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Blu-ray-Player - Blau ist die Zukunft

, aktualisiert am

Blu-ray löst die DVD ab. Bereits um 100 Euro kann man Filme in HD-Qualität und im 3D-Format abspielen.

Der Siegeszug der Blu-ray-Disc ist nicht ­aufzuhalten. Sie lässt die DVD, die sich erst vor wenigen Jahren so richtig durchgesetzt hat (wenn sie auch schon 1996 das Licht des Marktes erblickte), bereits sehr alt aussehen. Einer deutschen Studie zufolge waren Mitte 2011 zwar noch neun von zehn verkauften Videos auf DVD gebrannt. Doch schon im Jahr 2014 sollen 71 Prozent des Umsatzes im klassischen Kaufmedienbereich mit Blu-rays erzielt werden.

HD-DVD: Weiterentwicklung eingestellt

Alternative Formate dürften chancenlos sein; so wurde die Weiterentwicklung der HD-DVD bereits im Jahr 2008 eingestellt. Man riskiert also nichts, wenn man auf ­Blu-ray setzt. Zumal die Abspielgeräte für die Discs in der Regel abwärtskompatibel sind – das heißt, man kann mit ihnen auch CDs und DVDs abspielen, ebenso Foto-CDs oder Hörbücher.

Player billig und gut

Blu-ray-Player sind seit ihrer Markteinführung 2006 deutlich billiger geworden, es gibt sie schon für weniger als 100 Euro. ­ Wobei die Qualität nicht darunter leidet, wie ein Test der deutschen Stiftung Warentest ­beweist. Sie hat neun Wiedergabegeräte und drei Recorder (inklusive Satellitenempfänger) von Markenherstellern getestet. Der teuerste Player kostet rund 215 Euro (mittlerer Preis), die Recorder gibt es ab 350 Euro. Fast alle Testkandidaten erwiesen sich als "gut", nur zwei schlossen "durchschnittlich" ab. Wobei es punkto Bild- und Tonqualität fast überhaupt keine Mängel zu beanstanden gab (ausgenommen bei der Wiedergabe von Fotos).

Aufnahmen nur auf Festplatte

Bei den Recordern ist eine Aufnahme nur auf der eingebauten Festplatte möglich. Wer etwas auf einer BD (Blu-ray-Disc) aufnehmen will, benötigt dafür einen Blu-ray-Brenner. Allerdings kann High-Definition-Material (Filme, Musik, ) wegen des sehr rigiden Kopierschutzes generell nicht ­kopiert werden.

Vielseitigkeit, 3D-Modus, Internet am TV

Vielseitigkeit

Dennoch können die Player und Recorder in diesem Test mit ihrer Vielseitigkeit punkten. Alle getesteten Geräte verfügen über min­destens einen USB-Anschluss. Somit kann man auch Filme über den TV-Monitor an­sehen, die auf einen USB-Stick geladen wurden. Bis auf den Player von Onkyo können alle auch an ein altes Röhren-TV-Gerät angeschlossen werden.

3D-Modus

Den 3D-Modus akzeptieren alle Geräte, ­ausgenommen die Player von Philips und ­Samsung. Die Qualität ist allerdings nicht immer berauschend; als am angenehmsten beurteilten die Tester den 3D-Effekt beim Panasonic DMR-BST701EG und beim Samsung BD-D8200S (beides Recorder).

Internet am TV

Viele Geräte bieten auch die Möglichkeit, ­Internetseiten auf dem TV-Schirm aufzu­rufen. So lassen sich über tvthek.orf.at beispiels­weise ORF-Sendungen der vergan­genen Tage ­ansehen; man kann auch über einen Onlineverleih einen Film bestellen. ­Dazu wird natürlich ein Internetanschluss ­benötigt – der kann auch drahtlos sein (ein WLAN-Adapter ist bei vielen Modellen ein­gebaut oder es kann nachgerüstet werden).

Meist hat man allerdings nur auf eine beschränkte Anzahl von Internetdiensten Zugriff – entsprechende ­Zusatzsoftware (Apps) ist vorinstalliert. Die Auswahl schwankt sehr stark. Zwei Player (Toshiba und Onkyo) bieten gar keine an, zwei weitere nur YouTube. Und lediglich die beiden erstplatzierten Player (von Philips und Sony) verfügen über einen Browser, über den Nutzer beliebige Angebote aus dem ­Internet holen können – wie die erwähnte ORF-TVthek.

Internet-Freude mangelhaft, Video-Formate beschränkt

Internet-Freude mangelhaft

Der Spaßfaktor der Internetdienste ist auch in diesen Fällen enden wollend. Mangels Flash-Unterstützung werden viele multi­mediale Inhalte gar nicht gezeigt. Und es ist umständlich, in den Internetangeboten zu navigieren. Das liegt an der Fernbedienung, die natürlich wesentlich schwerfälliger zu handhaben ist als die Tastatur eines PC. Filme aus dem Internet sind überdies oft gering aufgelöst und können stark ruckeln.

Video-Formate: beschränkter Zugriff

Begrenzt wird das Angebot außerdem durch die Formate. Einige Blu-ray-Player bzw. -Recorder erkennen nicht einmal die gängigsten Formate (siehe Tabelle). Im Test ­wurden etwa insgesamt 28 Videoformate durchprobiert. Manche Geräte konnten lediglich drei wiedergeben. Am vielfältigsten ist der Pioneer BDP-140: Er schafft 18 der 28 Formate. Und wo stehen die Gesamtsieger? Philips (Player) unterstützt 16, Samsung (Recorder) 15 Formate.

Testtabelle: Blu-ray-Player

Testtabelle: Blu-ray-Recorder

Warum Blu-ray?

Die Blu-ray-Disc (Abkürzung: BD) ist wie die CD oder die DVD, von denen sie sich äußerlich nicht unterscheidet, ein optischer Datenträger. Zum Schreiben und Lesen der Daten kommt ein blau-violetter Laserstrahl zum Einsatz – daher auch der Name Blu-ray (blauer Strahl). Sie weist eine wesentlich erhöhte Datenrate und Speicherkapazität auf.

  • Ab 25 GB. Hatte die CD sich noch mit 700 MB begnügt, konnte die DVD bereits mit min­destens 4,7 GB aufwarten. Die Blu-ray-Scheibe hingegen kommt mit einer Lage bereits auf 25 GB, mit zwei Lagen auf bis zu 50 GB. Inzwischen sind Discs mit vier bzw. acht Daten­schichten in Entwicklung, die eine Speicherkapazität von bis zu 200 GB aufweisen.
  • HD-fähig. Auf einer Blu-ray-Scheibe kann Videomaterial mit einer maximalen Auflösung von 1920 x 1080 Pixel aufgezeichnet werden. Damit können Filme in High-Definition-Qualität sowie mit 3D-Effekten angesehen werden (ein entsprechendes TV-Gerät vorausgesetzt); das Bild wirkt natürlicher und brillanter als bei DVDs.
  • Aufnehmen. Neben BDs, die nur abgespielt werden können, gibt es – analog zu den CDs und DVDs – einmal beschreibbare Varianten (BD-R) und wiederbeschreibbare (BD-RE).

Zusammenfassung

  • Blu-ray hat sich durchgesetzt. Die Bild- und Tonqualität ist durchwegs gut, teilweise hervorragend. Auch die (wegen der dünneren Schutzschicht) höhere Anfälligkeit gegen Kratzer und Staub haben die Hersteller in den Griff bekommen.
  • Preiswert. Abspielgeräte gibt es bereits unter 100 Euro, der Testsieger von Philips kostet nur rund 125 Euro. Teurer sind Recorder, mit denen man Filme auf einer Festplatte speichern kann – im Test ab 350 Euro. Blu-ray-Brenner (nur für den Anschluss an den PC) gibt es ab 100 bis 200 Euro.
  • Internet. Mit einigen Playern kann man auch Internetseiten aufrufen. Doch das ist nur zweite Wahl, komfortabler geht es über den PC.

Testkriterien

Die Stiftung Warentest hat 9 Blu-ray-Spieler und 3 Blu-ray-Spieler mit Aufnahmefunktion und Satellitenempfänger getestet.

Bild und Ton. Fünf Experten beurteilten Bild und Ton anhand von 2D- und 3D-Blu-ray-Filmszenen und selbst gedrehten HD-Videos (mit optimierter Bildqualität und mit Standard­einstellungen). Weiters Sehtest mit DVD und mit Fotos. Bei Recordern Überprüfung der Aufnahmefunktion.

Handhabung. 5 Experten überprüften Bedienungsanleitung, Inbetriebnahme, Bedienung mit Fernbedienung und am Gerät, Anzeigen, Zugriffszeiten und Aufnahme­funktion.

Fehlerkorrektur. Beurteilung der Anfälligkeit für fehlerhafte Medien mit selbst erstellten Blu-rays, DVDs und CDs, die Kratzer, Beschriftungen, Schlieren aufweisen.

Netzwerkdienste. Fünf Experten bewer­teten die interaktiven Dienste im Internet und die Heimvernetzungsmöglichkeiten (DNLA).

Umwelteigenschaften. Messungen im Stand-by-, im angeschalteten und im Wiedergabe-Modus. Geräuschmessung mit und ohne Wiedergabe eines Mediums.

Vielseitigkeit. Bewertung unterstützter Audio-, Videoformate und Medientypen sowie der Geräteausstattung (Anschlüsse, Funktio­nalität und Lieferumfang).

Leserreaktionen

Entmündigung der Konsumenten

Das in Blu-ray-Playern verwendete Kopierschutzsystem ermöglicht es, Abspielgeräte allein durch Einlegen einer DVD unbrauchbar zu machen. Auch Discs, die ich schon besitze, könnten mit dem Gerät, das ich besitze, nicht mehr abgespielt werden! Das ist kein Defekt, sondern eine Funktion, die in der Spezifikation des verwendeten Kopierschutzes enthalten ist. Die Filmindustrie hat damit die volle Kontrolle, was man sehen darf und in welcher Qualität!

Gerhard Kapusta
Pressbaum
(aus KONSUMENT 5/2012)

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