Die Reduktion des CO2-Ausstoßes im Straßenverkehr ist ein zentrales Thema in der Klimadiskussion. Aber entsprechen die Angaben der Autohersteller der Wirklichkeit?
EU-Pläne zur CO2-Reduktion
Die Diskussion um den Klimawandel infolge des hohen vom Menschen verursachten CO2-Ausstoßes betrifft ganz besonders den Verkehrssektor. Ständig steigende Verkehrsleistungen in der EU rufen in diesem Bereich ganz besonders Handlungsbedarf hervor. So hat die EU Pläne zur CO2-Reduktion auf dem Verkehrssektor vorgelegt (im Speziellen für Personenwagen), die nun von den Mitgliedstaaten beraten und beschlossen werden müssen.
Ziel: 120 g/km
Die Eckdaten sind schon seit geraumer Zeit bekannt: Der durchschnittliche CO2-Ausstoß von Neuwagen soll demnach bis zum Jahr 2012 auf 120 Gramm pro Kilometer gesenkt werden. Im Detail: Der CO2-Ausstoß der Motoren soll auf höchstens 130 g/km reduziert werden, ein weiteres Minus von 10 g/km soll durch den Einsatz klimafreundlicher Technologien erreicht werden, etwa Biotreibstoffe, Leichtlaufreifen oder effizientere Klimaanlagen.
Durchschnitt: über 160 g/km
Derzeit weist der Durchschnitt aller in Europa neu zugelassenen Personenwagen einen CO2-Ausstoß von etwas über 160 g/ km auf. Das ist also deutlich mehr als das geforderte Limit. Dabei gibt es große Unterschiede zwischen den verschiedenen Autoherstellern. Vor allem die italienischen (Fiat-Gruppe mit Lancia und Alfa Romeo) und französischen Marken (Peugeot- Citroën und Renault) liegen deutlich günstiger als die deutschen, die entsprechend mehr leistungsstarke und große Fahrzeuge im Programm haben.
CO2-Ausstoß berechnen
Grundlage für die Messung von Verbrauch und Abgasen ist der Neue europäische Fahrzyklus (NEFZ), wobei der Verbrauch aus der Summe der gemessenen Gase, insbesondere des CO2, errechnet wird. Da die Masse der Schadstoffe (Stickoxide, Kohlenwasserstoffe, Kohlenmonoxid) im Vergleich zum CO2 sehr gering ist, kann man von einem direkten Zusammenhang zwischen CO2-Ausstoß und Treibstoffverbrauch sprechen. Diesel ist energiereicher als Benzin, folglich emittieren Dieselmodelle bei gleichem Verbrauch etwas mehr Kohlendioxid als Benziner.
NEFZ und unsere Testfahrten
Der NEFZ setzt sich aus einem Stadtzyklus-Anteil, einem Überland-Anteil und dem gewichteten Gesamtwert daraus zusammen. Der in Datenblättern und Prospekten an gegebene Wert entspricht diesem NEFZ-Wert. Er kann zum Fahrzeugvergleich zwar durchaus als Maßstab für das Verbrauchsverhalten dienen, mit dem autofahrerischen Alltag hat der definierte Fahrzyklus aber nur wenig zu tun.
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