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Nacktschnecken: bekämpfen, vertreiben, abhalten - Tipps gegen die Plage

, aktualisiert am

Nacktschnecken: Auch in diesem Sommer kommen viele braune Schnecken in unsere Gärten und fressen alles kahl. So schützen Sie ihre Blumen- und Gemüsebeete.

Wirksame giftfreie Maßnahmen gegen Schnecken

  • Schneckenzäune
  • Kupfer
  • Trockenfutter zwecks Anlocken
  • Fördern und Erhalten der Lebensräume natürlicher Feinde (z.B. Schnegel)

Wirksame chemische Bekämpfung

  • Schneckenkorn mit dem Wirkstoff Eisen-3-Phosphat oder in Form von Methaldehyd-Präparaten

Was tun mit angelockten Nacktschnecken?

  • in Metallgefäßen einsammeln, mit kochendem Wasser übergießen und in ein Erdloch schütten

Unwirksam und Tierquälerei

  • Tiere zerschneiden
  • mit Salz bestreuen

Und so funktioniert der Einsatz ohne Gift:

Schneckenzäune

Der Gartenbesitzer steckt die Schneckenzäune, etwa zehn Zentimeter tief in die Erde. Die Zäune haben eine Höhe von etwa 15 Zentimetern mit einem nach außen überhängenden Rand. Damit stellen sie eine unüberwindbare Hürde für die kriechenden Weichtiere dar. Wichtig ist, darauf zu achten, dass die Ecken der Zäune gut verbunden sind, da die Schnecken selbst die kleinsten Lücken zum Durchkommen ausnutzen.

Kupferblech

Eine große Hilfe bei der Schneckenbekämpfung ist Kupferblech. Wir empfehlen, etwa 2 Zentimeter breite Kupferstreifen auf Holzstaffeln (4x4 Zentimeter) oder auf Dachlatten mit Kupfernägeln zu befestigen. Die Blechstreifen sollen etwas über die Holz- oder Dachlatten ragen. Wesentlich ist, dass Kupfernägel zum Einsatz kommen. Damit lassen sich Blumen- oder Gemüsebeete einfassen. Der Schutz wirkt wie ein Schneckenzaun. Vorteil: Diese Einfassung muss nicht so hoch wie ein herkömmlicher Schneckenzaun sein, da die Schnecken ohnehin nicht über das Kupferblech kriechen. Wichtiges Detail: Unbedingt darauf achten, dass die die Holz-Kupfereingrenzung nicht von Unkraut überwuchert wird.

Trockenfutter

Eine weitere giftfreie Methode funktioniert mit Trockenfutter. Legen Sie „Brekkies" (Trockenfutter für Katzen) oder ein paar Blättchen Basilikum am besten unter Bretter oder Dachziegel. Die Brekkies wirken als Köder. Unter den Brettern und Dachziegeln sind sie zwar geschützt, für Nacktschnecken aber trotzdem zugänglich. Halten Sie die Stelle unter der Falle stets feucht, denn Schnecken lieben feuchte Winkel. Als Standort bietet sich die Nähe des Kompostplatzes an. Sinnvoll ist es auch, das Grundstück an Stellen, an denen erwartungsgemäß jedes Jahr Schnecken Einzug halten sowie einzelne Beete mit dieser Dachziegel-Falle einzugrenzen. So lassen sich die Störenfriede rechtzeitig abfangen. Das Trockenfutter lockt die Schnecken nur an, einsammeln und töten muss sie der Gartenbesitzer selbst. 

Indische Laufenten

Eine Alternative sind indische Laufenten. Sie lassen sich anmieten und gelten als „Schneckenkiller". Eine Erfolgsgarantie gibt es leider nicht. Es gibt auch Stimmen, die den Nutzen sehr in Zweifel ziehen. „Es ist wichtig", berichtet ein Entenmieter, „dass Sie die Enten durch den Garten treiben. Unbeaufsichtigt machen sie sich nämlich gerne selbst über das Gemüse her.“ Das bedeutet, der Gartenbesitzer kann die Enten nicht komplett sich selbst überlassen. Ein gewisses Maß an Aufsicht und Verantwortung fällt an damit sie sich wohlfühlen. Schließlich müssen die Enten abends in einen schützenden Bereich, etwa einen Stall oder ein Gehege gebracht und in der Früh wieder herausgelassen werden. Und sie brauchen viel frisches Wasser zum Hinunterschlucken der Schnecken sowie für die Gefiederpflege. Infos zur Entenhaltung finden Interessierte auf der Homepage des Zentralverbandes europäischer Laufentenhalter.

Natürliche Feinde fördern

Schneckenbekämpfung geht aber auch anders. Um den ungebetenen Gästen das Leben schwer zu machen, sollten Sie Nistplätze von natürlichen Feinden wie Igeln, Blindschleichen und Laufkäferarten schützen. Diese Helfer gegen die Schnecken-Plage mögen kleine Hügel, niedrige Sträucher und Niederholz. Beispielsweise fressen Laufkäfer die Eier von Nacktschnecken. Töten Sie keinesfalls Schnegel. Diese meist schwarz-grau gefleckten Schnecken fressen die Gelege der Nacktschnecken.

Schnegel (Tiger snail, Limax maximus) sind sehr nützlich: Sie fressen die Eier der Nacktschnecken (Bild: Manfred Ruckszio/Shutterstock)

Schnegel fressen die Gelege von Nacktschnecken; schonen Sie sie unbedingt. Mehr dazu unter Schnegel bekämpfen Nacktschnecken

Chemische Methode mit Schneckenkorn: aber richtig anwenden

Die chemische Abwehr:

Schneckenkorn richtig platzieren

Wer das Absammeln und Töten umgehen will, verwendet Schneckenkorn. Diese Produkte streut der Gartenbesitzer entweder direkt im Beet zwischen den Pflanzen aus, noch besser ist es aber, sie unter Dachziegeln zu platzieren. Darunter ist es meist feucht und Schnecken ziehen sich während des Tages gerne an einen solchen Ort zurück. Tipp: Das Produkt Ferramol wirkt  nicht allein, sondern muss gemeinsam mit Brekkies oder Basilikum als Köder ausgelegt werden. 

Erfahrungen zeigen, dass Brekkies die Schnecken besonders gut anlockt. Auch der Köder wird unter den Dachziegeln platziert. Wichtig ist die regelmäßige Kontrolle und das Nachlegen des Lockmittels. Der Vorteil der Dachziegel-Falle ist, dass Weinbergschnecken mit ihrem Häuschen nicht darunter gelangen. Um das Schneckenkorn vor Feuchtigkeit zu schnützen, ist es bei manchen Präparaten sinnvoll, sie in einem sogenannten Schneckenhäuschen zu platzieren. Das Produkt Ferramol hingegegen sollte nicht im Schneckenhaus deponiert werden, da es die unerwünschten Gesellen dann nicht mehr gut genug anlockt. 
 

Auf den Wirkstoff kommt es an

Ferramol enthält den Wirkstoff Eisen-3-Phosphat. Etliche andere Produkte setzen auf den Wirkstoff Methaldehyd. Nach der Aufnahme des Wirkstoffes Eisen-3-Phosphat verkriechen sich die Tierchen zumeist im Erdreich und verenden dort. Bei Methaldehyd-Präparaten schleimen die Schnecken aus und verenden an der Erdoberfläche.

Schnecken einsammeln und vergraben

Schnecken sammeln Sie am besten in einem Metallgefäß. Danach mit kochendem Wasser übergießen (so geht es am schnellsten), ein Loch graben, die Brühe hineinschütten und wieder mit Erde bedecken.

Aufpassen bei Kindern und Haustieren

Achtung, beim Einsatz von Methaldehyd-Präparaten kommt es immer wieder zu Vergiftungen. Es ist daher wichtig, Schneckenkorn stets gut und für Kinder und Haustiere unerreichbar zu verwahren und sparsam einzusetzen. Sparsam bedeutet: Maximal zehn Stück pro Falle.

Bekämpfung in größeren Gärten und Feldern

Auch größere von Feldern umgebene Gärten sind möglicherweise von einer Schneckenplage betroffen. Aus Kostengründen eignet sich die Variante mit dem Kupferblech in diesem Fall nicht. Ein wirkungsvoller Schutz ist aber, das gesamte Grundstück im Abstand von einigen Metern mit Dachziegeln einzugrenzen. Unter jeden Ziegel kommen etwa 10 Stück Schneckenkorn.

Grundsätzlich ist die Schneckenplage jedoch ein typisches Problem von Hausgärten. Beispielsweise sind Biolandgärten davon nicht so stark betroffen, da sich Schnecken vor allem in den Randbereichen aufhalten. Falls die kleinen Störenfriede dennoch einmal überhand nehmen sollten, kommt auch im biologischen Landbau Ferramol zum Einsatz.

Singvögel nehmen keinen Schaden

Tierschützer machen sich beim Vorgehen gegen Schnecken oft Sorgen um Singvögel, falls diese Nacktschnecken fressen, die bereits Ferramol in sich haben. Hier können wir Entwarnung geben. Singvögel kommen an solche Schnecken nicht heran. Denn die Schnecken ziehen sich nach der Aufnahme des Wirkstoffes ins Erdreich zurück und verenden dort.

Richtige Gartenpflege und Lieblingsspeisen von Schnecken

Richtige Gartenpflege

Auch die richtige Gartenpflege macht Schnecken das Leben schwer:
Komposthaufen. Dieser ist am besten  im hellen Sonnenschein zu bearbeiten. Das UV-Licht tötet die Schnecken-Eier ab.
Beete umstechen. Gartenbesitzer sind gut beraten, ihre Beete im Frühjahr umzustechen. So lassen sich die Eier ans Tageslicht fördern, wo sie durch die Sonnenlichteinstrahlung zu Grunde gehen.
Gießen. Dies sollten Sie in den Morgenstunden erledigen und nicht am Abend. Schnecken lieben feuchte Böden.
Rasen mähen. Mit einem möglichst kurz gehaltenen Rasen halten Sie sich die Schnecken ebenfalls vom Leib. Und Sie finden die kleinen Störenfriede leichter.

Besonders beliebt: Basilikum und Tagetes

Bestimmte Gemüsearten stehen bei den Schnecken ganz oben auf der Speisekarte: Kohlrabi, Karfiol, Kohl, Salat und vor allem Basilikum! Bei den Zierpflanzen: Tagetes (Studentenblume), Margariten, Primeln und Dahlien. 

Andere Arten gelten als weniger gefährdet: Radieschen, Zinnie, Paradeiser, Farn, Immergrün und Petersilie. Hobbygärtner sollten sich aber nicht täuschen lassen. Auch wenn die Schnecken einige Gewächse bevorzugen: Bei Futterknappheit machen sie sich auch über die andere Pflanzengruppe her.

Salz: wirkungslos

Tiere nicht quälen

Die Tiere zu zerschneiden oder mit Salz zu bestreuen ist Tierquälerei und zudem unwirksam. Denn die toten Schnecken dienen den Artgenossen als Eiweißquelle.

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