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Autozuverlässigkeit - Spitzenplätze für Japaner

, aktualisiert am

Immer öfter bleiben Autos wegen fehlerhafter Elektronik liegen. Der Schluss daraus, dass die Autos früher besser gewesen wären, stimmt trotzdem nicht.

Mazda schlägt Toyota

Die jüngste Pannenstatistik des deutschen Autofahrerclubs ADAC brachte eine Überraschung: Mazda schlägt Toyota und ist die derzeit zuverlässigste Automarke, jedenfalls, wenn man die Langzeitqualität an der Pannenhäufigkeit misst. Mit durchschnittlich 7,7 Pannen je 1000 im Verkehr befindliche Fahrzeuge liegt Mazda vor Toyota und Subaru (je 8,1). Deutsche Hersteller, die so sehr ihr Qualitätsimage pflegen, müssen sieben Japanern den Vortritt lassen. Erst ab Platz acht folgen Audi, BMW, VW und Mercedes.

Deutsche Autohersteller holen auf

Dabei haben die deutschen Autohersteller sogar aufgeholt. Immerhin liegen sie laut Detailwertung in vier von sieben Klassen an erster Stelle. Der Mini bei den Kleinwagen, der Audi A2 in der Klasse darüber, der Audi A6 in der oberen Mittelklasse und der Mercedes SLK bei den Sportwagen. Nissan kann mit dem Almera Tino zwar den ersten Platz bei den Vans belegen, hat aber insgesamt keine gute Tendenz vorzuweisen. Seit der Fusion mit Renault vor fünf Jahren fallen die Japaner mit den Modellen Micra, Almera und Primera im Zuverlässigkeitsranking nach und nach zurück.

Mercedes schaffte traurigen Rekord

Nicht immer darf man von einer Marke auf alle Modelle dieser Marke schließen. So schaffte Mercedes einen traurigen Rekord. Mit 72 Ausfällen pro tausend Fahrzeuge produzierte die V-Klasse/Vito des Baujahres 1998 die mit Abstand meisten Pannen im Jahr 2003. Dicht dahinter folgte Renault gleich mit mehreren Modellen des gleichen Jahrgangs, Espace, Kangoo und Megane.

(In der jährlichen ADAC-Pannenstatistik werden Modellreihen ausgewertet, die mindestens drei Jahre nicht wesentlich verändert wurden und in einem Jahr in Deutschland mindestens 10.000 Neuzulassungen erreichten.) Jedenfalls sollte man Gesamturteile mit gewisser Vorsicht betrachten, vor allem, wenn man konzernübergreifend denkt: So liegt der Skoda Fabia ganz deutlich hinter seinem technisch sehr nahen Verwandten aus der VW-Gruppe, dem Polo.

Qualitätsimage aufrechterhalten- um jeden Preis

Erstaunlich, wie einige Autohersteller über Jahre und oft Jahrzehnte trotz schlechten Abschneidens in der Pannenstatistik ein unangepatztes Qualitätsimage aufrechterhalten können, etwa die Skandinavier: Volvo kommt in der Gesamtwertung erst an 24. Stelle hinter Renault, und Saab schafft es immer wieder ganz nach hinten: Platz 33.

Mehr Probleme mit der Elektronik

Da mittlerweile auch die Autohersteller selbst zunehmende Probleme mit der Elektronik eingestehen, stellt sich natürlich die Frage, wie sich dies in der Pannenstatistik auswirkt, vor allem bei jüngeren Fahrzeugen. Das Risiko, einen Pannendienst zu benötigen, ist aber nach wie vor umso geringer, je jünger das Auto ist.

Bei einem sechs Jahre alten Auto ist die Wahrscheinlichkeit, defektbedingt liegen zu bleiben, fast zehn Mal so hoch wie bei einem einjährigen Auto. Fazit: Es mag zwar vorkommen und ganz besonders ärgerlich sein, wenn ein funkelnagelneuer Wagen wegen eines Elektronikdefekts plötzlich stehen bleibt; doch dabei handelt es sich um vergleichsweise wenige Fälle, die sich in den Statistiken nicht oder kaum niederschlagen.

Auch Japaner lassen nach

Zwischen 1998 und 2001 stieg der Anteil der Elektrik-/Elektronikpannen von 45 auf knapp 50 Prozent. Das gilt übrigens auch für jene japanischen Hersteller, die für besondere Zuverlässigkeit bekannt sind. Ein direkter Rückschluss zwischen elektronischer Hochrüstung und Defekthäufigkeit lässt sich aber nicht ziehen. So lag 2001 der koreanische Hersteller Kia mit fast 60 Prozent Elektronik-Pannen deutlich schlechter als BMW mit knapp 46 Prozent.

Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt einen weiteren leichten, aber stetigen Zuwachs bei den elektronikbedingten Pannen. Die Anzahl der mechanischen Defekte (Zahnriemen, Steuerkette, Ölpumpe etc.) nimmt gleichzeitig ab. Selbst die doch recht häufigen Probleme mit der Zündanlage treten jedes Jahr seltener auf, während Schäden an der allgemeinen Elektrik/Elektronik um etwa das gleiche Maß zunehmen.

Pannenhäufigkeit

Anzahl der Pannen pro 1000 Autos:

Rang Marke

Rang
Vorjahr

1 Mazda 7,7

3

2 Toyota

8,1

1

3 Subaru 8,1

4

4 Daihatsu 8,2

8

5 Honda 8,4

2

6 Suzuki 9,3

6

7 Mitsubishi 10,8

9

8 Audi 11,3

7

9 BMW 12,8

13

10 VW 13,6

12

11 Mercedes 14,7

15

12 Nissan 14,8

11

13 Smart 15,3

10

14 Porsche 15,7

5

15 Ford 16,0

14

16 Opel 16,4

16

17 Seat 17,7

17

18 Peugeot 19,9

18

19 Skoda 18,7

21

20 Citroen 19,4

20

21 Daewoo 22,4

26

22 Hyundai 24,3

19

23 Renault 25,3

23

24 Volvo 26,4

22

25 Jaguar 27,9

24

26 KIA 28,8

25

27 Fiat 31,6

27

28 Lancia 36,2

28

29 Alfa 38,0

29

30 Chrysler 40,0

33

31 Land Rover 42,3

31

32 Rover 51,2

30

33 Saab 57,0

32

Quelle: ADAC, Analyse von über 500.000 Pannen in Deutschland (Fahrzeugalter 0 bis 6 Jahre)

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