Was Konsumenten alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: ein Mineralwasser, das mit bio wirbt, aber stark mit Acetaldehyd belastet ist. |
Was Konsumenten alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: ein Mineralwasser, das mit bio wirbt, aber stark mit Acetaldehyd belastet ist. |
Tauernquelle Mineralwasser; Bild: U. Payer/VKI
Das steht drauf: Zurück zum Ursprung Tauernquelle Bio-Mineralwasser
Gekauft bei: Hofer
Im Sommer hatten wir an der Zurück zum Ursprung Tauernquelle von Hofer einiges auszusetzen. Der Lebensmitteldiskonter bietet dieses Mineralwasser als "Bio-Mineralwasser gemäß Prüf Nach! Standard" an.
Bei Mineralwasser sind firmeneigene Bio-Siegel mit eigenen Vergabekriterien erlaubt. Welche Kriterien erfüllt dieses Produkt? Wir fragten bei Hofer nach. Dort verwies man auf den Prüf Nach! Standard, in dem u.a. strengere Grenzwerte für Schadstoffe als gesetzlich vorgeschrieben festgelegt sind. Wir sahen nach und stellten fest: Auch andere österreichische Mineralwässer hätten mit den Zurück-zum-Ursprung-Kriterien kein Problem!
Hofer verkauft sein Zurück zum Ursprung Bio-Mineralwasser in PET-Flaschen. Bei der Herstellung bzw. der Lagerung solcher Flaschen kann das Abbauprodukt Acetaldehyd entstehen und in den Flascheninhalt übergehen. Wir untersuchten das Tauernquelle Bio-Mineralwasser auf Acetaldehyd – und fanden pro Liter 19 Mikrogramm. Zum Vergleich: In einemMineralwasser im Test - Überflüssige Belastung enthielten sechs Wässer, die allesamt nicht als bio ausgelobt waren, einen geringeren Acetaldehyd-Gehalt als das bei Hofer verkaufte Bio-Mineralwasser.
Um die Acetaldehyd-Belastung möglichst gering zu halten, setzt der Diskonter nach eigenen Angaben auf eine kürzere Mindesthaltbarkeit als die Konkurrenz: "Da Zeit bei der Migration aus dem Flaschenmaterial ein wesentlicher Faktor ist, haben wir das Mindesthaltbarkeitsdatum der 'Zurück zum Ursprung'-Tauernquelle um die Hälfte, im Vergleich zu herkömmlichen Mineralwässern, nämlich auf 6 Monate reduziert."
Also analysierten wir das Tauernquelle Bio-Mineralwasser am Ende der deklarierten Mindesthaltbarkeit noch einmal auf Acetaldehyd. Ergebnis: 54 Mikrogramm Acetaldehyd pro Liter– also fast drei Mal so viel wie bei der vorhergehenden Untersuchung! Übrigens: Das bei unserem Test von 2009 am stärksten belastete Produkt war das italienische Mineralwasser Guizza. In ihm steckte nur unwesentlich mehr, nämlich 58 Mikrogramm Acetaldehyd pro Liter. Weiterer Kommentar überflüssig.
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Kinder zum Wassertrinken statt zum Konsum von Softdrinks zu animieren, ist eine gute Absicht. Das Klosterquell Paw Patrol Wasser ist aber zu weit hergeholt. Wasser aus Griechenland in Einweg-PET-Flaschen ist der falsche Weg!
Zwei Getränke mit Fruchtgeschmack von Römerquelle emotion, bei deren Herstellung Gelatine als Hilfsmittel eingesetzt wird. Das ist auf dem Etikett aber nicht deklariert.
Ein Getränk von Römerquelle emotion, bei dem außen auf der Flasche Früchte groß angepriesen werden, die im Produkt nur als Aroma vorkommen.
Ein Getränk von Vöslauer Balance, bei dem die auf dem Etikett abgebildeten Äpfel und Cranberries in der Zutatenliste lediglich als Apfelsaft und Aroma vorkommen.
Wie viel dürfen Gastronom:innen dafür verlangen?
Plastikflaschen vermüllen die Weltmeere. Gerade hier wäre also Zurückhaltung bei grünen Werbebotschaften angebracht. Das Gegenteil ist aber oft der Fall, auch bei Mineralwasser. Dem wollen wir einen Riegel vorschieben.
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