Eine Onlineumfrage gibt jenen Konsumenten recht, die bei Betrachtung ihrer Stromrechnung nur Bahnhof verstehen …
Haben Sie schon einmal Ihre Stromrechnung resignierend zu den Akten gelegt, nachdem Sie vergeblich versucht hatten, dieses Konvolut an verwirrenden Zahlen und bürokratischen Begriffen zu durchschauen? Dann mag Ihnen dies zum Trost gereichen: Sie gehören zur Mehrheit!
In einer Onlineumfrage hat der VKI (Verein für Konsumenteninformation) im Auftrag der Bundeswettbewerbsbehörde den Besuchern seiner Homepage Fragen zur Verständlichkeit von Stromrechnungen gestellt. Bis Anfang Mai hatten 213 Personen geantwortet.
- FRAGE: Finden Sie Ihre Stromrechnung gründsätzlich verständlich?
Das Ergebnis: Eine deutliche Mehrheit – nahezu 60 Prozent – findet ihre Rechnungen „grundsätzlich unverständlich“. Und das, obwohl sich ein fast ebenso hoher Prozentsatz (58 %) „eingehend mit der Abrechnung beschäftigt“.
Mangelnde Tranparenz
Das bedeutet, dass ein Großteil der Bevölkerung nicht in der Lage ist, die Kostenbelastung zu überprüfen und gegebenenfalls zu beeinspruchen. Und das in einem Bereich, der zu den größten Ausgabenposten eines privaten Haushalts zählt. Viele Einsparungsmöglichkeiten bleiben auf diese Weise ungenutzt.
35 Prozent der Umfrageteilnehmer können auf ihrer Abrechnung nicht erkennen, ob ihr Stromverbrauch im Vergleich zum Vorjahr gestiegen oder gesunken ist. 44 Prozent ist die Zusammensetzung ihres Stroms nicht bekannt – obwohl die Stromzusammensetzung verpflichtend auf der Rechnung aufscheinen muss.
Das könnte auch darauf hindeuten, dass viele Konsumenten die Angaben ihres Stromlieferanten oder Netzbetreibers zwar kennen, aber nicht für glaubwürdig halten, weil vielfach versucht wird, den Atomstromanteil durch diverse Tricks zu verbergen.