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TV-Empfang - Wenn der Fernseher spinnt…

Sie treten meist dann auf, wenn es am spannendsten ist und rasche Hilfe außer Reichweite ist. Bild- und Tonstörungen können viele Ursachen haben. Trost: Sie brauchen nicht immer gleich einen teuren Fachmann. Es gibt Fehlerquellen, die Sie selbst beseitigen können.

Was ist passiert?

Auf dem Bildschirm tut sich überhaupt nichts mehr.

  • Ein Problem mit der Stromversorgung?
    Tipp: Prüfen Sie, ob der Netzstecker angesteckt ist und die Steckdose Strom liefert.
  • Funktioniert die Wiedergabe vom Videorecorder noch? Dann haben Sie Glück, Ihr TV-Apparat „lebt“ noch. Es dürfte sich nur um ein Problem des Signalweges handeln.
    Tipp: Prüfen Sie, ob Ihr Antennenkabel beziehungsweise die Verbindung in Ordnung ist.
  • Es erscheint nur noch ein waagrechter Strich. Das TV-Gerät hat den Geist aufgegeben. Aber Achtung: „Bildröhre kaputt“ ist eine gleichermaßen beliebte wie unzutreffende Diagnose von manchen Werkstätten, die Ihnen nur allzu gerne ein neues Gerät verkaufen würden. Der Fehler lässt eher auf einen defekten Zeilentrafo schließen, und die Kosten der Reparatur lassen sich von einer Fachwerkstätte in diesem Fall genau abschätzen.
    Tipp: Hinterfragen Sie die Diagnose „Bildröhre kaputt“ hartnäckig, denn Bildröhren haben – selbst bei älteren Geräten – eine Lebensdauer von mehr als zehn Jahren. Deren Austausch lohnt allerdings in den meisten Fällen wirklich nicht.

Wie sieht die Störung aus?

"Schnee" und "Fischerl". Es „schneit“ im Bild beziehungsweise es huschen (beim Empfang via Satellit) kleine Silberfischchen über die Mattscheibe. Ursache ist ein zu schwaches Antennensignal. Untrügliches Indiz dafür ist das Fehlen von Buchstaben im Teletext. Ursachen:

  • Die Zimmerantenne (Behelfsantenne) ist nicht optimal platziert.
    Tipp: Geben Sie ihr einen Platz an jener Seite des Raumes, die dem Sender, der ihr TV-Signal ausstrahlt, am nächsten liegt.
  • Das Antennensignal geht nicht über den Videorecorder. Das sollte es aber, denn in ihm ist ein Signalverstärker eingebaut.
    Tipp: Antennenkabel über Videorecorder mit dem TV-Gerät verbinden und Videorecorder einschalten.
  • Die Zimmerantenne ist zu „schwach“.
    Tipp: Hier könnte der Einsatz einer Verstärkerantenne helfen. Aber Achtung: Vergessen Sie die 300-Schilling-Angebote, auf die Sie im Handel treffen mögen. Sie bringen erfahrungsgemäß gar nichts (manchmal sogar eine weitere Verschlechterung). Für eine taugliche Verstärkerantenne müssen Sie mit 1000 bis 1500 Schilling an Kosten rechnen.
    Tipp: Handeln Sie mit dem Händler eine Rückgabe oder Umtauschrecht für den Fall aus, dass auch die neue Antenne keine Abhilfe schafft.
  • Wenn selbst eine Verstärkerantenne nicht hilft: In diesem Fall benötigen Sie eine Außenantenne. Das heißt aber nicht unbedingt, dass Sie eine anschaffen müssen.
    Tipp: Lesen Sie dazu „Wege zu einem besseren Bild“.
  • Das Antennenkabel ist gebrochen.
    Tipp: Borgen Sie von einem Nachbarn dessen Antennenkabel und prüfen Sie, ob diese Diagnose richtig ist. Erst dann ein neues kaufen.
  • Die Antennenanlage ist defekt .Auch das kann freilich vorkommen, etwa auf Grund zu starker Hitzeentwicklung unter dem Dach. Diese Fehler können vorübergehend sein (wenn die Sonne untergeht, funktioniert das Ding wieder) oder permanent. Hier sollten Sie den Fachmann zu Rate ziehen.
    Tipp: Fragen Sie aber vorher Ihren Nachbarn (sofern der an derselben Anlage hängt), ob das Problem auch bei ihm auftritt. Bei SAT-Anlagen kann der SAT-Tuner ausgefallen sein (Stromversorgung o. k. und Tuner eingeschaltet?).
  • Die SAT-Schüssel ist „belegt“. Etwa mit Schnee und Hagelkörnern.
    Abhilfe: entfernen oder auf Tauwetter warten.
  • SAT-Schüssel oder Dachantenne sind nicht (mehr) korrekt ausgerichtet. Wind, Wetter, Handwerker und gefiederte Freunde sind die häufigste Ursache dafür.
    Abhilfe: nachjustieren (lassen).

Der "Pumpeffekt". Helligkeit und Bildgröße „pumpen“.

  • Das ist leider kein gutes Zeichen. Die Lebensdauer Ihres TV-Gerätes neigt sich dem Ende zu. Sie können schon beginnen, sich umzusehen…

"Geisterbilder". Es „geistert“ am Bildschirm – Objekte und Personen haben Mehrfachkonturen. Hier ist das Antennensignal nicht zu schwach, sondern zu schlecht, weil gestört (auch hier fehlen Buchstaben beim Teletext). Zur Problemlösung können alle im Zusammenhang mit dem Stichwort „Antenne“ erwähnten Maßnahmen beitragen.Mögliche Ursache:

  • Neues Haus. Hindernisse in der „Einflugschneise“ Ihres Antennensignales produzieren Reflexionen. Auch Flugzeuge sowie Berge und Hügel in Ihrer Nähe können diesen Effekt auslösen.
    Tipp: Versuchen Sie eine neue Antennenausrichtung. Hilft dies nicht, anderen Aufstellungsort für Ihre Zimmerantenne beziehungsweise anderen Montageplatz für Dachantenne oder SAT-Schüssel suchen.
  • Elektrische Geräte oder Funkstrecken verursachen Störstreifen. Die Beseitigung bedarf detektivischen Gespürs: Um welches Gerät könnte es sich handeln, wer hat es in Betrieb? Tritt der Fehler zu bestimmten Uhrzeiten auf? Etwa, wenn der Hobbyfunker von nebenan sich seinem Steckenpferd hingibt, beim Staubsaugen, wenn der Taxistandplatz (Funkbetrieb!) vor dem Haus voll belegt ist?
    Abhilfe: Sehr mühsam, mit den Leuten reden.

"Moiré-Effekt". Farbige-Wellenlinien stören den Bildgenuss. Typisch: Dieser Effekt tritt meist nicht bei allen Kanälen auf. Mögliche Ursachen dafür:

  • Die Kanäle liegen zu nahe beieinander. Nehmen Sie Kontakt mit dem Kabel-TV-Betreiber auf.
    Tipp: Oft ist auch der Videorecorder (vor allem wenn er über das Antennenkabel mit dem TV-Gerät verbunden ist) Verursacher dieser Störungen (also Videorecorder auf anderen Kanal umstellen). Starke Funkanlagen oder Richtfunkstrecken stören. Siehe auch oben.

Farbfehler. Das Bild hat entweder eine starke Farbdominanz oder zeigt Farbflecken. Mögliche Ursachen:

  • Eine Farbe ist ausgefallen. Das ist vermutlich ein Gerätefehler, für den Sie eine Werkstatt konsultieren müssen.
  • Im Bild erscheinen Farbflecken. Es befinden sich starke Magnete – etwa von Lautsprecherboxen – in unmittelbarer Nähe des TV-Gerätes.
    Abhilfe: Wegstellen. Es könnte auch der Bildschirm magnetisiert sein.
    Abhilfe: Mit Netzschalter ausschalten oder den Netzstecker ziehen. Diesen Vorgang gegebenenfalls öfter wiederholen oder das Gerät über Nacht vom Netz trennen. Das Gerät könnte auch einen Konvergenzfehler haben. Erkennbar ist das vor allem in den Ecken und bei weißen Linien auf dunklem Grund (etwa Teletext), wobei die Linien eben nicht mehr reinweiß sind. Auch in diesem Fall brauchen Sie einen Techniker.

"Flaues Bild". Zu wenig Kontrast.

  • Wenn sämtliche Einstellversuche von Helligkeit und Kontrast nichts mehr bringen, geht es mit dem Gerät dem Ende zu, Neukauf wird ein Thema.

Tonürobleme. Untertitel „brummen“ oder Ton ist generell schlecht.

  • Gegen das Brummen dürfte kein Kraut gewachsen sein. Es ist Ergebnis des Zusammenspiels von Sender und TV-Gerät. Bei schlechtem Ton prüfen Sie den Aufstellungsort des Gerätes. Ein seitlich abstrahlendes Gerät zum Beispiel ist in einer Schrankwand denkbar ungünstig aufgestellt.
    Tipp: Bei freier Aufstellung entfernen Sie Gegenstände, die Sie auf dem Fernseher (er ist kein Blumentischerl!) oder in unmittelbarer Nähe der Lautsprecher platziert haben.

Wenn selbst eine Verstärkerantenne nichts hilft, sollten Sie folgende Überlegungen anstellen:

Wenn es im Haus schon eine Außenantenne gibt, fragen Sie deren Besitzer, ob Sie sich „dazuhängen“ dürfen. Dies wird durch ein vergleichsweise einfaches Gerät bewerkstelligt, einen Antennenverteiler, der – je nach Bauart – auch mehrere Teilnehmer zu versorgen vermag. Die Kosten liegen bei rund 2000 Schilling für Antennenverteiler, Montage und Kabel. Je mehr sich anschließen, desto billiger wird es pro Anschluss; bei 10 Teilnehmern kommen Sie mit Kosten von rund 800 Schilling pro Anschluss weg. Das ist weniger, als Sie für eine Verstärkerantenne ausgeben müssten, die Bildqualität aber ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit besser.

Gibt es im Haus noch keine Außenantenne, regen Sie die Installation einer solchen an (Kostenteilung!). Sie werden sich Freunde unter Ihren Nachbarn machen, die wahrscheinlich unter demselben Problem leiden! Drei Möglichkeiten stehen zur Wahl: Die Dachbodenantenne zur Montage unter dem Dach (also innerhalb des Gebäudes), die Dachantenne zur Montage auf dem Dach und eine Kabelanlage.

Die Dachbodenantenne muß keinen Blitzschutz aufweisen und ist mit rund 3000 Schilling für Antenne, Kabel und Installation somit auch die billigere. Nachteil: Schnee am Dach, Regen und Hagel vermindern die Bildqualität etwas – dennoch wird sie besser sein als im Moment.

Die Dachantenne kostet etwa 5000 Schilling, hinzukommen die Maßnahmen für den Blitzschutz. Deren Kosten sind extrem unterschiedlich, je nachdem, ob das Haus bereits mit Blitzschutz ausgerüstet ist, an den man sich „dazuklemmen“ kann (Achtung: bei vielen Häusern ist das, entgegen der landläufigen Annahme, NICHT der Fall), oder ob erst eine Blitzschutzanlage montiert werden muss. Die Bandbreite der Kosten dafür kann zwischen 1000 und 10.000 Schilling liegen. Also auf alle Fälle vorher erkundigen!

Den Anschluss an eine Kabelanlage (Gemeinschaftsantenne) erhalten Sie in vielen Orten vom jeweiligen Kabelnetzbetreiber, in Wien zum Beispiel von der Telekabel. Dieser berechnet einmalige Anschlusskosten (etwa 3000 Schilling) plus monatliche Gebühren zwischen 200 und 300 Schilling.

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