Für Bären soll diese Pflanze die erste Nahrung nach dem Winterschlaf gewesen sein, wovon sich sein deutscher Name 'Bärlauch' ableitet. Die Blätter sprießen als Frühlingsboten bald nach der Schneeschmelze aus dem Boden. Er wächst nur auf humusreichen, feuchten Lehmböden. Die Samen müssen eine Frostperiode durchstanden haben, bevor sie keimen. Ernten kann man den Bärlauch, berichtet der Verband der Ernährungswissenschaftler Österreichs (VEÖ), zwischen April und Juni - bis er blüht.
Bärlauch enthält viel Vitamin C
Bisweilen werden dem Bärlauch heilende Kräfte nachgesagt, die angeblich die Eigenschaften des Knoblauchs bei weitem übertreffen. Über die tatsächliche medizinische Wirkung liegen aber noch keine gesicherten Erkenntnisse vor. Gesichert ist aber, dass Bärlauch viel Vitamin C enthält. Bärlauch enthät das antibakteriell wirksame schwefelhaltige Allicin, das der Pflanze ihren typischen Geruch verleiht. Obwohl Bärlauch mehr Schwefelverbindungen als der Knoblauch aufweist, ist nach dem Genuss erfreulicherweise kein Mund- oder gar Körpergeruch festzustellen.
Am besten roh oder nur kurz erhitzt
Die Pflanze ist komplett essbar. Trotzdem finden überwiegend nur die zarten jungen Blätter in der heimischen Küche Verwendung. Wer in den vollen Genuss seines zarten Knoblaucharomas und seiner wertvollen Inhaltsstoffe kommen will, isst Bärlauch am besten roh oder nur zart blanchiert. Unter großer Hitze büßt er sein unverwechselbares Aroma und einen Großteil seines Vitamin-Gehalts ein.
Klein geschnitten in den Topfenaufstrich
Ernährungswissenschaftler empfehlen, Bärlauch klein geschnitten und roh unter Topfenaufstrich und Salate zu mischen. Gut schmeckt auch ein frisches Butterbrot mit Salz und Bärlauchstreifen. Suppen und Saucen wird er am besten erst zum Schluss beigefügt und anschließend sofort serviert. Ganzjährig in den Genuss des aromatischen Krauts kommt man, indem man die gewaschenen Blätter im Ganzen oder geschnitten einfriert oder zu Pesto verarbeitet.
Giftige Doppelgänger
Wer Bärlauch sammelt, sollte besonders genau hinsehen bzw. -riechen. Vor allem in frühen Wachstumsphasen kann die Pflanze leicht mit giftigen Maiglöckchen- und Herbstzeitloseblättern verwechselt werden. Beide sind giftig. Wenn man Bärlauchblätter zwischen den Fingern zerreibt, riechen sie unverwechselbar nach Knoblauch. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, vertraut auf Bärlauch aus dem Gemüseregal oder beim Gemüsefachhändler.
Fuchs als Krankheitsüberträger
Es gibt auch Warnungen, dass Bärlauchblätter von Fuchsbandwurmeiern befallen sein können. Die Eier sind mit bloßem Auge nicht erkennbar und überleben übliche Tiefkühltemperaturen von minus 18 Grad Celsius. Bei Temperaturen um plus 60 Grad Celsius werden sie abgetötet. Wer Bärlauch essen möchte, sollte sie vor dem Verzehr bzw. dem Einfrieren einzeln gründlich unter fließendem Wasser waschen.