"Vorsicht Falle": Missverständliche Werbung und mangelnde Transparenz führen zu unliebsamen Überraschungen.
Unterschiedliche Gründe für Gratis-Apps
Ob für Smartphone, Tablet oder Computer – der App-Markt boomt. Auf den Downloadplattformen findet man als prominente Rubrik die kostenlosen Angebote. Allerdings ist Vorsicht geboten, denn die Beweggründe der Programmierer, ihre Apps zu verschenken, sind unterschiedlich.
Einige spionieren aus
Bei manchen liegt der Verdacht nahe, dass sie rein zum Ausspionieren programmiert wurden, um Einnahmen aus dem Adresshandel zu lukrieren. Deshalb sollte man darauf achten, auf welche Daten eine App Zugriff verlangt. Natürlich gibt es auch jene Programmierer, denen es nur um den Erfolg ihres Produktes geht oder die damit auf ihre anderen Apps aufmerksam machen möchten.
Einige sind bloß Testversionen und benötigen In-App-Käufe
Oft dient eine im Funktionsumfang eingeschränkte Gratis-App auch als Testversion, etwa bei manchen Navi-Apps. Durch sogenannte In-App-Käufe können zusätzliche Funktionen erworben werden. Hier weiß man freilich im Vorhinein, woran man ist.
Game-Apps: Spielfortschritte verlangen oft In-App-Käufe
Eine bedenkliche Entwicklung gibt es hingegen bei Spiele-Apps. Download und Einstiegsrunde sind zwar kostenlos, dann aber muss der Spieler immer wieder zahlen, um eine neue Figur oder ein zusätzliches Level freizuschalten. Diese Form der In-App-Käufe ist für die Anbieter lukrativ, sie sind aber für die Kunden oft unzureichend ausgewiesen.
EU-Linie: Download UND Nutzung muss bei Gratis-Apps kostenlos sein
Die EU-Mitgliedstaaten haben nun in Kooperation mit dem Netzwerk für Zusammenarbeit im Verbraucherschutz (CPC) eine gemeinsame Linie entwickelt: Apps sollen nur dann als „gratis“ beworben werden dürfen, wenn Download und Benutzung kostenlos sind. Speziell Kinder sollen weder direkt zum Kauf verleitet werden noch dazu, ihre Eltern zu Käufen aufzufordern. Und die automatische Abwicklung via Kreditkarte soll nicht mehr erlaubt sein (Google und Apple haben mittlerweile erste Schritte gesetzt). Trotzdem bedarf es freilich einiger Anstrengungen, dies durchzusetzen, und In-App-Käufe bleiben bis dahin eine potenzielle Kostenfalle.