Der Servicetermin: alle Jahre wieder
Alljährlich im Herbst ist es wieder soweit. Ich rufe beim Installateurfachbetrieb an und vereinbare einen Prüftermin für meine Gaskombitherme. Schließlich will ich mit wohlig warmen Räumen durch die Heizsaison kommen. Normalerweise ist es so: Der Techniker kommt, putzt und durchlüftet die Therme. Kurzum, er macht das Gerät fit für die bevorstehende Heizsaison. Diesmal läuft alles anders. Am Tag der Thermenwartung bin ich im Büro und ersuche meinen pensionierten Vater für die Überprüfung in meine Wohnung zu kommen.
Etliche Teile verrostet, Neuanschaffung empfohlen
Der Installateur kommt, schaut sich die Therme an, prüft da und dort deren Innenleben und hat schlechte Nachrichten: Etliche Innenteile der 11-jährigen Gaskombitherme und ein Abgasrohr seien verrostet. Außerdem wäre der Kohlenmonoxidausstoß des Gerätes lebensgefährlich. Wir sollen eine neue Therme anschaffen. Dafür wären die Wegkosten für dieses Mal gratis. Die Diagnose versetzt meinen Vater natürlich in helle Aufregung. Er ruft mich sofort an und schildert besorgt den schlechten Zustand der Therme. Er selbst würde gleich einen Geräteaustausch beauftragen.
Neues Gerät oder Reparatur?
Ich überschlage schnell die Kosten, die wahrscheinlich auf mich zukommen. Statt der von mir veranschlagten rund 200 Euro für das Thermenservice plus eventueller zusätzlicher Beträge für Ersatzteile würden diesmal gleich mehrere tausend Euro für eine neue Therme fällig werden. So eine Anschaffung will genau überlegt sein: Ich müsste freilich Preisvergleiche anstellen. Wahrscheinlich habe ich mich auf eine längere Wartezeit vom Bestellen bis zum Einbau des Neugerätes gefasst zu machen. Schließlich befinden wir uns schon mitten in der kalten Jahreszeit. Die Installateure sind terminmäßig sicher ausgelastet. Vielleicht würden wir sogar eine Zeit lang im Kalten sitzen, rattern mir schon die unangenehmsten Befürchtungen durch den Kopf.
Genau erkundigen
Nein, ich will nachhaken. Mein Vater stellt sein Handy auf Lautsprecher. Der Installateur nimmt am Gespräch teil: Also, was wäre genau zu reparieren, um das aktuelle Gerät wieder in Stand zu setzen, will ich wissen. Und was das kosten würde.
Einige verrostete Rohre seien auszutauschen und es sollte unbedingt ein Kohlenmonoxid-Melder im Badezimmer, wo sich die Therme befindet, montiert werden. Dieser könne mittels eines akustischen Signals kundtun, falls die erlaubten Kohlenmonoxidwerte überschritten würden. Was das zusammen kostet? 55 Euro für den Kohlenmonoxidwächter und noch etwa 600 Euro für erneuerungsbedüftige Teile des Abgasrohres sowie sonstiger verrosteter Einzelteile. Gut, das klingt nach einer schnellen Lösung, zumal der Installateur zusagt, alle Arbeiten noch am selben Tag zu erledigen.
Neuanschaffung in Ruhe überlegen
Meine vorige Therme hatte 20 Jahre brav ihren Dienst getan. Meine jetzige ist nun schon nach 11 Jahren beinahe am Ende ihrer Tage angelangt. Auch wenn das Gerät nun nach der Reparatur wieder seinen Job erledigt, werde ich mich wohl in nächster Zeit mit verschiedenen Thermentypen, Marken und Angeboten diverser Installateure beschäftigen. Aber ich kann mir dafür Zeit nehmen, muss nichts unter Druck entscheiden. Und wenn es draußen kalt ist, wird es in meine Wohnung wohlig warm sein.
Aus meiner Sicht ist Folgendes bei der Thermenwartung zu beachten:
- Service. Die Wartung am besten in die Sommermonate legen, dann ist es leichter, einen Termin zu bekommen.
- Nachfragen. Wenn größere Arbeiten anstehen oder der Installateur sogar – wie bei mir – einen Gerätetausch empfiehlt, unbedingt den Hintergrund genau erklären lassen und nicht vorschnell über eine Neuanschaffung entscheiden.
- Neuanschaffung. Wer ein neues Gerät braucht, sollte lange vor Beginn der Heizperiode mit dem Einholen von Preisvergleichen beginnen, um nicht unter Zeitdruck zu kommen und auch einen Zeitpolster für mögliche erforderliche Zusatzarbeiten zur Verfügung zu haben, z. B. für die Kaminsanierung.
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