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Trinkwasser - Mythen und Fakten

Führt hartes Wasser zur Arterienverkalkung? Wir beantworten Fragen rund um eines unserer kostbarsten Lebensmittel.

Brauche ich Mineralwasser, um nötige Spurenelemente und Mineralstoffe zu mir zu nehmen?

Nein. Auch das Trinkwasser aus der Leitung enthält Mineralstoffe und Spurenelemente, in oft ähnlicher Zusammensetzung. Doch Wasser allein kann den Körper nicht ausreichend mit den nötigen Mineralstoffen versorgen. Um etwa den Kalzium- oder Magnesiumgehalt von einem Glas Milch aufzunehmen, müsste man ca. 20 Liter Wasser trinken.

Die für ein gesundes Leben nötigen Mineralstoffe und Spurenelemente sichert vor allem eine ausgewogene Ernährung. So wird etwa Kalzium über Milchprodukte, Magnesium über Vollkornprodukte, Bananen und Gemüse sowie Natrium über Speisesalz zugeführt.

Ich übersiedle. Was sollte ich über das Trinkwasser an meinem neuen Wohnort wissen?

Der örtliche Wasserversorger sendet Ihnen auf schriftliche Anfrage gemäß § 6 Trinkwasserverordnung die aktuelle umfassende Analyse des örtlichen Trinkwassers zu. Sie enthält die Werte von viel mehr Parametern als der regelmäßig zu veröffentlichende Auszug, den Sie etwa in der Gemeindezeitung oder auf der Wasserrechnung finden. Und vergessen Sie nicht, einen mitübersiedelten Geschirrspüler auf die lokale Wasserhärte einzustellen – sie ist möglicherweise anders als an Ihrem früheren Wohnort.

Vor allem metallische Werkstoffe reagieren mit Wasser. Das wird durch chemische und physikalische Eigenschaften des lokalen Wassers wie pH-Wert, elektrische Leitfähigkeit, freie Kohlensäure und Wasserhärte beeinflusst und ist etwa bei der Wahl der Materialien für eine neu zu errichtende Wasserleitung zu berücksichtigen. Lokale Installateure sollten Bescheid wissen.

Flugreisen, Arterienverkalkung, Stagnationswasser

Stimmt es, dass man auf Flugreisen viel trinken soll?

Ja. In Flugzeugen ist die Luftfeuchtigkeit gering, mit rund 20 Prozent nahezu dem Wüstenklima vergleichbar. Das trocknet die Schleimhäute rasch aus und erhöht die Anfälligkeit für virale Infekte. Verkühlungen nach einem Langstreckenflug sind daher keine Seltenheit.

Die trockene Luft kann auch zu trockener Haut und zu einer Irritation in den Augen führen. Daher wird empfohlen, besonders auf Langstreckenflügen regelmäßig alkoholfreie Getränke zu konsumieren, am besten Wasser. Als Faustregel gilt etwa ein Becher pro Stunde. Viele Fluglinien schenken kostenlos Wasser aus. Auch eine erhöhte Thrombosegefahr in den Beinen lässt sich durch den blutverdünnenden Effekt von Wasser reduzieren. Alkohol hingegen sollte gemieden werden.

Führt kalkreiches Wasser zur Arterienverkalkung?

Nein. Die Wasserhärte wird durch die Menge des im Wasser gelösten Kalziums und Magnesiums bestimmt, beides wertvolle Mineralstoffe. Dieser Kalk im Wasser hat nichts mit Arterienverkalkung zu tun. Arterien "verkalken" durch zu viele Blutfette aufgrund ungesunder Ernährung in Kombination mit Rauchen, Bluthochdruck und Bewegungsmangel.

Um der Ablagerung von Blutfetten in den Blutgefäßen zu begegnen, hilft neben ausreichender Bewegung auch, viel Wasser zu trinken – auch "hartes", kalkreiches Wasser!

Warum soll man Leitungswasser kurz rinnen lassen, bevor man trinkt?

Das sorgt erst für einwandfreie Wasserqualität. Denn Wasser ist ein Lebensmittel und als solches verderblich. Wasser, das schon länger in Leitung und Armaturen gestanden hat – etwa über Nacht oder gar einen Urlaub lang –, verliert an Frische, kann daraus gelöste Stoffe enthalten und es können sich Keime vermehrt haben.

Auch in unbekannter Umgebung – Hotel, öffentliches Gebäude, öffentliche Wasserstelle – ist es sinnvoll, das Wasser vor dem Trinken fließen zu lassen, bis es gleichmäßig kühl aus dem Hahn kommt.

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