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Handwerker vom Schlüsseldienst sperrt Schloss auf
Schlüssel vergessen und Tür zu: Notsituationen, die ein Aufsperrdienst ausnutzen kann Bild: Kawin Ounprasertsuk/Shutterstock

Aufsperrdienst und Co: Wenn Sofortdienste teuer werden

Eine kaputte Therme, ein Stromausfall, Schlüssel vergessen. Das sind Notsituationen, die gewiefte Sofortdienste ausnutzen, um Kasse zu machen. Leider häufen sich die Beschwerden über unseriöse Notdienste wie Aufsperrdienste, die in der ersten Panik übers Internet angefragt werden. Diese Eile kann Sie teuer zu stehen kommen.

Zwielichtiger Aufsperrdienst

Der Schlüsseldienst, den die Suchmaschine als Ersten vorschlägt, verspricht rasche Hilfe. Auf diese Weise sind bereits viele österreichische Verbraucher:innen an unseriöse Monteure aus Deutschland geraten. Kaum war die Tür geöffnet, verlangten sie bis zu 1.000 Euro, und das sofort per Barzahlung.

Keine Ausnahmen sind auch Fälle, bei denen die Türen unsachgemäß aufgebrochen und sogar beschädigt wurden. Recherchen der Europäischen Verbraucherzentren ergaben, dass die deutschen Anbieter teilweise über keine Gewerbeberechtigung verfügten oder in Deutschland nicht gemeldet waren. Auch falsche Adressen wurden bei einem Anbieter-Check aufgedeckt. Das macht die Rückforderung des Geldes nahezu unmöglich.

So schützen Sie sich vor unseriösen Sofortdiensten

• Hinterlegen Sie bei einer Person Ihres Vertrauens einen Ersatzschlüssel. Alternativ gibt es Dienstleister, die im Notfall einen Schlüssel vorbeibringen.

• Kontaktieren Sie nicht den erstbesten Schlüsseldienst, den Sie online finden. Für Aufsperrdienste gibt es eine Initiative der Wirtschaftskammer zur Vermittlung von geprüften Firmen unter www.meinaufsperrdienst.at oder Tel. 05 90 900 55 99.

• Versicherungen bieten im Rahmen einer Haushaltsver­sicherung mitunter einen 24-Stunden-Notrufservice an. Möglicherweise hat auch Ihre Hausverwaltung eine Rufnummer eines geprüften Aufsperrdienstes.

• Auch die Feuerwehr öffnet Türen; etwa dann, wenn Gefahr im Verzug ist (einsperrtes Kleinkind, Topf am Herd, pflegebedürftige Person etc.).

• Keine Barzahlung. Wenn Sie mit Kreditkarte bezahlen, besteht im Betrugsfall zumindest noch die Chance, den Betrag rückbuchen zu lassen.

• Verlangen Sie vor Bezahlung immer eine Rechnung, aus der hervorgeht, mit welchem Unternehmen Sie es zu tun haben.

• Sie werden unter Druck gesetzt? Rufen Sie die Polizei, wenn Sie sich bedrängt fühlen.

• Sichern Sie Beweise für eine mögliche Strafanzeige: Website/Telefonnummern/Namen/Rechnungen/Auto­kennzeichen.

Profis nur beim Abzocken

Auch in der Branche der Installateur- und Elektronotdienste tummeln sich im Internet schwarze Schafe. Diese werben ­beispielsweise mit Sofortservice zu günstigen Preisen, Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit und kompetenten Arbeitskräften. Die durchwegs positiven Kundenbewertungen und netten ­Fotos der „Profis“ sollen Vertrauen erwecken.

Personen, die diese Dienste in Anspruch genommen haben, klagen allerdings über wesentlich höhere Kosten, als zunächst in Aussicht gestellt. Die Reparatur wird meist nur vorgetäuscht bzw. der Schaden unzulänglich behoben.

Wie Sie einen seriösen Notdienst finden

• Das Ranking der Suchergebnisse sagt nichts über die Qualität des Unternehmens aus. Betrügerische Firmen zahlen viel Geld dafür, dass ihre Website als eines der ersten Ergebnisse angezeigt wird.

• Suchen Sie immer nach einem Impressum und den Geschäftsbedingungen (AGB), die Angaben zum Unternehmen und zu dessen Profession beinhalten.

• Wir empfehlen, vorbeugend eine Telefonliste mit Notfall-Diensten aller Art (Elektriker, Installateure, IT-Firmen …) anzulegen. Dieser Aufwand lohnt sich – vor allem, wenn Sie sich in einer Stress-Situation rasch entscheiden müssen und keine Zeit für eine nähere Überprüfung haben.

• Wenn Sie trotzdem an den Falschen geraten sind: Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, wenn Ihr Gegenüber einen nicht vereinbarten Betrag fordert, der umgehend und bar bezahlt werden muss. Im Zweifelsfall oder bei bedrohlichen Situationen raten wir, die Polizei zu rufen.

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