Bei Ransomware handelt es sich um Schadprogramme, die Ihren gesamten Computer oder weite Teile davon verschlüsseln. Die betroffenen Dateien und Programme werden hierbei für Sie als Nutzer unzugänglich gemacht. Der Begriff „ransom“ stammt aus dem Englischen und steht für Lösegeld.
Mit der Sperre des Rechners fordern die Macher des Schadprogramms einen hohen Geldbetrag, um den Rechner wieder zu entsperren. Bezahlt werden soll meist mit digitalen Währungen wie Bitcoin oder PaysafeCard. Bei ausbleibender Zahlung drohen die Ransomware-Macher damit, alle auf dem Computer gespeicherten Dateien zu löschen. Damit mehr Leute zur Zahlung bereit sind, geben sich die Ersteller des Schadprogramms meist als offizielle Polizeibehörde oder Softwarehersteller wie Microsoft aus.
Unternehmen im Visier
Neben Privatpersonen haben insbesondere größere Institutionen mit Ransomware zu kämpfen. Besonders von der Schadsoftware betroffen sind demnach Behörden, Schulen, Gesundheitsdienste und Handelsunternehmen. So war etwa die Handelskette MediaMarkt-Saturn im November 2021 Ziel eines größeren Ransomware-Angriffs, bei dem über 3.000 Server des Unternehmens beeinträchtigt waren. Zuvor hatte sich das Schadprogramm im Herbst 2020 in das Netzwerk der Uniklinik Düsseldorf eingeschlichen. Dort waren 30 Server betroffen, auf denen Gesundheitsdaten gespeichert sind. In beiden Fällen ist nicht bekannt, wie die Ransomware in die jeweiligen Netzwerke gelangt ist.
Vorsicht bei Dateianhängen!
Einer der geläufigsten Wege für Ransomware auf Ihren Computer sind E-Mail-Anhänge. Meist werden die Schadprogramme in eine Archivdatei (mit der Endung .zip oder .rar) eingespeist und innerhalb einer E-Mail an Sie verschickt. Beim Öffnen der Datei infiziert die Ransomware Ihren Computer und verschlüsselt ihn. Zudem kann die Schadsoftware auch über aus dem Internet heruntergeladene Programme, infizierte Websites oder Clouddienste wie Google Drive oder Dropbox auf Ihren Rechner gelangen. Darüber hinaus können auch Speichermedien wie USB-Sticks oder externe Festplatten mit Ransomware infiziert sein.
Hartnäckig
Es gibt verschiedene Arten von Ransomware, die sich unterschiedlich auf Ihren Computer auswirken. Beim sogenannten ScreenLocker wird etwa Ihr Bildschirm gesperrt, wodurch Sie den Rechner gar nicht mehr bedienen können. Darüber hinaus existiert der App-Locker, der den Zugriff auf Programme wie den Internetbrowser verhindert. Schließlich gibt es noch den Verschlüsselungstrojaner, der sämtliche Dateien auf dem Computer verschlüsselt und einen Zugriff auf diese unterbindet. Eines haben alle drei Versionen aber gemeinsam: Sie schränken Ihre Computernutzung stark ein und sind sehr schwer loszubekommen.
Was tun bei Befall?
Das Wichtigste vorweg: Gehen Sie nicht auf die Geldforderungen ein! Meist ist nicht garantiert, dass Ihr Computer nach Zahlung des geforderten Betrags wieder freigeschaltet wird. Stattdessen müssen Sie das Schadprogramm von Ihrem Computer löschen. Das tun Sie am einfachsten, indem Sie den Rechner auf seinen Werkszustand zurücksetzen. Dadurch verlieren Sie aber sämtliche Daten, die Sie auf dem Computer gespeichert haben – sofern Sie die Daten nicht zuvor gesichert hatten. Alternativ können Sie den Zustand Ihres Rechners in vielen Fällen auch auf einen früheren Zeitpunkt vor dem Ransomware-Befall zurücksetzen. Falls Sie damit nicht zurechtkommen, sollten Sie einen Computerspezialisten zurate ziehen.
Wachsamkeit hilft
Am einfachsten schützen Sie Ihren Computer vor Ransomware, indem Sie ihn regelmäßig aktualisieren. Besonders wichtig sind hier Updates des Betriebssystems und des Virenschutzes. Darüber hinaus können Sie spezielle Erweiterungen für den Internetbrowser oder das E-Mail-Programm nutzen, die verdächtige Websites und E-Mails während der Nutzung erkennen und blockieren – etwa die kostenfreien Tools „Avast Online Security & Privacy“ (www.avast.com unter dem Reiter „Privatsphäre“) für gängige Internetbrowser und „SPAMfighter“ (www.spamfighter.com/ SPAMfighter) als E-Mail-Schutz. Zudem sollten Sie in regelmäßigen Abständen eine Sicherungskopie Ihrer Computerdaten erstellen und diese beispielsweise auf einem externen Speichermedium oder bei Clouddiensten speichern. Dadurch retten Sie im Fall der Fälle Ihre Daten, die sonst bei einem Ransomware-Befall leicht verloren gehen. Am besten hilft gegen die Schadsoftware aber immer noch wachsames Surfen. Das heißt: Klicken Sie nicht auf Links und öffnen Sie keine E-Mail- Anhänge, die Ihnen verdächtig vorkommen.
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