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Handys - Was gibt es Neues?

  • GPRS ist fast schon Standard
  • Modelle mit Farbdisplay werden häufiger
  • Smartphones: Telefonieren mit dem Kalender

Wenn die Mobilkom das erste UMTS-Handy präsentiert, so ist das damit vergleichbar, dass es mit Wasserstoff betriebene Autos gibt: Beides ist Realität, doch wir schauen uns auf dem Markt vergeblich danach um, weil diese Produkte übers Versuchsstadium noch nicht hinausgekommen sind. Also begnügen wir uns wieder einmal mit dem Althergebrachten, das den Vorteil hat, weitgehend ausgereift zu sein. Und außerdem vertröstet es uns mit kleinen Neuerungen auf die kommenden „goldenen“ Zeiten.

GPRS fast schon Standard

Zum Beispiel mit dem fast schon zur Standardausstattung aufgestiegenen GPRS, jener Übertragungstechnik, die dem lahmen Internetzugang übers Handy ordentlich einheizt. Allerdings nur im Vergleich zur bisherigen Geschwindigkeit, denn auch GPRS ist – sofern im Netz genügend Kapazitäten frei sind – nur halb so schnell wie der Internetzugang mittels Festnetzmodem mit seinen 56 kbit. Für die E-Mail-Abfrage unterwegs ist GPRS sinnvoll. Ausgiebiges Versenden von Dateien oder mobiles Internetsurfen mit dem Notebook sollte man im Hinblick auf die Kosten (Abrechnung nach Datenvolumen) besser vermeiden.

WAP, GPRS und MMS

Das „Stiefkind-Dasein“ von WAP wird GPRS kaum beenden, auch wenn ein paar Handybesitzer mehr ihre E-Mails damit abholen. Doch wird es dieses Schicksal wohl nicht alleine tragen, denn MMS ist auf dem besten Wege, gleichfalls im Abseits zu landen. Jedenfalls bekundet bisher nur ein geringer Prozentsatz der User Interesse an der Möglichkeit des Fotoversands übers Handy, und zwar vornehmlich Kinder und Jugendliche. Wenn man ein MMS-fähiges Handy besitzt, muss man im Übrigen erst Leute finden, die gleichfalls ein solches Gerät ihr Eigen nennen und die Schnappschüsse empfangen können.

Farbe braucht Strom

Eine angenehme Sache, die wohl zum Teil der Entwicklung der MMS-Handys zu verdanken ist, sind die verstärkt verwendeten Farb-Displays. Sie haben mittlerweile eine recht brauchbare Auflösung, benötigen allerdings auch mehr Strom.

Sprachwahlfunktion nützlich

Praktisch und angenehm ist weiters die Sprachwahlfunktion, die vor allem beim Autofahren das Wählen deutlich vereinfacht. Hierbei kann man zu einer bestimmten Anzahl von Rufnummern den dazugehörigen Namen aufsprechen. In der Folge genügt ein Knopfdruck, danach spricht man den Namen ins Handy, und es wählt selbsttätig.

Triband-Handys

Etwas fragwürdig ist hingegen der Wert eines Triband-Handys. Die Nutzung in Übersee ist nur mit starken Einschränkungen möglich, weil lediglich ein Teil der US-amerikanischen Provider auf der Frequenz GSM 1900 sendet.

Tastaturhandhabung und Displaylesbarkeit

Der Rest ist rasch gesagt: Es ist – nicht nur im Hinblick auf den SMS-Versand – ratsam, der Tastaturhandhabung und der Lesbarkeit des Displays vor dem Kauf einige Aufmerksamkeit zu widmen. Beim Hören und Sprechen gibt es keine gravierenden Unterschiede, und die Empfindlichkeit der Geräte spielt als Auswahlkriterium nur dann eine Rolle, wenn man sich vorwiegend in den immer rarer werdenden Gebieten mit geringer Handymastendichte aufhält. Wie immer ein Ärgernis sind leider die Bedienungsanleitungen.

Smartphones

Abschließend möchten wir eine Randerscheinung auf dem Handymarkt erwähnen, die in den Blickpunkt gerückt ist, seit Tennisstar Andre Agassi dafür im Fernsehen wirbt: Smartphones, Zwitterwesen aus Handy und PDA, sozusagen elektronische Taschenkalender mit Telefonanschluss. Man unterscheidet Handys mit PDA-Funktion (hier ist der Nokia Communicator der „Klassiker“) und PDAs mit Handyfunktionen. Vom Standpunkt des Handyusers betrachtet überwiegen die Nachteile, denn sie sind beim Telefonieren unhandlich (außer, man verwendet eine Freisprecheinrichtung), und ihre Sprachqualität ist meist etwas schlechter als beim herkömmlichen Handy. Vor dem Kauf sollte man jedenfalls genau überlegen, ob nicht vielleicht die gesonderte Anschaffung von Handy und PDA für den persönlichen Bedarf mehr Sinn macht.

Handspring: M-Line Vertrieb und Produktions AG, Großmarktstraße 22, A-1230 Wien, (01) 616 26 27-0

Motorola, Jacquingasse 16–18, A-1030 Wien, 0800 29 72 46

Nokia Mobile Phones (Austria) HandelsgesmbH, Computerstraße 6, A-1230 Wien, (02682) 77 10

O2 (Germany) GmbH & Co OHG, Georg-Brauchle-Ring 23–25, D-80992 München

Sagem, Haldenstieg 3, D-22453 Hamburg, (0049 40) 553 04-251

Siemens AG Österreich, Quellenstraße 2, A-1100 Wien, (01) 17 07-0

Sony Austria GesmbH, Laxenburger Straße 254, A-1230 Wien, (01) 610 50-0

T-Mobile Austria GmbH, Kelsenstraße 5–7, 1030 Wien, (01) 795 85-0

Im Rahmen einer europaweiten Kooperation werden regelmäßig neu auf den Markt kommende Mobiltelefone getestet. Wir haben 15 für Österreich relevante Modelle, darunter 7 Smartphones, ausgewählt.

Übertragungsqualität

Von mehreren Testpersonen wurde die Verständlichkeit beim Sprechen und beim Hören im Innenraum und bei simuliertem Umgebungslärm im Vergleich zu einem Festnetztelefon beurteilt.

Empfindlichkeit

An Standorten mit geringer Senderfeldstärke wurde eine Funktionsprüfung (Aufbau und Halten einer Verbindung) durchgeführt.

Handhabung

Die Bedienungsanleitungen wurden auf Vollständigkeit, Verständlichkeit und Lesbarkeit untersucht. Beurteilt wurden auch die Bedienschritte beim täglichen Gebrauch und bei der Nutzung häufiger Komfortfunktionen sowie die Ergonomie der Geräte und die Sinnfälligkeit und Lesbarkeit der Displays.

Akku

Gemessen wurde die maximal mögliche Anzahl von Zyklen mit einer dreiminütigen Gesprächszeit und 57 Minuten Stand-by (10 Zyklen pro Tag). Vor den Messungen wurden die Akkus jeweils voll aufgeladen. Beurteilt wurde auch die Anzahl der möglichen Zyklen, bezogen auf das Gesamtgewicht des Gerätes, die Statusanzeige und die Ladezeit.

Falltest

In einer Fallprüfung mussten die Geräte 50 Fallvorgänge ohne Funktionsstörung überstehen.

WAP

Neben den WAP-bezogenen Funktionen erfolgte auch ein Beurteilung des Displays nach Anzahl der Zeichen, der Zeilen und der Zeichengröße.

Einen kompletten Test von Smartphones veröffentlichen wir in 1/2003.

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