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Fernsehen am Computer - Die ZiB am Notebook

  • Praktisch, aber manchmal etwas knifflig
  • Große Produktvielfalt
  • Handel in Beratung nicht immer sattelfest
  • Wie viel kostet es, häusliche Zwietracht zu vermeiden, sich eines harmonischen Fami­lienlebens zu erfreuen und die Nerven zu schonen? Antwort: ab 13,20 Euro. Denn zu diesem Preis erhält man bereits einen TV-Tuner in Form eines USB-Sticks. Den steckt man an den PC oder Laptop – und schon kann Papa am Bildschirm Zeit im Bild, Fußballmatch oder Formel-1-Ringelspiel schauen, während Mama sich am TV-Gerät nebenan die Lieblings-Soap, das Kochduell oder die Dancing Stars reinzieht.

    Verwirrende Vielfalt, mangelhafte Beratung

    Zumindest in der Theorie funktioniert das so einfach. In der Praxis – so zeigte unsere Recherche – ist dem hingegen nicht immer so. Eine verwirrende Produktvielfalt, oft mangelhafte bis falsche Beratung seitens­ der Händler und manchmal nur rudi­mentäre Bedienungsanleitungen lassen es angebracht erscheinen, sich vor dem Kauf zumindest drei grundlegende Fragen zu stellen:

    • Wie will oder kann ich das Fernsehsignal empfangen?
    • Welche Anschlussmöglichkeiten am Computer kommen für mich infrage?
    • Welche (Zusatz-)Funktionen sollen vorhanden sein?

    Welche Empfangsbereiche?

    Im ersten Schritt gilt es zu klären, auf welchem Weg Sie überhaupt ein TV-Signal empfangen können. Für alle derzeit technisch zur Verfügung stehenden Möglichkeiten – vom herkömmlichen analogen Empfang bis zur „fortgeschrittenen“ Satellitenschüssel – stehen geeignete Geräte zur Verfügung. Allerdings unterscheiden sich Produkte und Preise teilweise erheblich. Der Kasten „Was kann man empfangen“ (Inhaltsverzeichnis, links oben) gibt nähere Auskunft darüber.

    Welche Bauformen verkraftet Ihr Computer

    Dann ist es wichtig zu wissen, welche Bauformen Ihr PC oder Laptop überhaupt „verkraftet“ bzw. was Sie sich in Sachen Installation zutrauen. So wird man zum Beispiel als Besitzer eines Laptops wenig Freude an der soeben erstandenen TV-Karte haben – weil sich diese naturgemäß nicht in den Laptop einbauen lässt. Aber auch Anwender mit einem Desktop-PC dürfen hier nicht blindlings zum nächstbesten Produkt greifen, es könnte ihnen Ähnliches blühen. Der Kasten „Womit kann man Fernsehen “ (siehe Inhaltsverzeichnis links oben) informiert über die wichtigsten Eigenschaften der drei infrage kommenden Bauformen.

    Was das Gerät kann

    Und schließlich sollte man sich noch im Klaren darüber sein, was das neue Gerät alles können muss – das ist weitgehend abhängig von der mitgelieferten Software und somit vor dem Kauf am schwersten zu beurteilen. Die Möglichkeit, ein Fernsehbild zu empfangen, ist natürlich im Prinzip vorhanden, aber will man auch Radio hören können? Alle TV-Spielarten erlauben die Aufzeichnung der Sendung auf Festplatte, doch bietet die Ihre auch genügend Platz dafür? Videoaufnahmen sind wahre Speicherplatz-Fresser!

    Ein automatischer Sendersuchlauf ist bei sämtlichen Varianten Standard, nicht alle­ Geräte beherrschen aber zum Beispiel das zeitversetzte Ansehen einer Sendung ­(Time Shift) oder die Nachbearbeitung des Materials (Werbung entfernen) sowie das ­Archivieren der Aufzeichnungen durch Brennen auf DVD, direkt aus dem Programm heraus.

    Unterschiede bei Programmführern

    Auch die elektronischen Programmführer (EPG) sind unterschiedlich ausgeformt: Während einige Geräte diese direkt aus dem Sendersignal generieren, ist bei anderen dafür eine aktive Internetverbindung erforderlich, über die man auf die Programmauflistung zugreift (was bei uns nicht immer funktionierte). Manche Geräte­ bieten den Programmführer kostenlos an, bei anderen muss man nach einer Test­phase dafür bezahlen.

    Produktbeschreibung beachten

    Eine Menge Details also, die sich häufig noch dazu nur im Kleingedruckten auf der Verpackung finden. Tipp: Achten Sie beim Durchlesen der Produktbeschreibungen (Lupe mitnehmen!) nicht so sehr darauf, was das Gerät laut Hersteller kann, sondern vielmehr darauf, welche Optionen nicht aufscheinen, wenn Ihnen die eine oder andere wichtig ist.

    USB-2.0-Anschluss ein Muss

    Ob ein USB-Stick vier oder sieben terres­trische Programme empfangen kann, da­rüber geben Produktdeklarationen selten Auskunft. Das sehen Sie erst zu Hause. Auch die Verkäufer sind meist überfordert. Wichtig ist daher, ein Rückgaberecht zu vereinbaren.

    Übrigens benötigen Sie unbedingt einen USB-2.0-Anschluss. Mit dem älteren USB 1.0 brauchen Sie es gar nicht erst zu probieren!

    Kartenvarianten beachten

    Große Falle beim Kartenkauf: Es gibt diese­ als PCI- oder als PCIe-Karte, das ist die ­neuere Variante mit höherem Datendurchsatz (PCI-Express – Peripheral Component Interconnect Express, abgekürzt: PCIe oder PCI-E). Die eine passt leider nicht in den Steckplatz der anderen, worauf uns die Verkäufer häufig nicht hinwiesen. Die Hauptplatine des Computers kann auch nicht von PCI auf PCIe umgerüstet werden, ergo besonders bei älteren Computern bitte vor dem Kauf in der PC-Beschreibung nach­sehen oder die Kiste aufschrauben, sonst ist ein Fehlkauf vorprogrammiert.

    Bild: Smial, lizensiert unter Creative Commons CC-BY-SA-2.0-DE.  
     Nicht alle Steckplätze für PC-Karten sind in
                            jedem PC vorhanden.

    Bild-Quelle

    Originally from de.wikipedia; description page is/was here.
    Datum2006-11-29 (original upload date)

    Urheber

    Original uploader was Smial at de.wikipedia
    Genehmigung CC-BY-SA-2.0-DE

    Tabelle: Womit kann man Fernsehen am Computer empfangen?

    Was kann man empfangen?

    Analoges TV

    Als herkömmliches Antennen-TV weit­gehend von DVB-T abgelöst, in Gemeinschaftsanlagen (Kabelfernsehen, etwa 30 Programme) aber noch anzutreffen. Geräte in Hybridform für DVB-T/ Analog erhältlich. Manche Geräte in diesem Bereich erlauben auch das Digitalisieren von alten VHS-Bändern. Preise für USB zwischen 32 und 120 Euro/Karten 30 bis 100 Euro.

    Preisangaben für USB-Anschluss (Stick oder Box) bzw. für Karte.

      

    Womit kann man Fernsehen am Computer empfangen?

     DVBTDVB-S  DVB-S2 DVB-C FM-RadioDigital-
    Radio
     

    Digitales terrest-risches Fernsehen, in Öster­reich 4 bis 7 Programme verfügbar, kleine Stab­- Antenne oft ausreichend, mobil einsetzbar. Von 13 bis 83 Euro/30 bis 100 Euro.

     

    Digitales Satelliten- Fernsehen, mehrere Hundert Programme (auch Radio) mit Satelliten-Antenne z.B. über Astra zu empfangen, ORF allerdings nur mit Common Interface und ORF-Karte. 45 bis 230 Euro/ 80 Euro.

     Digitales Satelliten- Fernsehen für hoch auflösende Ausstrahlung (HDTV), allerdings noch geringes Programm­- Angebot. Für optimale Qualität muss auch die Hardware für das HDTV- Format ge­eignet sein! Von 60 bis 230 Euro/ 80 bis 120 Euro.
     Digitales Kabel- fernsehen. Rund 60 Programme über Kabel- Anschluss. Teilweise verschlüsselt (z.B. UPC digital TV) und dann mit den ­meisten Karten nicht zu empfangen. 60 bis 110 Euro/ 60 bis 120 Euro.
     

    UKW-Rund- funksender, über (Stab-) Antenne empfang­bar.

     

    Derzeit keine Aus-
    strahlung mit DVB-T oder DAB (Digital Audio Broad-casting) in Österreich, Empfang über Sat-
    Anlagen aber möglich.

    Fernsehen am Computer: Kompetent

    • Qualität passabel. TV am PC oder Laptop bietet überwiegend akzeptable Qualität, das absolute Heimkino-Erlebnis sollte man aber nicht erwarten.
    • Preisvorteil. Funktionen wie Time Shift und Nachbearbeitung stehen damit wesentlich billiger zur Verfügung als etwa bei Festplattenrecordern.
    • Mangelhafte Information. Die Installations- bzw. Einbauanweisungen der Hersteller sind ­teilweise katastrophal – vor dem Kauf einen Blick darauf werfen.
    • Anschluss-Wirrwarr. Unbedingt den Unterschied zwischen PCI- und PCIe-Karten beachten! Beim Anschluss über USB benötigen Sie USB 2.0. Mit dem Verkäufer ein Rückgabe- oder Umtauschrecht vereinbaren

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