Ein Stück weit dürfen wir die Cookies rehabilitieren. Ihre Existenz an sich ist nicht das Problem, sondern wofür sie eingesetzt werden.
In letzter Zeit erhalten wir gehäuft Leserzuschriften rund um das Thema Cookies – und dabei geht es nicht um süßes Kleingebäck. Bei diesen Keksen handelt es sich um kleine Datenpakete, die beim Surfen im Internet automatisch und unbemerkt auf der Festplatte des Computers abgelegt werden.
Nicht neu
Vorhanden waren sie ja im Prinzip schon immer, seit der nochmaligen Verschärfung (oder eigentlich Klarstellung) der Rechtslage sind allerdings die Hinweise darauf (die sogenannten Cookie-Banner) häufiger, deutlicher und – nachdem zwingend eine aktive Zustimmung durch die Internetnutzer erforderlich ist – auch lästiger geworden.
Näher befassen
Auf jeden Fall muss man sich in irgendeiner Form näher damit befassen, sofern man nicht blindlings mit einem Klick alle Voreinstellungen absegnen möchte. Dabei stößt man dann auf Stichwörter wie „Werbung“ und „Analyse“, während man im Hinterkopf das Wissen hat, dass Cookies „böse“ sind, weil sie der Nachverfolgung, dem Sammeln von Daten und dem Anlegen von Nutzerprofilen dienen, die letztlich für personalisierte Werbeeinblendungen verwendet werden.
Notwendig
Doch so einfach ist die Sache nicht. Session Cookies = Sitzungs-Cookies beispielsweise sind technisch erforderlich, damit eine Internetseite erwartungsgemäß funktioniert. Sie werden auch als notwendige Cookies bezeichnet und sind von der oben erwähnten Zustimmungspflicht ausgenommen. Ohne sie würde sich der Warenkorb eines Online-Shops nicht merken, welche Produkte man darin abgelegt hat, und ein eingegebener Suchbegriff würde wieder verloren gehen.
Übersichtlich und verständlich
Ein Stück weit dürfen wir die Cookies also rehabilitieren. Nicht ihre Existenz an sich ist das Problem, sondern die Frage, wie sie sonst noch eingesetzt werden bzw. wie übersichtlich und verständlich die Cookie-Banner gestaltet sind. Wie hieß es schon bei Wolfgang Ambros in „Hoit, do is a Spoit“: „Gengans, unterschreibns, lesns goar ned, wos do steht!“ Diese Textzeile trifft ziemlich genau die fragwürdigen Absichten mancher Anbieter und ist definitiv nicht rechtskonform.
Ablehnen
Eine gewisse Unübersichtlichkeit bei der Gestaltung trägt sicher das Ihre dazu bei, dass manche Nutzer noch gar nicht bemerkt haben, dass es oft auch die Möglichkeit gibt, die Cookies abzulehnen, also „nein“ zu sagen. Der Vorteil ist, dass man sich in dem Fall keine Gedanken darüber machen muss, welche Einstellungen man vornehmen und absegnen soll. Die Ablehnung hat aber auch keine negativen Konsequenzen in der Form, dass eine Internetseite dann möglicherweise nicht funktioniert. Sie bedeutet lediglich, dass – abgesehen von den oben erwähnten technisch notwendigen – keine Cookies gesetzt werden. Eine Ablehnung also mit positiven Folgen.
Dieses und viele weitere Themen finden Sie auch in meinem Technik-Blog unter: VKI-Blog: Technik-Spielplatz