Snapchat führt eine kostenpflichtige Wiederholungs-Funktion ein. Die Grundidee der App wird damit ausgehebelt.
Es ist der Reiz des Flüchtigen, der Snapchat groß gemacht hat: Über 100 Millionen Menschen auf der ganzen Welt verschicken über diese App mindestens einmal täglich Bilder oder Videos, die sich nach ein paar Sekunden von selber löschen. Es ist also anzunehmen, dass es sich um Inhalte handelt, bei denen die Privatsphäre eine ganz besonders große Rolle spielt.
Kostenpflichtige Replay-Funktion
Genau dieses Grundmerkmal führt Snapchat ad absurdum, indem es eine neue Erlösquelle anzapfen will. Seit Mitte September bietet die Anwendung ihren Usern – vorerst nur jenen in den USA – eine Replay-Funktion an. Wenn sie 0,99 Dollar zahlen, dann können sie sich drei Nachrichten noch einmal ansehen. Für zehn Wiederholungen sind 2,99, für 20 dagegen 4,99 Dollar zu bezahlen.
Zweiter Blick schon seit 2013
Schon 2013 relativierte Snapchat die Endgültigkeit des Gelöschten, indem es die Chance anbot, einmal pro Tag einen zweiten Blick auf die Nachricht zu werfen. Mit der jetzt angebotenen Funktion wird die Grundidee der App weiter abgeschwächt. Damit könnte sich die Firma ihr eigenes Grab schaufeln. Denn schlichtweg kostenlos Bilder verschicken, das können viele andere Apps auch.