Spezialöle sollen für kulinarische Abwechslung sorgen. Für unseren Test konzentrierten wir uns auf Leinöl, Sesamöl, Traubenkernöl, Walnussöl, Kokosnussöl und Arganöl. Drei Produkte waren so mit Schadstoffen belastet, dass sie nicht verkauft werden dürften.
Diese Speiseöle haben wir getestet:
Leinöl
- Alnatura
- Bio Primo
- Natur aktiv
- Spar Natur pur
Sesamöl
- Alnatura
- International Collection
- Pelzmann
- Shan‘shi
Walnussöl
- Arioli
- Fandler
- Sabo
- Spar Premium
Exotische Öle
- dm bio Kokosöl
- Dr. Goerg Bio Kokosöl
- Spar Premium Bio-Arganöl
In den Testtabellen finden Sie Informationen zu: Herkunft, Schadstoffe, Weichmacher, Sensorik, Kennzeichnung, ua
Nachfolgend unser Testbericht.
Die Zeiten, in denen man sich mit einem Pflanzenöl zum Kochen und einem zweiten für Salate begnügte, sind vorbei. Jetzt wird auf Abwechslung gesetzt und gerne auch zu Spezialölen gegriffen. Arganöl, Walnussöl & Co kommen vor allem in der kalten Küche zum Einsatz, sie eignen sich aber auch zum Würzen warmer Gerichte. Manche Öle können zudem erhitzt und zum Kochen verwendet werden. Mittlerweile gibt es in vielen Geschäften ein großes Angebot an Ölen verschiedener Früchte und Saaten.
Test: Leinöle, Sesamöle, Traubenkernöle, ...
Wir kauften für unseren Test Leinöle, Sesamöle, Traubenkernöle, Walnussöle und exotische Öle (Kokosnussöle, Arganöl) in Supermärkten, Drogeriemärkten, bei Diskontern und in einem Bio-Markt ein. Insgesamt landeten 19 verschiedene Produkte in unserem Einkaufswagen, zehn davon stammten aus biologischer Landwirtschaft. Gleich in den Geschäften wurde klar: Wer bei Speiseöl auf Spezialitäten setzt, muss oft ganz schön tief in die Tasche greifen.
Bis zu 100 Euro pro Liter
Leinöle waren mit knapp 10 €/Liter (Natur aktiv) bis an die 12 €/Liter (Spar Natur pur) noch recht günstig. Das preiswerteste Sesamöl kam auf knapp 12 €/Liter (International Collection), das teuerste auf rund 23 € (Pelzmann). Bei den Traubenkernölen waren die Preisunterschiede enorm. Das günstigste Produkt (Arioli) kostete rund 7,60 €/Liter, das teuerste (Fandler) sage und schreibe 99,90 €/Liter. Dieses kalt gepresste Bio-Traubenkernöl war das bei Weitem kostspieligste Produkt unseres Tests. Für Walnussöl legten wir an der Kassa zwischen knapp 20 € (Billa, Merkur Immer Gut) und fast 56 €/Liter (Fandler) ab, für Arganöl rund 68 €/Liter (Spar Premium). Dagegen war das Kokosöl mit 17,50 € (dm bio) bzw. knapp 31 €/Liter (Dr. Goerg) schon fast wieder wohlfeil.
Kaltgepresst oder raffiniert
Abgesehen vom verwendeten Rohprodukt wirkt sich natürlich auch das Herstellungsverfahren auf den Preis aus: Speiseöl gibt es kalt gepresst oder raffiniert. Raffiniertes Öl kostet im Allgemeinen weniger als kaltgepresstes. So auch bei den Sesam-, Traubenkern- und Walnussölen im Test. Hier waren die billigsten Produkte samt und sonders raffiniert, die teuersten kalt gepresst. Die untersuchten Leinöle und exotischen Öle waren alle kalt gepresst.
Verkostung
Wie bei unseren Lebensmitteltests üblich, wurden die Proben sofort nach dem Einkauf ins Labor gebracht. Dort wurden sie zunächst von Gutachtern verkostet. Laut Österreichischem Lebensmittelbuch soll der Geruch und Geschmack von Ölen "neutral bis arteigen und nicht kratzend, bitter, tranig, ranzig oder fischig" sein; nicht raffinierte und native Öle sollen zudem "oft einen deutlichen, artspezifischen Saat- oder Fruchtgeschmack" aufweisen.