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Ameisen fernhalten - Hausmittel und chemische Produkte

Es ist wieder so weit: Mit Beginn der warmen Jahreszeit halten Ameisen in Wohnungen und Häuser Einzug. Bei uns lesen Sie, wie Sie sich die unliebsamen Gesellen vom Leib halten.

Es ist wieder so weit: Mit Beginn der warmen Jahreszeit halten Ameisen in Wohnungen und Häuser Einzug. Bei uns lesen Sie, wie Sie sich die unliebsamen Gesellen vom Leib halten.

Nicht schädlich, aber unerwünscht

Schwarze Ameisen sind zwar keine gefährlichen Schädlinge. Haben sie sich aber erst einmal in der Wohnung oder im Haus ausgebreitet, werden sie schnell zur lästigen Plage. Wir haben eine Reihe von Tipps zur Abhilfe gegen die kleinen Krabbeltiere: Neben giftfreien und umweltschonenden Methoden lesen Betroffene den richtigen Umgang mit chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln nach.

Schritt eins: Bekämpfen mit Backpulver

Am Beginn der Ameisenbekämpfung gilt es herauszufinden, um welche Art der Störenfriede es sich handelt. Die schwarzgraue Wegameise, Lasius niger, kommt häufig in Wohnungen oder Häusern vor. Sie ernährt sich vorwiegend von zuckerhaltigen Speisen und hält sich besonders gerne im Küchenbereich auf. Eine Bekämpfung durch Laien ist möglich.

Vorsicht: Die gefährlichere orangegelbe Pharao-Ameise gilt als Krankheitserreger! Zu ihrer Bekämpfung ist professionelle Hilfe eines Kammerjägers unbedingt nötig.

Die erste Maßnahme beim Vorgehen gegen schwarze Ameisen sollte jedoch nicht gleich im Einsatz von chemischen Keulen liegen. Wir empfehlen zunächst Backpulver als natürliches Mittel.

Die Ameisenstraße finden

Wichtig ist es, einige Details bei der Anwendung zu beachten: Am Beginn steht die Suche nach der Ameisenstraße. Es reicht, ein wenig Pulver darauf zu streuen. Dann heißt es aufpassen, dass auf dem Ameisenweg stets Pulver liegt. Keinesfalls darf das Pulver feucht werden, sonst verliert es die Wirkung. Das Ziel ist, dass Ameisen die Substanz in den Ameisenbau bringen und dort an die Population verfüttern.

Mischung aus Zimt und Zucker

Es ist möglich, dass die Ameisen nach dem Aufbringen des Backpulvers relativ schnell verschwinden. Manchmal umgehen die kleinen Krabbler das Pulver aber auch und suchen sich neue Wege.

KONSUMENT-Leser berichten von positiven Erfahrungen mit dem Aufbringen einer Mischung aus gemahlenem Zimt mit Zucker auf der Ameisenstraße. Aufgrund der geringen aufgetragenen Mengen der natürlichen Mittel ist die Anwendung auch dann relativ bedenkenlos, wenn Kinder oder Tiere im gleichen Haushalt leben.

Köderdosen und Expertenhilfe

Schritt zwei: Köderdosen gegen die Königin

Sollten die natürlichen Maßnahmen nach einem Einsatz von etwa drei Wochen nichts nützen, empfehlen wir das Verwenden von Köderdosen. Die in Drogerie- und Baumärkten sowie Gartencentern erhältlichen Köderdosen stellen Sie am besten auf den am meisten frequentierten Ameisenlaufwegen und in der Nähe des vermuteten Nestes auf. Die Dosen enthalten meistens eine Zuckerlösung zum Anlocken der Ameisen kombiniert mit einem chemischen Wirkstoff.

Die auf der Ameisenstraße laufenden Tiere bringen den Wirkstoff zu ihrem Nest und verfüttern ihn an die Königin, die niemals das Nest verlässt, und an die Nachkommenschaft. Dadurch ist es möglich, die ganze Brutstätte loszuwerden. Berichte von KONSUMENT-Lesern zeigen, dass der Einsatz von Köderdosen sehr erfolgversprechend ist.

Ameisen-Gel

Beim Platzieren der Wirkstoffdosen gilt es, Folgendes zu beachten: Der Aufstellungsort darf nicht zu warm sein. Also nicht in der Nähe eines Heizkörpers oder in der Sonne aufbauen. Wenn die Ameisen nach sechs bis acht Wochen noch immer nicht verschwunden sind, kann das zwei Gründe haben: Entweder die kleinen Tierchen haben den gesamten Köder bereits aufgefressen oder die Zuckerlösung hat sich verfestigt und die Ameisen können das Lockmittel nicht mehr abtransportieren.

Wenn der Wirkstoff in der Dose aufgebraucht sein könnte, ist es sinnvoll einige Tropfen eines Ameisen-Gels in die Köderbüchse zu tropfen. Dieses Präparat erhalten Sie in Drogeriemärkten. Das Gel lässt sich auch in stecknadelgroßen Portionen direkt auf die Ameisenlaufwege aufbringen. In der Köderdose ist es vor Zugriffen durch Kinder oder Haustiere geschützt.

Wasser gegen Austrocknen

Lässt sich jedoch davon ausgehen, dass die Dose noch genügend Wirkstoff enthält, dieser jedoch schon eingetrocknet sein könnte, empfiehlt sich das Einfüllen einiger weniger Tropfen Wasser.

Aktivieren für später

Auch wenn Sie die Dose nicht mehr benötigen, geben Sie einige wenige Wassertropfen in die Box. Dann schütteln Sie den Behälter zur Verteilung der Substanz und verschließen ihn zum Aufbewahren für einen späteren Einsatz.

Vorsicht Insektizid!

Aufpassen beim Verwenden von Köderdose und/oder Ameisen-Gel! Die Boxen lassen sich zwar nicht öffnen, aus Gründen der Vorsicht empfehlen wir jedoch, sie für Kinder und Haustiere unzugänglich zu machen und von Nahrungsmitteln und Getränken fernzuhalten. Das gilt besonders für offen aufgetragenes Ameisen-Gel.
Von Ameisensprays raten wir grundsätzlich ab, weil der Wirkstoff nur auf der Ameisenstraße verbleibt und sich nicht gegen die Königin und die Brut richtet, die im Nest verbleiben.

Schritt drei: Hilfe vom Experten

Lassen sich die ungebetenen Gäste trotz der eingesetzten Mittel nicht vertreiben, empfehlen wir, einen professionellen Kammerjäger zu Rate zu ziehen. "Der Laie bringt die Produkte zur Ameisenbekämpfung häufig an einer falschen Stelle an", weiß KR Michael Singer, Innungsmeister der Schädlingsbekämpfer aus der Praxis zu berichten. "Beispielsweise kommt es vor, dass jemand Ameisen im Garten hat. Einzelne Exemplare sind auch im Haus. Stellt der Betroffene nun die Köderbox im Haus auf, so werden die Tiere erst recht dorthin gelockt", schildert der Schädlingsbekämpfer. „Der Eingriff der Kammerjäger ist dann oft gar nicht im Haus, sondern an der Ursprungstelle im Garten erforderlich“, berichtet Singer über die Vorgangsweise der Fachleute.

KONSUMENT-Experte Konrad Brunnhofer empfiehlt für den Fall, dass die Ameisen über den Garten ins Haus gelangen, zusätzlich zur Köderbox im Innenbereich eine weitere Box beispielsweise auf der Terrasse zu platzieren. Die Box im Außenbereich muss jedoch häufig kontrolliert werden, da die Gefahr des Austrocknens hier besonders groß ist. Wennn sich auch damit kein Erfolg im Kampf gegen die Ameisen einstellt, ist es sinnvoll einen Kammerjäger zu Rate zu ziehen.

Die Chancen, den unliebsamen Eindringlingen mit Hilfe von Fachleuten den Garaus zu machen, stehen gut. „In den meisten Fällen müssen wir kein zweites Mal kommen. Denn hauptsächlich kommt es auf die richtige Anwendung der Bekämpfungsmittel an“, betont Singer. 

Gezielte Maßnahmen zum Vorbeugen

• Achten Sie unbedingt darauf, dass Zucker-, Marmelade- und Honigdosen stets gut verschlossen sind.
• Speisereste niemals offen herumstehen lassen!
• Mistkübel und Biomüllabfälle häufig ausleeren.
• Essensreste stets sofort in die Schränke räumen.
• Schmutziges Geschirr nicht offen herumstehen lassen, sondern gleich in die Spülmaschine geben.
• Hartnäckig verbreitet ist die Annahme, dass ein Abdichten mit Klebebänderrn, Kitt oder ähnlichen Füllmaterialien Abhilfe schafft. Das trifft jedoch nicht zu, da sich die Ameisen dann neue Wege suchen.

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