Kunden sind von unpraktischen und irreführenden Verpackungen genervt. Wir starten eine Serie. - Außerdem: Geschirrspüler und Kinderschuhe im Test.
E-Mail: Peter Blazek - Redaktion "Konsument" |
Eigentlich dienen Verpackungen dazu, ein Produkt so zu schützen, dass es in unversehrtem Zustand beim Kunden ankommt. Diese rein funktionelle Sichtweise ist natürlich längst überholt: Wir haben uns daran gewöhnt, dass Verpackungen ein Marketinginstrument sind. Sie sollen uns zum Kauf von Waren verführen, die wir entweder gar nicht brauchen oder auch um deutlich weniger Geld haben könnten. Das lassen sich die Unternehmen einiges kosten – gar nicht so selten ist das Marketingbudget größer als der Betrag, der zur Herstellung der Produkte benötigt wird.
Irrwege der Verpackungskünstler
Immer mehr Kunden sind jedoch genervt durch Doppel- und Dreifach-Verpackungen, halb leere Packungshülsen und den dadurch verursachten Müll, der die Umwelt nachhaltig belastet. Haben die Marketingprofis ihre Verführungskünste verloren? Nun, verloren eher nicht, aber wohl zu weit getrieben. Dem wollen wir auf den Grund gehen – die Serie „Verpackungsärger“ startet in dieser Ausgabe mit einem Beitrag über Mogelpackungen. Besonders krasse Beispiele illustrieren diesen Irrweg unserer Verführungskünstler: Mogelpackungen: große Packung, wenig Inhalt - Teure Luft
Nicht nur Normgeschirr
Das Energielabel für Konsumenten bietet eine Orientierungshilfe. Prüfnormen schreiben vor, wie Produkte zu testen sind. Das kann dazu führen, dass Hersteller ihre Produkte für die Norm optimieren, aber andere Kriterien vernachlässigen. Am Beispiel der Geschirrspülmaschinen: Das „Normgeschirr“ sind Porzellantassen und -teller, Gläser und Besteck. Im Haushalt werden aber auch Töpfe, Plastikteller oder - becher verwendet. Wie die Erfahrung zeigt, trocknen die viel schlechter als Glas oder Keramik. Wir begnügen uns nicht mit Normprodukten, sondern prüfen möglichst praxisgerecht. Hier finden Sie den Geschirrspüler - Gut gespült, schwach getrocknet
"Verkehrsfähig" reicht nicht
Kinderschuhe – ob billig oder Marke – kommen meist aus Produktionsstätten in China oder Südostasien, wo Schnelligkeit und niedrige Kosten oft mehr zählen als Qualität. Gerade bei Kindern sollten allerdings punkto Passgenauigkeit oder Schadstoff-Freiheit keine Zugeständnisse gemacht werden. In unserem aktuellen Test musste fast die Hälfte der Testobjekte abgewertet werden, weil sie giftige Lösungsmittel oder PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) enthielten. Auch wenn diese Schuhe "verkehrsfähig“ sind, also verkauft werden dürfen – wir meinen, Schadstoffe haben, selbst wenn nur in Spuren vorhanden, in Kinderartikeln nichts verloren: Kinderschuhe: Schadstoffe und Größe - Stress für kleine Füße