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Handy-Service - Handy im Eimer

  • Austausch statt Reparatur
  • Providershops nicht zuständig

Das Outdoor-Handy M35i von Siemens gilt als Besonderheit, doch weshalb werden nicht alle Mobiltelefone wasserdicht gebaut? Immerhin werden sie überallhin mitgenommen. Und Wassereintritt ist keine Seltenheit. In einem solchen Fall erlischt die Herstellergarantie (das Siemens M35i ist die Ausnahme). Dabei muss das Gerät gar nicht – wie die meisten Testhandys – in einen Kübel Wasser fallen. Regen, hohe Luftfeuchtigkeit und Schweiß können, auch ohne unmittelbares Verschulden des Besitzers, der Elektronik zusetzen. Da Wasser in die kleinsten Ritzen dringt, sind die Folgen unabsehbar. Kein Wunder, dass ein Wasserschaden in den Werkstätten als irreparabel gilt, selbst wenn das Handy auf den ersten Blick noch funktioniert.

Werkstätten und Ansprechpartner

Wir haben nicht nur Reparaturwerkstätten aufgesucht, sondern jene Ansprechpartner, an die sich verzweifelte Handybesitzer wenden könnten. Dass wir die Ursache des Problems kannten, verschwiegen wir.

Providershops nicht zuständig

Der erste Weg führte zu den Providershops. Doch die fühlten sich nur für den Verkauf zuständig und verwiesen – mehr oder weniger freundlich – an die Fachwerkstätten für die jeweilige Handymarke. Zwar waren die Shops grundsätzlich bereit, die Geräte dorthin zur Reparatur einzuschicken (Ausnahme: der Mobilkom-Shop, weil unklar war, ob wir das Handy bei der Mobilkom gekauft hatten). Dieser Umweg hätte allerdings die Wartezeit von wenigen Tagen auf (geschätzte) zwei bis drei Wochen verlängert. Gleiches gilt für Händler wie den beispielhaft herausgegriffenen Elektrofachmarkt Saturn. In der dortigen Servicestelle warf man keinen Blick auf unser Handy, sondern schickte uns zur nächstgelegenen Nokia-Werkstätte. Da sie sich in der Nähe befand, bekamen wir keine Liste der Fachwerkstätten ausgedruckt, wie in den Providershops üblich, sondern eine ungefähre mündliche Wegbeschreibung.

Mit etwas Glück zum neuen Handy

Auch die Fachwerkstätten – sie haben mit (zumindest) einem Hersteller Serviceverträge abgeschlossen – konnten nicht alle überzeugen. Wobei wir bei der Bewertung hin und her gerissen waren: Grundsätzlich sollte man ja Firmen bevorzugen, die mit Sorgfalt an die Sache herangehen. Jene, die sich für die Überprüfung der Handys Zeit nahmen (Comtel, NDL), stellten den Wassereintritt fest. Dadurch erlosch aber unser Garantieanspruch. Bei DSC (1090), wo man das Gerät nur oberflächlich betrachtete, hatten wir mehr Glück und erhielten nach zwei Stunden im Austausch ein neuwertiges Handy. Bei DSC (1070), einem weiteren Nokia-Partner, führte die oberflächliche Betrachtung zum kostenlosen Austausch des defekten Akkus, der Wasserschaden als das eigentliche Problem blieb jedoch unentdeckt. Die Firma Autokommunikation reparierte zwar, äußerte sich aber nur insofern über den Fehler, als sie darauf hinwies, dass der Akku und das Ladegerät getauscht worden seien. Das Handy funktionierte, doch die Freude war von kurzer Dauer: Nach fünf Tagen gab es aufgrund der Korrosion der elektronischen Bauteile endgültig den Geist auf. Bei einem zweiten Besuch (mit einem anderen Gerät) stellte die Firma anhand der Gerätenummer das Ende der Garantiezeit fest und empfahl uns einen Neukauf.

Kulanz beim Service

In der firmeneigenen Siemens-Werkstätte, in der wir irrtümlich gelandet waren und die eigentlich gar keine Reparaturen direkt entgegennimmt, war nach 15 Minuten klar, dass es sich um einen Wasserschaden und somit um keinen Garantiefall handelte. Im Siemens-Serviceshop wurde unser Problem dagegen sofort und unter Umgehung der Werkstätte erledigt, und wir gingen mit einem neuen Gerät nach Hause. Als Kunde kann man also nur hoffen, dass Kulanz waltet und dem defekten Handy wenig Beachtung geschenkt wird.

Wenig Erfolg

Wenig erfreulich waren die Erlebnisse mit Good Connection. Dort sagte man uns den kostenlosen Austausch des defekten Handys zu. Dies lag bei Redaktionsschluss über zwei Monate zurück, doch das Ersatzhandy war bis dahin nicht eingetroffen. Versprochene Rückrufe blieben aus, dafür erhielten wir bei Nachfrage umgehend Vertröstungen auf die „nächste Lieferung“.

490 Schilling fürs Nichtstun

Bleiben noch die freien Werkstätten, die nicht direkt mit den Herstellern kooperieren und daher als Ansprechpartner im Reparaturfall nicht die erste Wahl sind. Mit der Handy-Börse hatten wir besonderes „Glück“: Nachdem man 490 Schilling für den Kostenvoranschlag kassiert hatte, warteten wir vergeblich auf den Rückruf. Als wir uns persönlich ins Geschäft bemühten, hieß es sinngemäß, das Gerät sei hinüber, und eine Reparatur würde 3000 Schilling kosten. Nur das Display, das ja bis 5000 Meter Tiefe wasserdicht sei (!), könne man noch verwenden. Die Qualität dieser Auskunft war jedenfalls keine 490 Schilling wert. Und wir waren um eine leidige Erfahrung reicher…

Autokommunikation HandelsgesmbH,
Hörlgasse 12, A-1090 Wien,
(01) 310 49 88

Comtel Nachrichtentechnische Geräte VertriebsgesmbH,
Perfektastraße 84, A-1230 Wien,
(01) 866 06-0

DSC electronic Geräte Service GmbH,
Liechtensteinstraße 10, A-1090 Wien,
(01) 319 68 87

DSC electronic Geräte Service GmbH,
Mariahilfer Straße 106, A-1070 Wien,
(01) 522 65 16

Good Connection Gisch & Czermak OEG,
Barmherzigengasse 17, A-1030 Wien,
(01) 969 06 68

Handy-Börse,
Amerlingstraße 15, A-1060 Wien,
(0676) 470 50 21

max.shop,
Karlsplatz-Hauptpassage, Top 2, A-1010 Wien,
(0676) 208 00

max.shop,
Mariahilfer Straße 81, Top 2, A-1060 Wien,
(0676) 208 00

mobilkom shop,
Mariahilfer Straße 78–80, A-1070 Wien,
(01) 331 61-4690

NDL Electronic Service GmbH,
Storchengasse 1, A-1150 Wien,
(01) 895 04 04

One World,
Mariahilfer Straße 124, A-1070 Wien,
(0699) 16 99 90 08

Saturn Electro-HandelsgesmbH,
Mariahilfer Straße 38–40, A-1070 Wien,
(01) 525 02-0

Siemens AG Österreich,
Quellenstraße 2, A-1100 Wien,
(05) 17 07-0

Siemens-Serviceshop,
Erdberger Lände 28, A-1030 Wien,
(05) 17 07-5004

tele.ring Telekom Service GmbH,
Hainburger Straße 33, A-1030 Wien,
(0800) 10 12 10 12

Austausch üblich.

Aufgrund der subventionierten Verkaufspreise sind Reparaturen oft teurer als ein Neukauf. Besteht Garantieanspruch, wird häufig ausgetauscht. Die von der Werkstätte zurückgenommenen Handys können komplett überholt und als Austausch- oder Leihgeräte verwendet werden.

An Fachwerkstätten wenden.

Sie und die Firmenservicestellen sind die richtigen Ansprechpartner. Sie sind allerdings in den Ballungszentren konzentriert. Wer außerhalb wohnt, muss den Zeit raubenden Umweg über Providershops oder Händler in Kauf nehmen.

Im Garantiefall gratis.

Innerhalb der vom Hersteller gewährten Garantiezeit sollten bei unverschuldeten Defekten keine Kosten anfallen. Nach Ablauf der Garantie empfiehlt sich ein detaillierter Kostenvoranschlag, der allerdings meist kostenpflichtig ist.

Nach Leihhandys fragen.

Falls man das Handy dringend braucht, kann man die Wartezeit mit einem Leihhandy überbrücken. Da die eigene Telefonnummer auf der SIM-Karte gespeichert ist, ist man wie gewohnt erreichbar.

Getestet wurden 16 Providershops, Händler und Servicestellen/Fachwerkstätten im Raum Wien. Die Reihung erfolgte innerhalb der getesteten Handys chronologisch – erste Anlaufstelle war üblicherweise die Verkaufsstelle (Händler oder Providershop). Der Defekt des Gerätes wurde durch einen Wasserschaden hervorgerufen.

Bewertung
„Konsument“-Testurteil wurde keines vergeben, weil die Vorgangsweise der einzelnen Anbieter nicht vergleichbar ist. Bewertet wurden Freundlichkeit, Kompetenz, Art der Problemlösung und Qualität der Reparatur. Zusätzlich wurde angegeben, ob die versprochene Reparaturdauer eingehalten wurde.

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