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Videobeamer - Das Kino im Wohnzimmer

  • Hoher Platzbedarf
  • Voller Genuss nur mit Tonanlage
  • Kein Ersatz für den Fernsehapparat

Große Bilder an der Wand

Was sind 70 bis 100 Zentimeter TV-Bildschirmdiagonale gegen die Kinoleinwand? Näher dran sind digitale Videoprojektoren („Beamer“). Sie werfen Bilder an die Wand, die vom Videorecorder, DVD-Player, TV-Gerät oder PC eingespeist werden. Zwei bis drei Meter Bilddiagonale sind kein Problem.

Haben Sie genug Platz?

Wo viel Licht ist, gibt es freilich Schatten – und der lässt sich bei den Videoprojektoren nicht auf den stattlichen Preis (890 bis 2100 Euro) reduzieren. Zunächst benötigen Sie eine große freie Wandfläche. Der Betrachtungsabstand sollte zumindest das Ein- bis Eineinhalbfache der Bilddiagonale betragen. Aufgrund des Bildwinkels der Optik liegt aber auch der Projektionsabstand der Beamer ungefähr in diesem Bereich. Das heißt, sie verstellen den Zuschauern teilweise die Sicht.

Brummen und heiße Luft

Hinzu kommt kontrastraubendes Streulicht, das von den Wänden und der Decke reflektiert wird, wenn sich der Beamer unmittelbar vor den Betrachtern befindet. Direkt beim Gerät zu sitzen ist angesichts des Betriebsgeräusches und der teils über 80 Grad heißen Abluft ohnehin nicht das Wahre.

Lichtstärke ganz wichtig

Theoretisch wären eingebaute Zoomobjektive eine Lösung. Doch deren Einstellbereich ist mit selten mehr als 20 Prozent Größendifferenz zu gering, als dass der Projektionsstandort bei gleicher Bildgröße deutlich hinter die Zuschauer verlegt werden könnte. Je größer der Projektionsabstand, desto dunkler wird außerdem das Bild. Lichtschwächere Modelle wie Sanyo, InFocus, Hitachi PJ-TX10E oder Toshiba TLP-ET1E geraten da rasch an ihre Grenzen. Die Lichtstärke ist an dem in Lumen angegebenen Lichtstrom ablesbar. Zum Vergleich: Eine 60 Watt-Glühbirne hat 710 Lumen, eine 100 Watt-Birne 1340.

Bildverzerrung elektronisch ausgleichen

Ein Ausweg ist die Aufstellung oder Montage unter- oder oberhalb der Zuschauerköpfe. Die meisten Projektoren können zwecks Deckenmontage das projizierte Bild um 180 Grad drehen. Die Bildverzerrung, die durch das Wegrücken aus dem rechten Winkel zur Projektionsfläche entsteht, gleichen die Projektoren weitgehend durch die elektronische „Trapez-Korrektur“ („Keystone-Korrektur“) aus – Epson EMP-54 und Toshiba TLP-S40 tun dies sogar selbsttätig. Canon, Panasonic, Philips und Sony können mit ihrer horizontalen Trapez-Korrektur das Bild außerdem dann korrigieren, wenn sie seitlich von der Bildmitte stehen.

Bildschärfe kann sinken

Mit zunehmendem Projektionswinkel sinkt allerdings bei allen Beamern die Bildschärfe. Ohne Elektronik kommen Sanyo, Sharp und Hitachi PJ-TX10E aus: Sie haben eine mechanische Objektivverstellung, „Lens Shift“ genannt.

Ein weiteres elektronisches Feature ist der zuschaltbare „Progressive Scan-Konverter“ vieler Beamer. Er verbessert im günstigsten Fall die Bildschärfe.

Was an Zusatzkosten anfällt

Ein Beamer benötigt eine Verbindung zum Zuspielgerät. Was bei fixer Montage das Problem aufwirft, wo man die Kabel verlegen soll. Hat der Beamer keinen festen Aufstellungsort, erhebt sich die Frage, wie oft Sie sich tatsächlich die Mühe machen werden, die schweren Geräte aufzubauen.

Nicht übersehen dürfen Sie, dass auch der gute Ton zum Kinoerlebnis gehört. Die eingebauten Lautsprecher sind nicht der Rede wert, weshalb Sie um eine richtig positionierte Dolby-Surround-Anlage kaum herumkommen (siehe dazu: Weitere Artikel - „Dolby-Surround-Receiver").

Verdunkelung und Leinwand zu empfehlen

Und noch etwas: Im Kinosaal ist es während des Hauptfilms finster, um ein Maximum an Kontrast zu gewährleisten. Auch im Heimkino sollte eine Verdunkelungsmöglichkeit vorhanden sein. Das Optimum ist die elektrisch entrollbare Leinwand vor den Fenstern. Der qualitätsbewusste Filmfan wird sich eine transportable Leinwand anschaffen – sinnvollerweise im Breitbildformat 16 : 9.

Ersatzlampe kostet bis zu 500 Euro

Unzureichende Verdunkelung können Sie durch einen lichtstärkeren Beamer mehr schlecht als recht ausgleichen. Andernfalls sollten Sie bei der Lichtstärke eher Zurückhaltung üben – vorausgesetzt, der Hauptzweck ist die Filmprojektion. Selbst bei den lichtschwächeren Modellen genügt meist der Sparbetrieb. Nicht zuletzt deshalb, weil er die Lebensdauer der bis zu 500 Euro (!) teuren Ersatzlampen verlängert. Hoher Lichtstrom ist dort gefragt, wo bei gedämpftem Tageslicht beispielsweise Computergrafiken projiziert werden, also bei Schulungen oder Präsentationen, wenn nebenbei mitgeschrieben wird. Hinzu kommt: Je heller ein Projektor strahlt, desto schwerer tut er sich, schwarze Flächen dunkel darzustellen.

Für Spiele und Präsentationen

Ähnliches gilt für die Bildpunkte (Pixel). Viele Pixel sind gut für Computergrafiken oder für die – trotzdem nicht verlustfreie – Wiedergabe von Digitalfotos (vom PC oder auf CD-ROM bzw. DVD gebrannt via DVD-Player). Eine reizvolle Anwendung ist nebenbei bemerkt die Projektion von PC-Spielen. Da DVDs und TV-Bilder im europäischen PAL-System nur 576 sichtbare Bildzeilen haben, genügt ansonsten ein Modell mit 600 Pixel in der Vertikalen (SVGA) beziehungsweise liefert es sogar die besseren Bilder. Mit Hitachi PJ-TX10E und Toshiba TLP-ET1E waren auch zwei Filmbeamer im Test, deren Auflösung an den TV-Standard angepasst ist. Tatsächlich lagen sie bei der Filmwiedergabe vorne, während sie bei Grafiken und Fotos zurückfielen.

Der Beamer ist kein TV-Ersatz

So scharf die Wiedergabe auch sein mag: TV-Ersatz ist ein Beamer keiner. Denn um nebenbei die Nachrichten laufen zu lassen oder beim Nachmittagsfilm einen Stoß Bügelwäsche zu bewältigen, ist eine Heimkinoanlage ungeeignet.

Videobeamer mit Testurteil "GUT"

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Panasonic
Panasonic Panasonic PT-AE500E Vielseitiger Videoprojektor. DVI- und SCART-Eingang, aber kein USB-Anschluss. Auflösung 1280 x 720, relativ geringer Zoomfaktor (1,16). |
Sanyo
Sanyo Sanyo PLV-Z2 Vielseitiger Videoprojektor, etwas lichtschwach. DVI ja, SCART und USB nein. Hohe Auflösung (1280 x 720), relativ hoher Zoomfaktor (1,30). |
Hitachi
Hitachi Hitachi PJ-TX10E Preisgünstiger Filmbeamer. Bester im Test beim Film, leise im Betrieb. USB-Anschluss. Auflösung 854 x 480, hoher Zoomfaktor (1,84). |
BenQ
BenQ BenQ PB8220 Lichtstark. „Sehr gut“ bei Foto und Grafik, mäßig beim Film. Ohne DVI und SCART, aber mit USB. Auflösung 1024 x 768, Zoomfaktor 1,18. |
Toshiba
Toshiba Toshiba TLP-ET1E „Guter” Filmbeamer in rundem Gehäuse. Lichtschwach, unpraktischer Standfuß. USB-Anschluss. Auflösung 854 x 480. Kein Zoom. |
Sharp
Sharp Sharp PG-B10S Preisgünstig. Bei Fotos fast „sehr gut“. Geringer Kontrastumfang. Weder DVI noch SCART noch USB. Auflösung 800 x 600, Zoomfaktor 1,21. |
Epson
Epson Epson EMP-54 Lichtstark, „sehr gut” bei Grafik, sehr kontrastreich, recht laut. Kein DVI und SCART, aber USB. Auflösung 800 x 600, Zoomfaktor 1,17. |
Hitachi
Hitachi Hitachi CP-S210W Preisgünstig. Schwächen beim Film, geringer Kontrastumfang. SCART, aber kein DVI und USB. Auflösung 800 x 600, Zoomfaktor 1,17. |
HP
HP HP vp6120´ Teuer. „Sehr gut“ bei Grafik und Fotos, unangenehmes Lüftergeräusch. USB-Anschluss. Auflösung 1024 x 768, Zoomfaktor 1,18. |
Sony
Sony Sony VPL-HS3 Gerade noch „gut“. Schwächen bei Grafik. Spezialbuchsen, daher Adapterstecker nötig. USB. Auflösung 858 x 484, Zoomfaktor 1,18. |
Panasonic
Sanyo
Hitachi
BenQ
Toshiba
Sharp
Epson
Hitachi
HP
Sony

Videobeamer mit Testurteil "DURCHSCHNITTLICH"

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NEC
NEC NEC VT46 Preisgünstig. Wenig vielseitig, schwach beim Film, kein Sparbetrieb. Kein DVI, kein SCART, kein USB. Auflösung 800 x 600, Zoomfaktor 1,17. |
Philips
Philips Philips LC6285 „Durchschnittliches“ Gerät im Retro-Look. Schwach bei Fotos. Kein DVI und SCART, aber USB. Auflösung 854 x 480, Zoomfaktor 1,26. |
InFocus
InFocus InFocus Screenplay 4800 „Gut“ im Sehtest, aber lichtschwach, geringer Kontrastumfang, kein Sparbetrieb. USB-Anschluss. Auflösung 800 x 600, Zoomfaktor 1,2. |
Toshiba
Toshiba Toshiba TLP-S40 Wenig vielseitig, Schwächen beim Film, lautes Lüftergeräusch. Kein DVI, kein SCART, kein USB. Auflösung 800 x 600, Zoomfaktor 1,18. |
Epson
Epson Epson EMP-TW10 Preisgünstig. Kein Sparbetrieb, schwach beim Film. Kein DVI, kein SCART, aber USB. Auflösung 854 x 480, recht hoher Zoomfaktor (1,5). |
Liesegang
Liesegang Liesegang Primetime 202 In allen Betriebsarten etwas unscharfe Bilder, kein Sparbetrieb, sehr warme Abluft. USB-Anschluss. Auflösung 800 x 600, Zoomfaktor 1,2. |
Mitsubishi
Mitsubishi Mitsubishi XL4U „Sehr gut“ bei Grafik und Foto, „gut“ beim Film, aber mäßige Bedienungsanleitung. USB-Anschluss. Auflösung 1024 x 768, Zoomfaktor 1,21. |
Canon
Canon Canon LV-5210E Vielseitig, „sehr gut“ bei Grafik, aber insgesamt wenig überzeugend. Lauter Lüfter. DVI und USB. Auflösung 800 x 600, recht hoher Zoomfaktor (1,44). |
NEC
Philips
InFocus
Toshiba
Epson
Liesegang
Mitsubishi
Canon

Viele Anschlüsse

DVI: Digital Video Interface. Schnittstelle für digitale Videodaten. Beste Bildqualität, aber selten vorhanden.

Monitor: PC in-Anschluss an PC-Ausgang, überträgt RGB-Signale mit unterschiedlicher Auflösung. VGA: 640 x 480, SVGA: 800 x 600, XGA: 1024 x 768 Bildpunkte.

RGB: Rot, Grün, Blau – Komponenten-Videoeingang, die Farben werden einzeln übertragen. Sehr hohe Bildqualität.

SCART: Einfach handhabbarer Universalanschluss für Videogeräte.

S-VIDEO: Component, Y/C. Anschluss, bei dem die Helligkeits- und Farbsignale getrennt übertragen werden. Hohe Bildqualität.

USB: Universelle Anschlussbuchse für Computerdaten.

VIDEO:  Composite. Anschluss mit mäßiger Bildqualität. Nur zu verwenden, wenn die Bildquelle ein VHS-Recorder ist.

YUV: Komponenten-Videoeingang mit getrennter Übertragung der Helligkeits- und Farbsignale. Hohe Bildqualität.

Zwei Projektionssysteme

DLP: Bei DLP (Digital Light Processing) lenken bewegte Miniaturspiegel den Lichtstrahl ins Objektiv. Vorteil ist der hohe Kontrast, allerdings können bei starken Kontrasten auf der hellen Seite bunte Streifen auftreten („Regenbogeneffekt“).

LCD-Projektoren: Die kontrastärmeren, aber sehr zuverlässigen LCD-Projektoren (Liquid Crystal Display) arbeiten mit Flüssigkristallen, die durch Steuerspannungen ihre Lichtdurchlässigkeit verändern. Ob eine oder drei LCD-Einheiten („Panels“) eingebaut sind, ist kein Qualitätskriterium.

Kompetent mit Konsument

  • Reiflich überlegen.  Die (Folge-)Kosten sind hoch, und ohne räumliche und technische Voraussetzungen ist ein Beamer sinnlos.
  • Heimkino-Erlebnis.  Zweifellos Schwerpunkt im Privatbereich, deshalb können Sie bei Lichtstärke und Pixelzahl sparen. Ein Filmbeamer (zum Beispiel Hitachi PJ-TX10E) ist eine Überlegung wert
  • Gute Universalgeräte.  Sollten Sie ein Gerät für brauchbare Foto-, Grafik- und Filmwiedergabe suchen, dann empfehlen sich Panasonic, Mitsubishi, Epson EMP-54 und HP.

So haben wir getestet

Im internationalen Gemeinschaftstest: 18 digitale Videoprojektoren, davon 3 mit DLP- und 15 mit LCD-Technik.

Bildqualität

Sehtest: 5 Personen beurteilten Bildschärfe, Helligkeit, Linien- und Kantenstrukturen sowie den Gesamteindruck.
Computergrafik: Vierteilige PowerPoint-Präsentation (RGB, 1024 x 768 Bildpunkte).
Fotografie: Fotostudio-Testbild (RGB, 1024 x 768 Bildpunkte).
Film: Ausschnitte aus „Der englische Patient“ (Komponentenausgang 16 : 9).
Animation:  Ausschnitte aus „Monster AG“ (Komponentenausgang 16 : 9). Wiedergabe über hochwertige Grafikkarte bzw. DVD-Player auf mattweißer Leinwand (1,50 m breit).
Messungen: Bildrauschen, Helligkeit, Helligkeitsverteilung und Kontrastumfang im Standard- und Sparmodus.

Handhabung

Beurteilung von Gebrauchsanleitung, betriebsbereit machen, Bedienung, Menüführung, Fernbedienung.

Umwelteigenschaften

Bewertet wurden Betriebsgeräusch, Stromverbrauch und Temperatur des austretenden Luftstroms.

Vielseitigkeit

50 Ausstattungsmerkmale wurden nach einem Punkteschema gewichtet und bewertet.

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