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Berg- und Talkulisse. Bewaldet.
Neue Wälder braucht das Land. Denn die Klimakrise macht unseren Schutzwäldern gehörig Stress. Bild: Enessa Varnaeva/Shutterstock

So geht es dem Schutzwald in Österreich

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Die Folgen der fortschreitenden Klimakrise setzen den heimischen Schutzwäldern zu. Was muss passieren, damit sie uns auch in einer heißeren Zukunft schützen?

Österreich ohne Wald? Unvorstellbar. Fast die Hälfte der Landesfläche ist durchwurzelt und von Blättern und ­Nadeln überdacht. 1,6 Millionen Hektar davon sind sogenannte Schutzwälder. Sie schützen Menschen und Bauwerke vor Lawinen, Erdrutschen, Steinschlag, Muren und Wildbächen. Im bergigen Westen machen sie das Leben erst möglich, liegen doch etwa 90 Prozent der Tiroler Landesfläche im Einzugs­gebiet von Lawinen und Wildbächen.

Leider geht es diesen wichtigen ­Wäldern schlecht. Mehr als ein Drittel der Schutzwaldfläche ist stark über­altert oder zerfällt schon und mehr als die Hälfte muss gepflegt oder saniert werden. Das hat der Rechnungshof festgestellt.

Klimafolgen: Kettenreaktion

Dafür gibt es viele Gründe. Stürme, Föhnereignisse und lokale Gewitterstürme werden als Folge des Klima­wandels immer häufiger. Im diesjährigen Sommer zerstörten sie in Tirol allein 1.600 Hektar Schutzwald. Außerdem können sie Kettenreaktionen auslösen, denn an abgebrochenen Stämmen ­haben Schädlinge leichtes Spiel. „Nach so einem Ereignis breitet sich der Buchdrucker, eine Fichten-Borkenkäferart, vermehrt aus. Er bohrt sich durch die Rinde und legt im Stamm Brutgänge an“, erklärt Manfred Lexer, Professor für Waldressourcenplanung an der Universität für Bodenkultur (BOKU) in Wien.

2022 fielen dem Borkenkäfer in den ­bestehenden Wäldern 3,75 Millionen Festmeter Holz zum Opfer. Vor allem Fichten können, gestresst durch Hitze und Dürre, kein Harz mehr in seine Brutgänge leiten und sterben ab. Die Fichte ist in Gebirgsschutzwäldern die vorherrschende Baumart – und würde dort im Gegensatz zu niedrigeren Lagen auch natürlich wachsen. Leider erobert der Borkenkäfer immer höher gelegene Lebensräume. Obwohl Waldbesitzer:innen viel Geld investieren, Fallen auf­stellen und kranke Bäume abtransportieren, wird es immer schwieriger, ihn in Schach zu halten. Waldbau-Experte Manfred Lexer sagt deshalb: „Im Gebirge ist die Borkenkäfer-Problematik wegen der schwierigeren Zugänglichkeit und aufwendiger Holzerntetechnik praktisch nicht mehr beherrschbar.“

Es stellt sich die Frage: Wie baut man einen Wald um?

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