Set-Top-Box für alle Geräte im
Haushalt
Während die Betreiber dabei großzügig gefördert werden, wird der Konsument
zur Kasse gebeten. Um sein TV-Gerät digitaltauglich zu machen, wird er sich
früher oder später ein Zusatzgerät (eine Set-Top-Box) zulegen müssen, dessen
Preis derzeit auf rund 180 bis 200 Euro geschätzt wird. Und so eine Box braucht
man für jedes TV-Gerät und für jeden Videorecorder, der im Haushalt steht. Nach
dem Abschalten der analogen TV-Kanäle kann man ohne Zusatzgerät nicht mehr
fernsehen. Und digitaltaugliche TV-Geräte gibt es derzeit noch sehr wenige.
Antennen-TV ist geschrumpft
Es fragt sich, warum man heute wieder auf das Antennen-TV setzt, wo es doch
bald zu einer Restgröße geschrumpft sein wird. Derzeit empfangen nur mehr 17
Prozent der Haushalte ausschließlich über die Hausantenne, und dieser Anteil
wird wohl angesichts der aufgezwungenen Kosten für digitale Terrestrik drastisch
schrumpfen. Jene, die ausländische Sender über Satellit empfangen, können den
ORF ja auch über einen Decoder empfangen.
d-box ist ein Auslaufposten
Auch dabei ist übrigens vieles falsch gelaufen. Entgegen den warnenden
Stimmen aus der Fachwelt hat sich der ORF bei der Entscheidung für einen
Satelliten-Decoder mit Haut und Haaren der d-box von Medienmogul Kirch
verschrieben. Weil der kurz darauf pleite ging, ist auch das
Verschlüsselungssystem der d-box (Betacrypt1) ein Auslaufposten und wird
bestenfalls noch bis Ende des Jahres weiter bestehen. Doch der ORF will aus
seinen Fehlern nicht lernen: Statt den Zutritt über mehrere
Verschlüsselungssysteme zuzulassen, hat er sich neuerlich auf ein einziges
festgelegt – CryptoWorks von Philips.
Schnoddriger
ORF-Kundendienst
Was viele leidgeprüfte TV-Kunden besonders erzürnt, ist die schnoddrige Art,
in der sie vom ORF-Kundendienst behandelt werden. Lange Zeit wurde das Problem
mit Betacrypt1 verschwiegen, brauchbare Informationen sind auch heute kaum zu
bekommen.