Zum Inhalt
Eine Spritze mit dem Corona-Impfstoff von Johnson&Johnson
Bild: diy13/Shutterstock

Booster-Impfung für Johnson&Johnson-Geimpfte

, aktualisiert am

Einmal reicht nicht: Wer vor mehr als 4 Wochen seine erste Johnson & Johnson-Impfung bekam, sollte sich einen Booster holen.

Unsere Kooperationspartner von medizin-transparent.at haben sich Empfehlungen sowie Studien zur Wirksamkeit und Sicherheit der „Booster“-Impfung genauer angesehen.

Booster-Empfehlung

Alle Personen, die vor mehr als 4 Wochen mit dem Corona-Impfstoff von Johnson&Johnson (Janssen) zum ersten Mal geimpft wurden, sollten sich so bald wie möglich ein zweites Mal impfen lassen. So lautet die Empfehlung des Nationalen Impfgremiums in Österreich und der Ständigen Impfkommission (STIKO) in Deutschland. Das Schweizer Bundesamt für Gesundheit empfiehlt Johnson&Johnson-Geimpften eine Auffrischungsimpfung nach 4 Monaten.

Dritte Impfung empfohlen

Die deutsche und die österreichische Behörde empfehlen zudem eine dritte Impfung. Dem österreichischen Nationalen Impfgremium zufolge soll diese vier Monate nach der zweiten Impfung erfolgen. In Deutschland rät die STIKO aufgrund der raschen Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus bereits nach drei Monaten zur dritten Impfung.

Rasch nachlassender Schutz

Gründe für diese Empfehlungen sind der rasch nachlassende Impfschutz sowie die schlechtere Wirksamkeit gegen die Omikron-Variante. Ursprünglich haben Fachleute angenommen, dass beim Impfstoff von Johnson&Johnson eine einzige Dosis ausreichenden Schutz vor einer Covid-19-Erkrankung bietet.

Inzwischen hat eine Beobachtungstudie jedoch gezeigt, dass der Schutz nach nur einer Impfung rasch abfällt. Zwei bis vier Wochen nach der Johnson&Johnson-Impfung beträgt die Schutzwirkung rund 72 Prozent. Das bedeutet, dass die Impfung 72 Prozent der Covid-19-Erkrankungen verhindert, die ohne Impfung aufgetreten wären. Nicht einmal vier Monate nach der Erstimpfung mit Janssen war die Schutzwirkung jedoch auf zirka 45 Prozent abgefallen.

Womit boostern?

In Österreich und Deutschland empfehlen die Gesundheitsbehörden allen Johnson&Johnson-Geimpften, für die zweite und die dritte Impfung vorzugsweise einen mRNA-Impfstoff (Moderna oder Biontech/Pfizer) anzuwenden. Es kann jedoch auch erneut Janssen verwendet werden. Wird ein mRNA-Impfstoff verwendet, sollten Personen unter 30 Jahren allerdings immer den Impfstoff Comirnaty von Biontech/Pfizer erhalten. Begründet wird diese Empfehlung damit, dass Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen in dieser Altersgruppe nach der Moderna-Impfung häufiger vorkamen als nach der Biontech/Pfizer-Impfung. Die Herzmuskel- und Herzbeutelentzündung ist eine sehr seltene Nebenwirkung der beiden mRNA-Impfstoffe.

Antikörper-Studien

Die Frage, ob einmal mit Janssen von Johnson&Johnson Geimpfte besser vor Covid-19 geschützt sind, wenn sie sich ein zweites oder drittes Mal impfen lassen, lässt sich nur indirekt beantworten. Die Literaturrecherche förderte nämlich lediglich drei Studien zutage, in denen die Zahl der Antikörper im Blut untersucht wurde. Studien mit geimpften Personen waren zum Zeitpunkt der Erhebung nicht verfügbar. Alle drei Arbeiten kamen zu ähnlichen Ergebnissen. Nach einer zweiten Impfung war die Anzahl der Antikörper demnach deutlich höher als nach einer einmaligen Impfung mit Janssen. Am meisten Antikörper waren demnach nach einer Booster-Impfung mit einem mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer oder Moderna vorhanden.

Booster-Impfung besser mit mRNA-Impfstoff

Eine Booster-Impfung mit einer zweiten Dosis Johnson&Johnson schien einen geringeren Anstieg der Antikörper zu bewirken. Das lässt darauf schließen, dass ein Booster mit einem mRNA-Impfstoff am besten davor schützt, an Covid-19 zu erkranken. Von der Zahl der Antikörper lässt sich jedoch nur indirekt auf den Schutz vor Erkrankungen schließen. Wie viele Erkrankungen eine solche Booster-Impfung im Vergleich zur Einzelimpfung mit Johnson&Johnson tatsächlich verhindern kann, bleibt unklar.

So wirkt die dritte Impfung von Johnson&Johnson

Zur Wirksamkeit der dritten Impfung für Johnson&Johnson-Geimpfte konnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von medizin-transparent.at keine Studien finden. Mangels Daten zu Janssen begründet die deutsche Impfkommission ihre Empfehlung mit Daten zum ähnlich wirkenden Impfstoff von AstraZeneca. Aus einer englischen Beobachtungsstudie lässt sich schließen, dass bei zwei AstraZeneca-Impfungen vier Monate nach der zweiten Impfung kein Schutz vor einer Erkrankung durch die Omikron-Variante besteht. Nach einer Booster-Impfung mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer scheint die Schutzwirkung gegen eine Omikron-Erkrankung bei 71 Prozent zu liegen. Das bedeutet, dass eine Booster-Impfung mit dem Impfstoff von BioNTech/Pfizer 71 Prozent der Omikron-Covid-19-Erkrankungen verhindert, die ohne Impfung auftreten würden.

Stärkere Nebenwirkungen nach mRNA-Booster

Nebenwirkungen wie Fieber, Muskelschmerzen oder Rötung und Schmerzen im geimpften Arm scheinen häufiger nach einer Booster-Impfung mit dem Biontech/Pfizer- oder dem Moderna-Impfstoff aufzutreten als nach einem Johnson&Johnson-Booster. Wie häufig welche Nebenwirkungen auftreten, können Sie in unseren Beiträgen zu den Impfstoffen von Biontech/Pfizer, Moderna und Johnson & Johnson nachlesen.

LINKS

Diesen Beitrag teilen

Facebook Twitter Drucken E-Mail

This could also be of interest:

Wizzair: Geld zurück nach Flugstornierung

Wizzair: Geld zurück nach Flugstornierung

Zwei Konsumenten stornierten für Mai 2020 gebuchte Flüge aufgrund des Ausbruchs der Corona-Pandemie. Wizz Air muss den Flugpreis rückerstatten, urteilte nun das Bezirksgericht Schwechat.

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

Sozialministerium

Zum Seitenanfang