Bereits rund 60 Prozent der ÖBB-Tickets werden an Fahrscheinautomaten gelöst. Gelegenheitsbahnfahrer aber kommen mit den gelben "Kastln" oft nicht zurecht.
"Bitte Bildschirm berühren"
Berührungsängste darf man keine haben bei den Touchscreen-Automaten der ÖBB! Am Bildschirm erscheint viersprachig die Aufforderung „Bitte Bildschirm berühren“, um dann gleich wieder für ein paar Sekunden hinter einer Werbeeinschaltung zu verschwinden. Soll man es trotzdem wagen? Aber viele ÖBB-Kunden sind mit den Automaten bereits vertraut: Von den etwa 31 Millionen Tickets, die die ÖBB im Jahr 2007 verkauften, wurden bereits 18,9 Millionen aus den Automaten gezogen, Tendenz steigend. 961 Fahrkartenautomaten (791 auf Bahnhöfen, 170 in Triebwagen) gibt es mittlerweile. Nur wer an einer der 658 Haltestellen ohne Automat einsteigt, muss auf das „Zuckerl“ verzichten, das die Automaten bieten.
Wenig Erklärung
Denn am Automaten erhalten Vorteilscard-Besitzer 50 Prozent Rabatt, am Schalter nur 45 – wohl ein wichtiger Grund für die hohe Akzeptanz. So sind es vor allem ÖBB-Stammkunden, die die Automaten regelmäßig benutzen. Für Seltenfahrer oder auch ältere Menschen ohne Beziehung zum Computer stellen sie eine hohe Einstiegshürde dar. Denn nach wie vor werden die Buttons wenig bis gar nicht erklärt.
Infos auf der Homepage
Einige Funktionen sind selbsterklärend, wie z.B. das Anbieten der fünf vom Automatenstandort aus am häufigsten gewählten Zielbahnhöfe. Andere setzen Kenntnisse über Fachbegriffen wie „Einfach-Raus-Ticket“ oder „EURegio-Ticket“ voraus. Oder über das komplexe Tarifwesen, etwa wenn im Großraum Wien gleich rund 20 Ticketvarianten angeboten werden. Wo dieses Wissen zu erwerben ist, verrät der Automat nicht. Hilfreich ist es, auf der ÖBB-Homepage ( www.oebb.at ) die „InfoTour Ticketautomat“ durchzugehen, die schrittweise die Buttons und Funktionen des Fahrkartenautomaten erklärt.