Was Konsumenten alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: eine Packung Erdmandel-Brei, bei der man mit dem Produkt auch ganz schön viel Luft mitkauft. |
Was Konsumenten alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: eine Packung Erdmandel-Brei, bei der man mit dem Produkt auch ganz schön viel Luft mitkauft. |
Govinda Chufli Yoga Erdmandelfrühstücks-Brei (Bild: U. Payer/VKI)
In dem Karton steckt ein Säckchen, das nur etwa zur Hälfte gefüllt ist. Besonders ärgerlich: Die Schachtel hat kein Sichtfenster. (Bild: U. Payer/VKI)
Das steht drauf: Govinda Chufli Yoga Erdmandelfrühstücks-Brei
Gekauft bei: Denns
Chufli Yoga Erdmandelfrühstücks-Brei von Govinda besteht aus vermahlenen Erdmandeln, angekeimten Sonnenblumenkernen, Früchten, Kürbiskernen und Kardamom. Das Produkt ist in einen Karton verpackt, auf dem eine Schale mit angerichtetem Brei abgebildet ist. Sieht gut aus und verspricht Abwechslung am Frühstückstisch. Obendrein ist der Brei einfach zuzubereiten: die gewünschte Menge Chufli in eine Schale geben, heißes Wasser dazu, kurz quellen lassen – fertig.
Kunden, die eine Packung Chufli Yoga kaufen und nach Hause tragen, werden aber überrascht sein. Denn die Packung enthält nur wenig Produkt. In dem Karton steckt ein Säckchen, das nur etwa zur Hälfte mit Chufli gefüllt ist. Besonders ärgerlich: Die Schachtel hat kein Sichtfenster. Von außen ist daher nicht zu erkennen, wie kärglich wenig drin ist.
Auf unsere Nachfrage begründete Hersteller Govinda die Größe der Verpackung mit technologischen Gründen. Dieses Argument haben wir schon viele Male auf unsere Kritik wegen viel Verpackung für wenig Inhalt gehört. Umso erstaunlicher, dass es auch Hersteller gibt, die ihre Produkte angemessen verpacken.
Wie viel bzw. wie wenig Produkt in einem Karton steckt, lässt sich noch im Geschäft durch Schütteln der Packung ungefähr abschätzen. Achten Sie aber auch auf die Angabe zur Nettofüllmenge.
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Was Govinda Natur zur übergroßen Verpackung des Chufli Yoga Erdmandelfrühstücks-Brei sagt.
"Das Chufli wird in Schlauchbeutelmaschinen abgefüllt. Zum Zeitpunkt der Abfüllung sind die Tüten zu 3/4 gefüllt und füllen den Karton zu mehr als 2/3 aus. Nun ist es gerade beim Chufli so, dass es sich mit der Lagerung stark „setzt“, also das Volumen abnimmt. Dadurch wird es auch in die Breite gedrückt, sodass die Packung dann etwas „ausgebeult“ wird.
Dass dieser Effekt so deutlich wird, liegt u. A. an der Mischung zwischen grobkörnigem und sehr feinkörnigem Material. Die einzige Option, um kleinere Packungen zu verwenden wäre demnach, das Chufli zu lagern bis es sich gesetzt hat und anschließend zu verpacken. Das kann keine Option darstellen, da Lagerung immer einen Qualitätsverlust bedeutet. Weiterhin muss ein gewisser Abstand zur Siegelnaht gegeben sein, da das Chufli mit seinen feinkörnigen Zutaten (gemahlene Erdmandeln, Kokosmehl usw.) bei der Abfüllung sehr stark staubt. Ein geringerer Abstand würde dazu führen, dass sich das Produkt in großen Mengen in die Siegelnaht setzt und somit keine sichere Versiegelung mehr möglich ist. Das Chufli so lange offen zu lagern bis sich der Staub gesetzt hat, würde die Lebensmittelsicherheit so stark gefährden, dass es keine Option sein kann, da nicht nur die Gefahr einer Kontamination besteht, sondern auch die Gefahr des Verklumpens.
Natürlich ist die Praktikabilität im Einzelhandel auch ein Grund: der breite Boden bewirkt gute Standfestigkeit. Schmalere Packungen würden zum einen deutlich ausbeulen (Begründung siehe oben) und wackelig in den Regalen stehen. Eine niedrigere Packung können wir nicht verwenden, da dann die innere Packung nicht mehr in die Pappschachtel passen würde.
Das Ganze können Sie auch sehr einfach selbst nachstellen: nehmen Sie eine volle Tüte aus der Pappschachtel heraus und lockern Sie durch Schütteln und mit den Händen das Chufli in der verschlossenen Tüte auf. Stellen Sie die Tüte nun vorsichtig auf eine feste Oberfläche. Die Tüte ist dann fast ganz gefüllt. Nun stellen Sie die Packung in die Pappschachtel. Auch die Pappschachtel ist dann zu mehr als 2/3 gefüllt. Wenn Sie die Packung nun (um weitere Verpackung/Transport zu simulieren) mehrfach auf eine feste Oberfläche stoßen, sehen Sie, dass die Packung in die Breite geht und die Pappschachtel nun nicht mehr so hoch befüllt ist."
Govinda Natur GmbH
26. 3. 2015
Wir meinen: Große Kartons mit wenig Inhalt finden wir immer wieder auch bei Müsli und Cornflakes. Die Nettofüllmenge gibt verlässlich an, wie viel Produkt die Packung enthält.
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Die Zutatenliste des Müslis hat sich zum Besseren verändert: Weniger Zucker und gesättigte Fettsäuren, mehr Vollkorn – der Hersteller hat unsere Kritik ernst genommen.
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