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Telefon-Kombitarife - Im Multipack nicht billiger

  • Die Kombiangebote für Festnetz, Handy und Internet
  • Alles aus einer Hand, aber zum gleichen Preis

Alles aus einer Hand!“ „Ohne Grundgebühr und ohne Mindestumsatz!“ „Ein Jahr lang gratis!“ Die Telefonanbieter überschlagen sich förmlich mit Versprechungen, um die Kunden möglichst in allen Lebenslagen an sich zu binden.

Was bringt es aber wirklich, wenn man sich bei Festnetz, Mobilfunk und Internet an einen Anbieter bindet? Alle vier Mobilfunkbetreiber werben mit solch einem Angebot, dazu kommt die Kooperation zwischen dem Festnetzbetreiber Priority und dem Mobilfunkanbieter one.

Wer aber glaubt, mit einem Kombiangebot grundsätzlich besser, das heißt billiger, zu fahren, befindet sich auf dem Holzweg. Denn der einzige Vorteil besteht in der Regel darin, dass man für die Benützung von Festnetztelefon, Handy und Internet nur eine Rechnung bekommt. Wohlgemerkt für die Benützung, nicht notwendigerweise für die Grundgebühr. Denn bei der Inanspruchnahme eines alternativen Festnetzbetreibers zahlt man ja weiterhin die Festnetz-Grundgebühr an die Telekom Austria. Außer man ist Priority-Kunde (Wien, Graz, Klagenfurt) und hat den Telekom-Anschluss abgemeldet.

Kombiangebote ohne Kostenvorteil

Die Angebote der Mobilfunkbetreiber richten sich in erster Linie an Leute, die bereits einen Handyvertrag haben: Sie sollen auch im Festnetz „ihren“ Mobilfunkbetreiber nutzen. Bei A1 und max ist ein Handyvertrag sogar Bedingung, one und tele.ring können auch ohne einen solchen im Festnetz genutzt werden. Und zwar funktioniert das nach der üblichen Call-by-Call-Methode, also durch Eingabe einer vierstelligen Einwahlnummer. Das Gleiche gilt fürs Surfen im Internet.

Offensichtlich geht es den Anbietern darum, den Bekanntheitsgrad ihrer Marke (die Handynetze kennt fast jeder Österreicher) zu nutzen, um auch in anderen Revieren zu wildern. Für die Kunden ist der Nutzen weit weniger ersichtlich. Zunächst einmal sind Behauptungen wie „keine Grundgebühr“ oder „gratis“, gelinde gesagt, kühn. Denn man zahlt sogar zwei Grundgebühren – eine fürs Festnetz und eine fürs Handy.

Und auch bei den Gesprächsgebühren gibt es in der Regel keine Ersparnis: Die Kombitarife entsprechen den Tarifen bei getrennter Nutzung. Das gilt vor allem für Gespräche vom Handy (sie sind daher nicht in der Tabelle berücksichtigt). Wenn allerdings die Tarife im Kombipack sogar teurer sind als bei getrennter Rechnung, sollten sich Stammkunden fragen, ob sich ihre Treue eigentlich lohnt. Bei A1 Total kostet beispielsweise die Gesprächsminute vom Festnetz zum Festnetz rund um die Uhr 88 Groschen. Im Standardtarif der Telekom zahlt man in der Freizeit lediglich 40 Groschen. Eine Ersparnis bringen die Kombiangebote eigentlich nur bei Gesprächen vom Festnetz zum Handy – allerdings gibt es eine Reihe von Call-by-Call-Anbietern, die noch günstiger sind.

Nur Take Two gibt’s billiger

Alles in allem also ein verzichtbares Angebot. Anders liegt es im Fall von Take Two. Da gibt es wirklich eine Ersparnis: Die gemeinsame Grundgebühr von Priority Standard und one 99 beträgt 198 Schilling, getrennt müssten 297 Schilling bezahlt werden. Die Gesprächsgebühren sind allerdings auch hier gleich.

Für Internetuser gibt es kein eigenes Angebot von Take Two, es können aber alle Internetprovider, deren Einwahlnummer mit 071891 beginnt, in Anspruch genommen werden.

Ein Nachteil des Priority-Festnetzanschlusses sei allerdings in Erinnerung gerufen: Es lassen sich keine Call-by-Call-Anbieter (mit vierstelliger Einwahlnummer) anwählen, ein hohes Einsparpotenzial bei Festnetzgesprächen geht dadurch verloren.

Selbst im Vergleich zu den (relativ teuren) Einzeltarifen Telekom (Minimum) und A1 (Start) kann man durch die Kombipacks wenig bis gar nichts einsparen. Auch unter der Annahme, dass man für Gespräche von Festnetz zu Festnetz den Kombitarif gar nicht in Anspruch nimmt. tele.ring ist nur dank seiner monatlichen Guthaben so günstig, ein Angebot, das allerdings auch tele.ring-Kunden ohne Kombitarif in Anspruch nehmen können.

Annahme: Gewählt wurden jeweils die Tarife mit der niedrigsten Grundgebühr, für „getrennte Tarife“ Telekom Minimum und A1 Start. Kosten pro Monat bei folgendem Telefonverhalten: 10 Minuten täglich vom Festnetz zum Handy, 5 Minuten täglich vom Handy zum Festnetz, 20 Minuten täglich online.

Eine tabellarische Übersicht finden Sie unter "Kombitarife Freizeit" bzw. "Kombitarife Geschäftszeit".

 

 

 

 

 

 

 

blau: Grundgebühren fürs Festnetz und Mobilfunk
rot: Gesprächsgebühren Festnetz - Handy
grün: Gesprächsgebühren Handy - Festnetz
violett: Online-Gebühren

 

 

 

 

 

 

 

blau: Grundgebühren fürs Festnetz und Mobilfunk
rot: Gesprächsgebühren Festnetz - Handy
grün: Gesprächsgebühren Handy - Festnetz
violett: Online-Gebühren

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