Getestet wurden von der Stiftung Warentest 12 Bodenstaubsauger (6 Geräte mit Staubbeutel, 6 mit Staubbox), die laut Herstellerangaben mit bis zu 900 Watt auskommen.
Gewichtung
Das Testurteil wird aus den Gruppenurteilen berechnet. Die Gruppenurteile ergeben sich aus mehreren Einzelurteilen. Je bedeutender ein Gruppenurteil für das Produkt, desto höher ist die Gewichtung im Gesamturteil. Die Gewichtungen für die Gruppenurteile betragen:
- Saugen 45 %
- Handhabung 30 %
- Umwelteigenschaften 15 %
- Schadstoffe 0 %
- Haltbarkeit 10 %
- Sicherheit 0 %
Abwertungen
Abwertungen sorgen dafür, dass sich Produktmängel verstärkt auf das Gesamturteil auswirken. Wichtig sind Abwertungen immer dann, wenn die rein rechnerische Bewertung den Mangel nicht ausreichend deutlich macht. Für diesen Test wurden folgende Abwertungen angewendet:
- Saugen. War Saugen durchschnittlich oder schlechter, konnte das KONSUMENT-Urteil nicht besser sein. Das Urteil Saugen konnte maximal eine Note besser sein als die Reinigungswirkung auf Teppich, Hartboden oder in Ritzen und maximal zwei Noten besser als die Faseraufnahme von Polstern.
- Umwelteigenschaften. Waren die Umwelteigenschaften weniger zufriedenstellend, wurde das Testurteil um eine halbe Note abgewertet, waren die Umwelteigenschaften nicht zufriedenstellend, wurde um eine Note abgewertet. Waren die Einzelurteile Staubrückhaltevermögen oder Schadstoffe weniger zufriedenstellend oder schlechter, konnte auch das Gruppenurteil Umwelteigenschaften nicht besser sein.
- Seit 6/2016 bilden Schadstoffe eine eigene Gruppe. War der Stromverbrauch weniger zufriedenstellend, konnten die Umwelteigenschaften nur eine Note besser sein. Seit 2011: War das Geräusch auf Teppichboden weniger zufriedenstellend oder nicht zufriedenstellend, konnten die Umwelteigenschaften maximal eine Note besser sein. War das Geräusch auf Hartboden weniger zufriedenstellend oder nicht zufriedenstellend, konnten die Umwelteigenschaften maximal zwei Noten besser sein. Vorher galt: War das Geräusch weniger zufriedenstellend oder nicht zufriedenstellend, konnte das Urteil für die Umwelteigenschaften maximal eine Note besser sein.
- Schadstoffe. Seit 6/2016: Waren Schadstoffe als nicht zufriedenstellend bewertet, konnte das Testurteil nicht besser sein.
- Haltbarkeit. War die Haltbarkeit nicht zufriedenstellend, lautete das Testurteil ebenfalls nicht zufriedenstellend. War die Haltbarkeit weniger zufriedenstellend, konnte das Testurteil nur eine Note besser sein. Seit 2012: War das Einzelurteil Motordauerprüfung durchschnittlich oder schlechter oder die Stoß- und Fallprüfung durchschnittlich oder schlechter, konnte das Gruppenurteil Haltbarkeit nicht besser sein. Vorher galt: War das Einzelurteil Motordauerprüfung weniger zufriedenstellend oder schlechter, konnte das Gruppenurteil Haltbarkeit nicht besser sein.
Kennzeichnung: Abwertungen sind in den Tabellen mit Fußnoten gekennzeichnet.
Saugen: 45%
Staubaufnahme. Die Tester messen die Staubaufnahme der Geräte in Anlehnung an die Norm EN 60312, seit 2016 an Norm EN 60312-1. Damit alle Prüflinge die gleichen Bedingungen haben, ist selbst der Staub genormt. Die Prüfungen auf Wilton-Teppichboden (Veloursteppich) erfolgen bei maximaler Saugleistung zuerst mit neuen Staubbeuteln bzw. Staubboxen, danach mit gefüllten: Füllung jeweils 200 Gramm, danach 400 Gramm DMT8-Staub. Dabei handelt es sich um einen synthetischen Staubsauger-Prüfstaub, der von seiner Charakteristik her realem Hausstaub entspricht.
Seit 2011 messen die Tester zusätzlich die Staubaufnahme bei einer Schiebekraft von 30 Newton. Das entspricht in etwa der Kraft, die ein Erwachsener beim Staubsaugen akzeptabel findet. Für diese Prüfung saugen die Staubsauger mit leerem Staubbeutel bzw. Behälter. Die Tester regeln die Saugleistung der Staubsauger so weit herunter, dass sich die Düsen mit 30 Newton schieben lassen.
Jeder Staubsauger läuft in dieser Prüfung also mit einer individuell eingestellten Saugleistung. Ebenfalls seit 2011: Die Tester beziehen alle Staubaufnahmeergebnisse vom Wilton-Teppichboden auf die Saugergebnisse eines Referenzsaugers.
Beim Saugen auf Duracord-Teppichboden (Schlingenware), glattem Hartboden sowie aus Ritzen, Ecken und an Kanten (Fußleisten) sind die Beutel und Boxen immer mit 200 Gramm befüllt.
Kann der Staubbeutel oder die Staubbox keine 200 Gramm bzw. 400 Gramm DMT8-Staub fassen, gehen die Tester anders vor: Sie prüfen die Staubsauger bei einem Unterdruck von 40 Prozent des Ausgangswertes.
Faseraufnahme. Sie ist besonders wichtig für Haustierbesitzer. Die Tester saugen die ebenfalls genormten Fasern mit einer 200-Gramm-Füllung DMT8-Staub von Teppichboden und Polstern.
Handhabung: 30%
Fünf Nutzer machen den Alltagtest: Sie beurteilen die Gebrauchsanleitung, Auf- und Abbau der Geräte sowie Griffe, Schalter, Anzeigen und Aufbewahrung. Zusätzlich seit 2011: das Tragen der Geräte. Weitere Prüfpunkte: Wie gut lassen sich Teppich- und Hartboden, Treppen und Polster saugen, die Düsen reinigen, Staubbeutel und Filter wechseln oder die Staubbox entleeren. Die Tester bewerten auch, wie gut die Düsen auf Wilton-Teppichboden gleiten und sich lenken lassen (Manövrierbarkeit).
Bis Ende 2011 galt: Die Einstellung der Saugleistung erfolgte hier nach Anbieterangaben bzw. bei mittlerer Einstellung der Saugleistungsregulierung. Seit 2012 gilt: Die Schiebekraft wird bei maximaler Saugleistung beurteilt, die Manövrierbarkeit bei reduzierter Saugleistung (30 Newton). Auf Hartboden saugen die Nutzer immer mit maximaler Saugleistung.
Umwelteigenschaften: 15%
Staubrückhaltevermögen. Seit 2011: Die Tester vergleichen den Feinstaubgehalt in der Zu- und Abluft als Abscheidegrad. Je mehr Staub im Filter zurückbleibt, desto höher der Abscheidegrad und desto besser. Vorher galt: Die Tester bestimmten den Feinstaubgehalt in der Abluft.
Geräusch. Die Experten ermitteln die Schall-Leistung in Anlehnung an die Norm EN 60704-2-1. Dabei muss das Gerät mit maximaler Leistung auf Teppichboden saugen, seit 2011 auch auf Hartboden.
Stromverbrauch. Die Tester ermitteln während der Staubaufnahmeprüfung (s.o.) auch, wie viel Strom der Staubsauger beim Saugen auf Wilton-Teppichboden verbraucht. Das Ergebnis bezieht sich auf zehn Quadratmeter. Seit 2015: Durch die Ökodesign-Verordnung sind die Anforderungen an den Energieverbrauch gestiegen. Deshalb wurden die Bewertungsgrenzen verschärft.
Schadstoffe. Die Tester suchen nach PAK in Anlehnung an die Vorgaben des ZEK 01.4-08 in Griffen, Kabel, Schlauch, Stecker; seit 2016 PAK in Griffen angelehnt an AfPS GS 2014:01 PAK. Prüfung auf bestimmte Phthalate in Weichkunststoffen von Griffen nach Extraktion und GC/MS. Seit 6/2016 bilden Schadstoffe eine eigene Gruppe.
Schadstoffe 0%
Die Tester suchen nach PAK in Anlehnung an die Vorgaben des ZEK 01.4-08 in Griffen, Kabel, Schlauch, Stecker; seit 2016 PAK in Griffen angelehnt an AfPS GS 2014:01 PAK. Prüfung auf bestimmte Phthalate in Weichkunststoffen von Griffen nach Extraktion und GC/MS.
Haltbarkeit: 10%
Die Motordauerprüfung läuft bei Staubsaugern mit Netzkabel unterbrochen von Ruhepausen über 600 Stunden.
Stoßprüfung (500 Zyklen) bei Bodenstaubsaugern. Die Staubsauger fahren 10.000 Mal über Schwellen und stoßen 1.000 Mal gegen Pfosten.
Fallprüfung. Die Saugdüse muss 1.200 Stürze aus 80 Zentimetern Höhe überstehen.
Prüfung Kabelauszug: 6.000 Züge.
Prüfung Schlauchbefestigungen. 40.000 Schwenkungen bei eingespanntem Anschluss-Stutzen.
Quetschen der Rohre, Schläuche und Nebenluftsteller. Die Tester belasten sie zehn Sekunden lang mit etwa 70 Kilogramm.
Sicherheit: 0%
Die Prüfer beurteilen, ob die Geräte den Vorschriften des Geräte- und Produktsicherheitsgesetzes genügen. In Anlehnung an EN 60335-1 und -2-2 kontrollieren sie die elektrische Sicherheit der Staubsauger. Zudem prüfen sie, ob sich Nutzer an scharfen Kanten und Spitzen verletzen und beim Beutel- und Filterwechsel die Finger einklemmen können.