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Reifentest: verschoben und nachgeprüft - Ein Kommentar von Redakteur P. Blazek

Wegen der ADAC-Affäre erscheint der Reifentest einen Monat später. Aber das Warten hat sich gelohnt. - Ein Intern von KONSUMENT-Redakteur Peter Blazek.

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Peter Blazek, Chef
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E-Mail: Peter Blazek

Reifentest

Sie finden in dieser Ausgabe den Sommerreifentest – um einen Monat später als gewohnt. Dafür müssen wir uns entschuldigen. Wenngleich es einen guten Grund für die Verschiebung gab. Auch Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wird es nicht entgangen sein, dass der deutsche Autofahrerclub ADAC wegen Schummeleien bei der Wahl zum Lieblingsauto des Jahres in schwere Bedrängnis geraten ist. Dadurch standen plötzlich auch andere Aktivitäten des ADAC unter Verdacht: So auch der Autoreifentest, der von ihm im Auftrag eines Konsortiums europäischer Konsumentenschutz- und Autofahrerorganisationen unter Federführung der Stiftung Warentest durchgeführt wird.

Ausgeklügelter Einkauf

Für den Reifentest werden von jedem Reifenmodell sieben Sätze zu vier Stück gekauft. Sechs Reifensätze werden von einem Bestbieter gekauft, der im Internethandel erhoben wird. Der siebente Satz wird bei einem zweiten Reifenhändler gekauft, der geografisch möglichst weit entfernt vom ersten beheimatet ist. Damit sollen auch unterschiedliche Chargen berücksichtigt werden.

Gerüchte ohne Substanz

Gerüchte, wonach die Hersteller wüssten, bei welchem Händler die Reifen gekauft werden, und diesen mit speziell präparierten Reifen belieferten, sollten sich damit erübrigen. Übrigens hat der ehemalige leitende Mitarbeiter eines renommierten Reifenherstellers, auf dessen Aussage sich die Gerüchte berufen, kurz darauf dementiert: Seine – ganz und gar unspektakuläre – Aussage sei falsch interpretiert worden.

Ergebnisse bestätigt

Um ganz sicher zu gehen, hat das Testkonsortium beschlossen, Nachtests durchzuführen. Acht Reifenmodelle wurden dazu auserkoren – gute, durchschnittliche und schlechte von beiden Reifendimensionen. Zwei besonders sensible Kriterien wurden ein zweites Mal getestet: das Bremsen auf nasser Fahrbahn und der Rollwiderstand, der Auskunft über den Treibstoffverbrauch gibt. Und zwar nicht durch den ADAC, sondern von anderen Prüforganisationen. Die Ergebnisse der ADACMessungen wurden bei allen Nachtests bestätigt, es gab lediglich marginale Abweichungen, die ursprünglichen Bewertungen mussten in keinem Fall abgeändert werden.

Vertrauen ist gut, Kontrolle besser

Die Nachtests belegen: Der ADAC hat bei den Reifentests gute Arbeit geleistet – wohl nicht zuletzt dank der begleitenden Kontrolle durch das internationale Konsortium. Die Entscheidungsfindung in solchen großen Gremien mag manchmal etwas nervig sein, aber der Aufwand lohnt sich, wie dieser Fall zeigt.

Peter Blazek
Chef vom Dienst

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