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Smartphones - Büro in der Tasche

, aktualisiert am

  • Kein Ersatz für den PC
  • PDAs mit Telefonanschluss
  • Freisprecheinrichtung empfehlenswert

Das moderne Büro können Sie heute in die Tasche stecken: Adressen- und Terminverwaltung, Notizen, E-Mailverkehr und Internetzugang (ohne Umweg über ein zusätzliches Handy) sowie Telefongespräche – geboten von einem Gerät, das kleiner ist als ein herkömmlicher Terminplaner. Das Ganze läuft unter dem Oberbegriff „Smartphone“, was ausdrücken soll, dass es sich um ein besonders intelligentes Telefon handelt.

PDA-Funktion steht im Vordergrund

Dabei steht in Wahrheit nicht das Telefonieren im Vordergrund, sondern die PDA-Funktionen. Denn wer würde sich sonst freiwillig ein solch schweres und unhandliches Handy zulegen?

Nicht grundlos stattet Siemens sein Modell SX 45i erst gar nicht mit einem Lautsprecher aus, sondern liefert eine Freisprecheinrichtung mit Kabel mit.

Smartphones und PDA's gleichen einander

PDA (Personal Digital Assistant) ist wiederum ein Oberbegriff für jene „Westentaschenhirne“, die ohne Telefonanschluss daherkommen. In den Bürofunktionen gleichen Smartphones und PDAs einander, wodurch sich ihre äußerlichen Ähnlichkeiten erklären.

Die gängige Smartphone-Ausführung ist deshalb auch der PDA mit Handyfunktion. Die Ausnahme von der Regel ist der Communicator von Nokia, der nicht nur optisch, sondern auch von seiner Entstehungsgeschichte her ein Handy mit PDA-Funktionen darstellt. Als Mobiltelefon betrachtet, ist allerdings auch er schwer und unhandlich, als PDA betrachtet, hält er mit der Konkurrenz problemlos mit.

Eingabe auch mit Stift

Zu seinen Besonderheiten gehört, dass er klappbar ist. So sind das Display und die Tastatur beim Transport geschützt. Während Handspring bei seinen Treo-Modellen das Problem mit einer zusätzlichen Klappe löst, benötigt man bei den anderen Geräten eine Tasche oder Schutzhülle. Die Tastatur des Communicators ist übrigens eine „echte“, was eine gewisse Erleichterung bei Texteingaben darstellt. Der Rest verfügt über „virtuelle“ Tastaturen, die auf dem Display eingeblendet werden. Nur Handspring wartet bei zwei Modellen gleichfalls mit richtigen Tasten auf, verglichen mit dem Communicator allerdings in einer Mini-Ausführung. Unabhängig davon ermöglichen alle Smartphones auch die Eingabe per Stift, das heißt, sie erkennen die Handschrift des Benützers. Man darf allerdings nicht davon ausgehen, dass es sich hierbei um eine wirklich komfortable Sache handelt.

Kein Ersatz für PC und Notebook

Smartphones sind, wie alle PDAs, kein Ersatz für PC und Notebook, sondern eine Ergänzung dazu. Dies hat mehrere Gründe: Die gewohnten Anwendungsprogramme laufen auf den Smartphones nur in abgespeckter Form. Die Displays sind in Relation zu einem Monitor winzig und haben eine geringe Auflösung (beides macht auch das Surfen im Internet unerfreulich). Die Betriebszeit ist sehr kurz, und neue Programme können oft nur via PC auf das Smartphone überspielt werden.

Regelmäßige Sicherung am PC

Die Daten werden auf einem Chip abgespeichert, dessen „Gedächtnis“ nur funktioniert, so lange er mit Strom versorgt wird. Achtung: Das bedeutet Stromverbrauch auch im ausgeschalteten Zustand! Deshalb ist eine regelmäßige Sicherung auf dem PC dringend zu empfehlen. Dies dient zugleich dem Abgleich der Daten auf beiden Geräten. Man spricht daher von Synchronisation. Trotz unterschiedlicher Betriebssysteme (Windows Pocket PC 2002, MS Windows CE, Palm-OS, Symbian), ist sie im Großen und Ganzen problemlos durchzuführen – sofern man freilich das professionelle „Outlook“ von Microsoft auf dem PC besitzt. Mit der einfachen Version „Outlook Express“ hat man in der Regel keine Chance. Wenigstens gehört „Outlook“ bei einigen Smartphones zum Lieferumfang.

Die Verbindung zum PC

Die Verbindung zum PC erfolgt mittels Kabel oder auch kabellos, wobei manche Geräte direkt und manche nur über eine Dockingstation den Kontakt aufnehmen können. Nachteil der Dockingstation: Wieder ein Trumm mehr, das herumsteht. Falls man die Synchronisation zu Hause und im Büro vornehmen möchte, sollte man der Einfachheit halber gleich eine zweite Dockingstation anschaffen.

Hoher Stromverbrauch

Schneller noch als bei den Handys haben sich die Farb-Displays bei den Smartphones durchgesetzt. Das ist angenehm für die Augen, doch braucht Farbe um ein Vielfaches mehr Strom und ist um einiges teurer. Das wurde auch beim Test sichtbar: Die beiden deutlich preiswerteren, monochromen Handspring-Modelle Treo 180 und Treo 180g liegen im PDA-Betrieb mit bis zu 80 Stunden ungeschlagen an der Spitze. Beim Rest ist oft schon nach fünf Stunden Schluss, was – je nach Intensität der Verwendung – tägliches Aufladen bedeuten kann.

Betriebsdauer

Zum Teil große Unterschiede gibt es auch hinsichtlich der Betriebsdauer als Handy. Der „Communicator“ mit 50 Stunden ist die große Ausnahme, ansonsten kann man mit 40 Stunden schon höchst zufrieden sein. Die Handspring-Modelle bringen es gar nur auf 19 bis 22 Stunden. Gemeint ist reiner Handybetrieb mit durchschnittlichen Standby- und Gesprächsphasen. Im Mischbetrieb sinkt dieser Wert entsprechend.

Preis und Qualität

Was man bei den Smartphones schließlich auch noch in Kauf nehmen muss, ist die oft schlechtere GSM-Qualität im Vergleich zu herkömmlichen Handys und der – auch gegenüber anderen PDAs – meist deutlich höhere Preis. Interessant wird die Sache nur bei Abschluss eines neuen Vertrags mit einem Provider, denn hier wird – wie bei den Handys – der Preis subventioniert.

Computererfahrung nötig. Sinn machen die PDA-Funktionen der Smartphones meist nur in Kombination mit einem PC und Computererfahrung.

Unhandlich und schwer. Beim Telefonieren rentiert sich eine Freisprecheinrichtung (Kabel).

Einfache Internetverbindung. Hier ist die Einheit von Handy und PDA von Vorteil. Gilt vor allem für den E-Mailverkehr; fürs Internetsurfen sind die Displays zu klein.

In einer internationalen Zusammenarbeit wurden die PDA-Funktionen von 7 Smartphones in der Preisklasse von 600 bis 1090 Euro getestet. Die Testergebnisse zu den Handyfunktionen wurden in „Konsument“ 12/2002 veröffentlicht.

Vielseitigkeit: Bewertet wurden die Möglichkeiten zur Erweiterung der Hardware- und Software-Ausstattung.

Handlichkeit: Bewertet wurden Gewicht und Größe der Geräte.

Technische Prüfung: Geprüft wurden die Leistungsfähigkeit der Standardfunktionen (Adressbuch, Kalender, Zeit und Rechner) und der Office- und Multimedia-Funktionen, die Synchronisation mit einem PC, das Versenden und Empfangen von E-Mails und SMS sowie WWW und WAP.

Verbindungen: Bewertet wurden die notwendigen Einstellungen für Online-, GSM- und PC-Verbindungen.

Display: Unter verschiedenen Umgebungsbedingungen (Tag, Nacht, im Büro, im Freien) wurden die Lesbarkeit, Bedienbarkeit und Klarheit des Displays beurteilt.

Handhabung: Die Bedienungsanleitung in gedruckter und elektronischer Form, einschließlich der Herstellerseiten im WWW, wurde nach Klarheit und echter Hilfe beurteilt. Die Eingabe von Daten am Gerät und über PC-Verbindung wurde bewertet.

Stromversorgung: Die Nutzungsdauer mit einer Batterieladung wurde für häufige und gelegentliche Verwendung bestimmt.

Stabilität: Beurteilt wurden Verarbeitung und Haltbarkeit des Gerätes, der mitgelieferten Basis (Dockingstation) und des Eingabegerätes (Stift).

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