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Die Innenbeschichtungen von Lebensmittel-Dosen können Bisphenol A enthalten
Die Innenbeschichtungen von Lebensmittel-Dosen können Bisphenol A enthalten. Es soll verboten werden. Bild: Sylvie Pabion Martin/Shutterstock

EU-Studie zeigt: Bisphenol A ist ein Risiko für Millionen Menschen

Viel zu viel. Kassenbons, Nuckelfläschchen, Kokosmilch in Dosen: Die Chemikalie Bisphenol A (BPA) kommt – das zeigt eine aktuelle Studie der Europäischen Umweltagentur – massenhaft zum Einsatz. Ein großes Gesundheitsrisiko.

Bisphenol A (BPA) kann das menschliche Immunsystem bereits bei sehr niedrigen Dosen schädigen. Bekannt sind verminderte Fruchtbarkeit und allergische Hautreaktionen. Die hormonähnliche Wirkung wird mit erhöhtem Brustkrebsrisiko, Übergewicht, Nervenschäden und Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern in Zusammenhang gebracht. Kinder und Schwangere sind besonders gefährdet.

BPA mit der Nahrung

Menschen nehmen BPA hauptsächlich über die Nahrung auf. BPA ist in Kunststoffen enthalten, die häufig in Verpackungen für Lebensmittel und Getränke verwendet werden; so etwa in der Innenbeschichtungen von Konserven. BPA findet sich aber auch in Thermopapier-Kassenbons. Zwar darf seit Anfang 2020 BPA-haltiges Papier nicht mehr für Kassenbons verwendet werden. Doch finden sich sicher noch Reste im Verkehr. Ein größeres Thema ist aber BPS – ein Ersatzstoff mit sehr ähnlichen Wirkungen.

Studie mit 2.756 Erwachsenen

Die Europäische Umweltagentur EUA beruft sich in ihrer Studie auf Daten aus der sogenannten Human-Biomonitoring-Studie (HBM4EU). Untersucht wurde der Urin von 2.756 Erwachsenen. Gefunden wurden Bisphenol A und die Ersatzstoffe Bisphenol S (BPS) und Bisphenol F (BPF). Beteiligt waren 11 europäische Länder, nämlich Kroatien, Tschechien, Dänemark, Frankreich, Finnland, Deutschland, Island, Luxemburg, Polen, Portugal und die Schweiz. 

Sehr viele über dem Grenzwert

Zwischen 71 % und 100 % der Untersuchten überschritten den Grenzwert. Bisphenol A stellt daher für Millionen Menschen ein Gesundheitsrisiko dar – ein weitaus größeres als bisher angenommen.

Strenger geworden

Die EU-Gesetzgebung hat die Verwendung von BPA seit 2015 immer wieder eingeschränkt. In Babyfläschchen ist es seit 2011 verboten, in Flaschen und Verpackungen für Lebensmittel für Kinder unter 3 Jahren seit 2018. Die aktuellen Messdaten zeigen aber, dass die Werte immer noch viel zu hoch sind.

Tests: Kinderprodukte und Kokosmilch

Wir haben im Frühjahr 2023 Kinderprodukte auf BPA und eine Vielzahl anderer Bisphenole, die die Hersteller als Ersatz verwenden, getestet: Von 86 Produkten waren nur 28 frei davon. In unserem Kokosmilch-Test vom September 2023 zeigte sich: Die Kokosmilch der Marke Asia von Hofer fiel mit „nicht zufriedenstellend“ durch. Der Bisphenol-A-Gehalt überschritt den Grenzwert. Hofer hat das Produkt zurückgerufen. 

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Bild: ECC-net

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