. Interessant ist dies für Gespräche ins Ausland und zu tele.ring-Handys, wo eWave günstigere Tarife hat.

TA mit Sekundenabrechnung

Lange genug hat es ja gedauert, doch nun hat sich auch die Telekom zu einer sekundengenauen Abrechnung aufgerafft. Zwar nicht so, wie man es hätte erwarten können – durch eine ersatzlose Aufhebung der Impulsverrechnung. Vielmehr bietet die TA mit TikTak eine Tarifvariante mit Sekundenabrechnung ab der ersten halben Minute an. Kunden, die dem Schlupf entgehen wollen (man zahlt immer für einen ganzen Impuls, auch wenn das Gespräch lange davor beendet wird), müssen sich also ummelden. Viele, vor allem ältere Personen, werden von dieser Neuerung nicht erfahren und weiterhin hohe Rechnungen für kurze Gespräche bezahlen – ein wohl nicht ganz unbeabsichtigter Effekt.

TikTak ist günstiger

Neben der sekundengenauen Abrechnung bietet der Tarif TikTak privat auch günstigere Gesprächsgebühren. Im Vergleich zum Standardtarif ist der neue Tarif auf jeden Fall günstiger, weil auch die Grundgebühr niedriger ist (220 statt 240 Schilling). Im Vergleich zum Minimumtarif ist zwar die Grundgebühr um 22 Schilling höher, doch diesen Betrag werden wohl auch sparsame Telefonierer dank der niedrigeren Gesprächsgebühr hereinbekommen. Vor allem, wenn man bedenkt, dass eine Stunde Gratis-Telefonieren (Freizeit/Festnetz/ Inland) enthalten ist und bei Kurzgesprächen über 30 Sekunden der Schlupfverlust wegfällt. Zum Aufpreis von 20 Schilling pro Land gibt es für bis zu fünf Staaten einen günstigen Freizeittarif (1,60 Schilling). Telekom-Kunden tun also gut daran, zu TikTak privat zu wechseln, und für Gespräche zum Handy oder ins Ausland allenfalls günstigere Call-by-Call-Anbieter zu wählen. Bis zum 31. August ist der Umstieg kostenlos, und als Draufgabe gibt es noch 280 Schilling Gutschrift.

Liberalisierung ohne Preisverfall

Die Telekom hat nun für Konsumenten einen halbwegs fairen Tarif zu Stande gebracht – fast vier Jahre nach der Liberalisierung im November 1997. Der immer wieder angekündigte Preisverfall durch die Marktöffnung hat nur zum Teil stattgefunden. Die überwiegende Zahl der Gespräche wird im Nahbereich (innerhalb einer Gemeinde) geführt. Vor der Liberalisierung betrug der Tarif dafür tagsüber 67 Groschen pro Minute. Heute werden selbst im günstigen TikTak-Tarif der Telekom noch immer 78 Groschen verlangt, der günstigste Tarif eines alternativen Anbieters beträgt gerade 64,9 Groschen (3U Telecom). Die Bilanz der Telekom-Liberalisierung ist alles andere als berauschend!

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