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Laufshirts: Damen und Herren - Die feinen Unterschiede

Wer Funktionalität erwartet, kommt um Synthetik nicht herum. Die Qualität ist hoch, im Test zeigten sich jedoch auch Mängel.

Folgende Laufshirts haben wir getestet:

DAMENMODELLE

  • Adidas - Response SS Tee
  • Asiscs - Capsleeve Top
  • Craft - Mind SS Tee
  • Decathlon/Kalenji - Run Dry+
  • Hervis/Benger - Running Shirt
  • Intersport/Pro Touch Basic - Rylinda
  • Lidl/Crivit - Laufshirt
  • Nike - Dry Miler
  • Puma - Core-Run SS Tee
  • Salomon - Trail Runner SS Tee
  • Under Armour - Threadborne Streaker

HERRENMODELLE

  • Adidas - Response SS Tee
  • Asics - Seamless SS
  • Craft - Mind SS Tee
  • Decathlon/Kalenji - Run Dry+
  • Hervis/Benger - Running Shirt
  • Intersport/Pro Touch Basic - Rylu
  • Lidl/Crivit - Laufshirt
  • Nike - Dry Miler
  • Puma - Core-Run SS Tee
  • Salomon - Trail Runner SS Tee
  • Under Armour - Threadborne Streaker

In unseren Testtabellen finden Sie Infos und Bewertungen zu: Wasserdampf- und Luftdurchlässigkeit, Wasseraufnahmefähigkeit, Haltbarkeit, Praxis (Passform, Waschen, Verarbeitung, ...), Materialzusammensetzung, ...

Lesen Sie nachfolgend unseren Testbericht.


22 Laufshirts im Test

Österreichs Hobby- und Profiläufer können sich freuen: Von den im Handel oder online erhältlichen Laufshirts erfüllt ein Großteil die wichtigsten Anforderungen an Sport­bekleidung wie Atmungsaktivität, Luftdurchlässigkeit und Tragekomfort. Das ­ergab unser internationaler Gemeinschafts­test, in dem wir insgesamt 22 Laufshirts für Damen und Herren untersucht haben.

Fasern für alle Fälle

Synthetikfasern werden aus zähen, fadenziehenden Flüssigkeiten entwickelt. Sie unterscheiden sich stark in ihrem Her­stellungsprozess, der wiederum großen Einfluss auf die Eigenschaften der Textilien hat. Produzenten hochwertiger Laufshirts versuchen, mehrere unterschiedliche Gewebe zu mischen, um die besten Eigenschaften in einem Shirt zu vereinen: ­dickeres Material im Nacken und an der Vorderseite – einerseits, um ein Auskühlen zu verhindern; andererseits, um gegen den Lauf- und Fahrtwind abzudichten –, ­dünnes Material entlang der Wirbelsäule, da man dort mehr schwitzt.

Mesh-Öffnungen bei starkem Schwitzen

Bei einer Neigung zu starkem Schwitzen könnten Modelle mit sogenannten Mesh-Öffnungen für Sie interessant sein. Diese bieten in Bereichen wie Rücken und Achseln durch locker gewebte Zonen eine ­zusätzliche Belüftung. Schweiß ist nicht nur wegen des Nässegefühls ein Thema bei den Laufshirts. Die Kleidungsstücke sollten zudem nach sportlicher Aktivität nicht ­unangenehm riechen – oder zumindest nach dem Waschen wieder gut riechen.

Als Hindernis dafür stellt sich fast durchgängig die niedrige Waschtemperatur heraus, die die getesteten Hersteller empfehlen: Bei 30 oder 40 Grad lässt sich der Schweißgeruch nicht wirklich entfernen. Dafür wäre eine Waschtemperatur von mindestens 60 Grad nötig.

Wasseraufnahme und Haltbarkeit

Testsieger Craft

Am meisten überzeugte uns das Modell Mind SS Tee von Craft, sowohl bei den Damen als auch bei den Herren. Mit "guter" Funktionalität und "sehr guter" Haltbarkeit erfüllte es alle wichtigen Kriterien. Es konnte sich auch in der Praxis beweisen, trotz einiger Abstriche: Im Damenmodell schwitzten die Testerinnen rasch und verspürten ein unangenehmes Nässegefühl den Rücken entlang sowie leicht störende Nähte am Hals. Das Herrenmodell wurde durch das Schwitzen etwas schwerer, wenngleich es die Feuchtigkeit gut abtransportierte.

Eingerissen

Absoluter Spitzenreiter im Praxistest war das Herrenmodell Rylu von Intersport/Pro Touch Basic. Hier passte alles, vom Tragekomfort über die Bewegungsfreiheit bis zum Nässegefühl. Weil das Shirt Mängel bei der Reißfestigkeit aufwies, wurde es von uns ­jedoch abgewertet. Auch die Materialien von Asics und Salomon erwiesen sich als nicht besonders reißfest, was ihnen ebenfalls einen Punkteabzug eintrug.

Wasser gespeichert

Die sehr gute Wasseraufnahmefähigkeit des Modells von Asics im Labor konnten wir in der Praxis nur für das Herrenmodell bestätigen; das ­Damenmodell fühlte sich in feuchtem Zustand schwer und kalt an. Auch die Damen­shirts von Hervis/Benger, Craft, Under Armour und Intersport/Pro Touch Basic speicherten die Feuchtigkeit beim Training. Bei den Herren fielen in diesem Punkt die Modelle von Puma und Decathlon/Kalenji negativ auf.

Das einzige Shirt, das in der Praxis durchfiel, war das Damenshirt Crivit von Lidl: Der Feuchtigkeitstransport, das Anliegen am Körper und die sehr große Halsöffnung ­waren "weniger zufriedenstellend"; den langen Schnitt, das Empfinden auf der Haut und das Hitzegefühl beurteilten die Testerinnen als "durchschnittlich".

Atmungs­aktiv oder isolierend

Bei der Wahl des passenden Laufshirts sollten Sie den Stoff genauer unter die Lupe nehmen und einen Blick auf die Material­zusammensetzung werfen. Grundsätzlich gilt: Während dünne Stoffe die Atmungs­aktivität begünstigen, sorgen dickere für eine bessere Wärmeisolation. Die hervorragende Feuchteregulierung von Synthetikfasern stellt gerade bei Sportbekleidung einen erheblichen Vorteil gegenüber den meisten Naturfasern dar. Bei geringer körperlicher Anstrengung lassen Synthetik­fasern den Wasserdampf nach außen durch.

Bei starkem Schwitzen hingegen nehmen sie die Feuchtigkeit rasch auf und transportieren sie nach außen. Auch bei großer ­körperlicher Anstrengung bleibt man beim Sporteln in einem Shirt aus Synthetikfasern deshalb trocken und vermeidet den "Post-Exercise-Chill"-Effekt, das Auskühlen des Körpers durch feuchte Bekleidung. Bei den Naturmaterialien kann in diesem Punkt lediglich Merinowolle mithalten.

Polyester, Polyamid, Elastan

Polyester oder Polyamid

Die beste Verdunstung und ein hohes Feuchtigkeitstransportvermögen gewährleistet Polyester. Zugleich leitet Polyester auch sehr gut die Körperwärme nach ­außen und sorgt somit für einen angenehmen Tragekomfort. Textilien aus Polyamid fühlen sich dafür generell weicher an und nehmen den Schweißgeruch weniger auf.

Mit Elastan-Anteil

Oft enthält Sportbekleidung auch einen Elastan-Anteil. Die außergewöhnliche Elastizität dieser Synthetikfaser verschafft ein hohes Maß an Bewegungsfreiheit. Elastan kann auf das Vier- bis Siebenfache seiner Ursprungslänge gedehnt werden und schnellt in seinen Ursprungszustand zurück, sobald die Spannung nachlässt. Ein weiterer Pluspunkt: Schweiß, Kosme­tika oder Sonnenöl hinterlassen keinerlei bleibende Rückstände auf dem Material. Dennoch sollten auch Textilien mit Elastanbeimischung regelmäßig gewaschen werden.

Richtig waschen

Richtig waschen

Wie bekomme ich den Schweißgeruch weg - wenn ich mit niedrigen Temperaturen wasche? Einigermaßen Abhilfe schafft man, wenn man das Laufshirt unmittelbar nach dem Training mit kaltem Wasser gut ausspült. So bleiben keine Schweißrückstände im Stoff, die durch Zersetzung erst die Geruchs­bildung bewirken. Wie andere Kleidungs­stücke auch, sollten Laufshirts vor dem ­ersten Gebrauch gewaschen werden, um mögliche Farbrückstände und Chemikalien auszuwaschen.

Wichtig ist dabei, die Laufbekleidung beim Waschen auf links, also die Innenseite nach außen zu drehen. So reduziert man Abrieb, Ausbleichen und Beschä­digungen durch andere Wäschestücke. Verwenden Sie wenig Waschmittel und keinesfalls Weichspüler, da dieser die Poren schließt und so die Funktion der Feuchtigkeitsaufnahme mindert. Auch der Trockner sollte bei Funktionswäsche gemieden werden.

Ausprobieren

Das Design spielt bei Laufshirts nicht nur aus ästhetischen Gründen eine Rolle. Wer sehr früh am Morgen oder spätabends läuft, sollte Kleidung mit reflektierenden Bereichen oder grellen Farben wählen, um von anderen Verkehrsteilnehmern gesehen zu werden. Kompressionsshirts sitzen besonders eng, ein zu weites Shirt hingegen hebt sich beim Laufen vom Körper ab und erzeugt beim abermaligen Kontakt mit der Haut einen kalten Luftstoß.

Wir raten zur Anprobe vor dem Kauf – das macht auch im Hinblick auf die Nähte Sinn. Flache oder verschweißte Nähte scheuern tendenziell weniger. Achten Sie darauf, an welchen Stellen sich die Nähte befinden und ob sie sich bei der Laufbewegung ­unangenehm auswirken könnten.

Kälte- oder Sonnenschutz

Gegen Kälte rüstet man sich nach dem "Zwiebelschalenprinzip", indem mehrere Lagen aus leichter Funktionsbekleidung übereinander angezogen werden. Als praktisch erweisen sich kleine Taschen für Schlüssel, Fahrscheine oder Taschentücher. Findet sich auf dem Etikett des Laufshirts eine UPF-Einstufung, so bietet es auch Sonnenschutz. Je höher die Zahl, desto besser der Schutz.

Ressourcenverbrauch

Für immer mehr Konsumenten spielt auch die ökologische Komponente bei der Wahl ihrer Kleidung eine Rolle. Die Produktion von Baumwollfasern verschlingt zwar im Vergleich zur Produktion von Polyesterfasern deutlich weniger Energie, dafür ist aber der Wasserverbrauch bei der Baumwollproduktion pro Kilogramm um das Tausendfache höher als bei der Polyesterherstellung, für die vor allem Erdöl benötigt wird.

Testtabelle: Laufshirts - Damenmodelle

Testtabelle: Laufshirts - Herrenmodelle

Steckbriefe

DAMENMODELLE

Craft Mind SS Tee (gut)
Gute Ergebnisse im Labor und sehr gute Haltbarkeit. Abstriche in der Praxis. Hitze- und Nässegefühl stellen sich rasch ein. Kein optimaler Sitz um den Hals, leicht störende Nähte, aber keine Bewegungseinschränkung.

Under Armour Threadborne Streaker  (gut)
Gute Funktionalität und sehr gute Haltbarkeit. Dünnes, dehnbares Material, durchsichtige Farbe. Leichtes Nässegefühl beim Schwitzen.

Adidas Response SS Tee (gut)
Angenehmes, kühles Gefühl beim Tragen – geeignet für ein Training im Warmen. An Achseln und Oberarmen etwas einengend. Kein Geruch nach erstem Gebrauch. Sehr gute Luftdurchlässigkeit und gute Haltbarkeit.

Asics Capsleeve Top (gut)
Sehr gute Wasseraufnahmefähigkeit im Labor, in der Praxis jedoch Nässegefühl. Abwertung wegen nur durchschnittlicher Reißfestigkeit.

Puma Core-Run SS Tee (gut)
Sehr dünnes Shirt mit guter Funktionalität. Guter Feuchtigkeitstransport, trocknet schnell. Sehr angenehmes Gefühl auf der Haut. Nimmt Schweißgeruch schnell auf.

Salomon Trail Runner SS Tee (gut)
Sehr gute Ergebnisse in der Praxis, was Passform, Empfinden auf der Haut, Hitze- und Nässegefühl betrifft. Etwas eng an den Schultern und um die Brust, Bewegungsfreiheit leicht eingeschränkt. Durchschnittliche Reißfestigkeit führte zur Abwertung.

Nike Dry Miler (gut)
Stylishes, funktionelles Shirt. Sehr reißfest und scheuerbeständig. Angenehmes, warmes Gewebe, aber kein Hitzegefühl. Trocknet relativ schnell. Wenige reflektierende Stellen.

Intersport/Pro Touch Basic Rylinda (gut)
Weiches Material, Belüftung nicht so gut. Geringes Nässegefühl beim Schwitzen. Abwertung wegen nur durchschnittlicher Reißfestigkeit.

Hervis/Benger Running Shirt (gut)
Nur durchschnittliche Luftdurchlässigkeit und Wasseraufnahmefähigkeit. Lässt bei Anstrengung schnell ein Hitzegefühl aufkommen. Schweiß bleibt im Stoff gespeichert. Schweißflecken zeichnen sich sofort ab. Eher groß und lang geschnitten.

Decathlon/Kalenji Run Dry+ (gut)
Nur durchschnittliche Funktionalität. "Netze" an ausgewählten Stellen für bessere Belüftung. Sehr dicke Nähte. Gut sichtbare Reflektoren.

Lidl/Crivit Laufshirt (durchschnittlich)
In der Praxis nicht überzeugend: schlechter Feuchtigkeitstransport, keine optimale Passform, keine reflektierenden Stellen.

HERRENMODELLE

Craft Mind SS Tee (gut)
Eher wärmeres Shirt mit guter Funktionalität. Guter Feuchtigkeitstransport; tendiert aber dazu, bei starkem Schwitzen schwerer zu werden. Gute Passform und Bewegungsfreiheit. Einige spürbare Nähte.

Intersport/Pro Touch Basic Rylu (gut)
Bestes Modell im Praxistest. Stark verschwitzt klebt es allerdings am Körper. Sehr gute Passform. Manko: Reißfestigkeit.

Under Armour Threadborne Streaker (gut)
Bequemes Shirt mit sehr guter Luftdurchlässigkeit. Kann sich in feuchtem Zustand kalt anfühlen.

Asics Seamless SS (gut)
Feuchtigkeit wird sehr gut aufgenommen. Klebt nicht auf der Haut. Gute Atmungsaktivität. Enger Schnitt, aber trotzdem Bewegungsfreiheit. Reflektoren auf dem Rücken und den Armen. Abwertung wegen durchschnittlicher Reißfestigkeit.

Adidas Response SS Tee (gut)
Durch die Bank gute Bewertungen. Lediglich die Wasseraufnahmefähigkeit ist durchschnittlich, in der Praxis bleibt Feuchtigkeit auf dem Körper. 

Lidl/Crivit Laufshirt (gut)
Sehr dünnes Shirt, gute Belüftung. Sehr feucht auf der Brust und am Rücken. Nähte leicht spürbar. Keine auffallenden reflektierenden Stellen.

Decathlon/Kalenji Run Dry+ (gut)
Netzartiger, luftiger Stoff. Guter Abtransport von Feuchtigkeit, das Material klebt jedoch in durchgeschwitztem Zustand auf der Haut. Gute Bewegungsfreiheit, gute Passform.

Salomon Trail Runner SS Tee (gut)
Dünnes, atmungsaktives Shirt mit extra dünnem Stoff unter den Armen und in der Rückenmitte. Sehr guter Feuchtigkeitstransport. Eher enge Passform. Abwertung wegen nur durchschnittlicher Reißfestigkeit.

Nike Dry Miler (gut)
Starke Abfärbungen im ungewaschenen Neuzustand, was zur Abwertung führte. Sehr angenehm auf der Haut. Kaum Nässegefühl nach dem Schwitzen. Gute Passform mit großem Halsausschnitt. 

Puma Core-Run SS Tee (gut)
Nicht optimal beim Abtransport von Schweiß nach außen. Gute Bewegungsfreiheit, aber etwas enge Halsöffnung. 

Hervis/Benger Running Shirt (gut)
Wärmstes Shirt im Test, eingeschränkte Atmungsaktivität. Lockerer Schnitt garantiert gute Bewegungsfreiheit. Abwertung wegen nur durchschnittlicher Reißfestigkeit

Darauf sollten Sie beim Einkauf achten

Gutes Hautgefühl: Das Material des Laufshirts darf nicht kratzen und nicht zu steif sein.

Optimale Passform: Das Shirt sollte möglichst eng anliegen, aber nicht in der Bewegungsfreiheit oder beim Atmen einengen. Vor dem Kauf unbedingt anprobieren!

Material: Besser weiches, fließendes statt festes, dickes Material. Ziehen Sie bei niedrigen Temperaturen mehrere Lagen aus leichtem Material an (Zwiebelschalenprinzip).

Schweißaufnahme: Polyester zeichnet sich durch eine besonders gute Schweißaufnahme aus, ohne sich nass anzufühlen.

Schnell trocknend: Stoffe, die schnell trocknen, sorgen für ein angenehmes Tragegefühl.

Angenehme Nähte: Flache oder verschweißte Nähte neigen weniger dazu, zu scheuern.

Sonnenschutz: Eine UPF-Einstufung auf dem Etikett bedeutet, dass das Modell vor UVA- und UVB-Strahlen schützt. Je höher die Zahl, desto besser der Schutz.

Mesh-Öffnungen: Sie sorgen in Bereichen wie Rücken oder Achseln für Belüftung.

Reflektoren: Achten Sie auf grelle Farben oder reflektierende Bereiche, damit Sie von anderen Verkehrsteilnehmern auch in der Dämmerung gut wahrgenommen werden.

Taschen: Laufshirts mit Taschen sind praktisch für Schlüssel, Fahrscheine etc.

So haben wir getestet

Im Rahmen eines internationalen Gemeinschaftstests wurden 22 Laufshirts (11 Damen- und 11 Herrenmodelle) sowohl im Labor als auch in der Praxis untersucht. Die Modelle sind in Österreich im Handel bzw. online erhältlich.

Funktion (40%)

Wasserdampfdurchlässigkeit: Die Bestimmung erfolgte gemäß ISO 11092.
Das textile Gewebe wird über einer porösen (gesinterten) Metallplatte angeordnet. Die Platte wird erhitzt und Wasser in die Metallplatte geleitet, wodurch Schweiß simuliert wird. Die Platte wird nun auf einer konstanten Temperatur gehalten. Strömt Wasserdampf durch die Platte und das Gewebe, verursacht dies einen Verdampfungswärmeverlust. Das bedeutet, Energie wird benötigt, um die Platte auf einer konstanten Temperatur zu halten.

Der Ret-Wert (Resistance to Evaporating Heat Transfer) bestimmt den Widerstand, den das Gewebe dem Wasserdampf entgegensetzt. Je niedriger der Ret-Wert, desto höher die Atmungsaktivität.

Luftdurchlässigkeit: Die Bestimmung erfolgte gemäß ISO 9237. Eine Gewebeprobe wird (unter Verwendung eines Klemmhalters) als Hindernis in einem Luftstrom angeordnet. Als eine Folge von hydraulischen Verlusten entwickelt sich zwischen beiden Seiten der Gewebeprobe eine Druckdifferenz Δp. Diese Druckdifferenz wird mit einem Manometer aufgezeichnet. Die Auswertung gibt die Luftgeschwindigkeit in Meter pro Sekunde oder eine Volumenrate der Strömung in Liter pro Stunde wieder.

Wasseraufnahmefähigkeit: Die Bestimmung erfolgte gemäß DIN 53924. Es gibt zwei Möglichkeiten, Flüssigkeit über nicht gewebte Textilien zu übertragen. Die erste ist die Adsorption der Flüssigkeit aufgrund des Kapillardrucks des porösen Materials. Die Flüssigkeit wandert aufgrund des negativen Gradienten des Kapillardrucks durch das Material. Ein weiteres Verfahren des Flüssigkeitstransfers ist der erzwungene Fluss, d.h. der Fluss von Flüssigkeit durch das Material aufgrund des externen Druckgradienten. Die Adsorption der Flüssigkeit beginnt, wenn die Kante des textilen Gewebes in die Flüssigkeit eingetaucht wird, wodurch die Adsorption entlang der Oberfläche des Materials stattfindet. Dies wird "Dochteffekt" genannt. Ist das volle Volumen des Materials erreicht, spricht man von der spontanen Absorption der Flüssigkeit. Die Dochtwirkung von nicht gewebten Textilien ist definiert als die Fähigkeit des Materials, mit Flüssigkeit benetzt zu werden und wird durch das Verhältnis der Oberflächenenergie auf der Oberfläche zwischen Luft, Flüssigkeit und festem Material (die Faseroberfläche in Textilien) bestimmt. Das Textil wird nass, wenn es mit Flüssigkeit in Kontakt kommt. Dadurch kommt es zu einer Veränderung der Wechselwirkung zwischen festem Material/Luft und festem Material/Flüssigkeit. Die Wasseraufnahmefähigkeit nicht gewebter Textilien hängt von der chemischen Zusammensetzung der Fasern, ihrer Verarbeitung und geometrischen Struktur ab. Sie ist ein komplexer Vorgang, da neben der Benetzung von Fasern auch andere Flüssigkeitsübertragungsmechanismen auftreten können, wie Flüssigkeitsaustritt, Adhäsion und kapillare Traktion. Die Absorptionsrate der Flüssigkeit wird gemessen als lineare Geschwindigkeit der Flüssigkeitsfortbewegung entlang des nicht gewebten Textils. Nach einer definierten Zeit wird die Höhe gemessen, auf die die Flüssigkeit gestiegen ist. Die Geschwindigkeit des Flüssigkeitsfortschritts und die endgültige Höhe der Flüssigkeit sind Indikatoren für die Fähigkeit des Textils, die Flüssigkeit zu absorbieren. Die Wasseraufnahme wird in Quer- und Längsrichtung des nicht gewebten Textils gemessen.

Haltbarkeit (20%)

Reißfestigkeit: Die Bestimmung der Reißfestigkeit und Reißdehnung von textilen Flächengebilden mit dem Streifen-Zugversuch erfolgte gemäß SIST EN ISO 13934-1. Aus dem Kleidungsstück wurden je Richtung (längs und quer) jeweils 5 Teststreifen (300 x 60 mm) geschnitten, wobei die lange Seite die Richtung anzeigte. Diese Streifen wurden an den Längskanten soweit ausgefranst, dass die Probe noch eine Breite von 5 mm aufwies. Je Richtung wurden die Teststreifen nun einzeln in eine Zugprüfmaschine gespannt und unter vorgeschriebenen Bedingungen solange gezogen, bis der Streifen riss. Das Endergebnis wurde aus dem Durchschnitt der 5 ermittelten Einzelergebnissen errechnet.

Maßänderung beim Waschen: Die Bestimmung erfolgte gemäß SIST EN ISO 5077. Die Änderung der Abmessungen von Textilien wird nach definierten Behandlungen wie Waschen, Trockenreinigung oder Bügeln bestimmt. Maßänderungen, die sich als Schrumpfung oder Ausdehnung des Materials zeigen, werden durch Vermessen des Textils in Längs- und Querrichtung vor und nach dem Waschen bestimmt.

Farbechtheit: Die Farbbeständigkeit gegenüber alkalischem und saurem Schweiß erfolgte gemäß SIST EN ISO 105-E04, die Farbbeständigkeit gegenüber Wasser erfolgte gemäß SIST EN ISO 105-E01. Die Textilprobe wurde zwischen zwei Begleitgewebe eingenäht und danach in alkalische und saure Schweißlösungen bzw. Wasser eingetaucht. Die überschüssige Flüssigkeit wurde ablaufen gelassen. Nun wurde die Probe in ein Prüfgerät zwischen zwei Platten unter definiertem Druck gelegt. Anschließend wurden Probe und Begleitgewebe getrennt getrocknet. Die Änderung der Farbe der Probe und das Anbluten der Begleitgewebe wurde durch Vergleich mit einem Graumaßstab bewertet.

Die Farbbeständigkeit zum Waschen erfolgte gemäß SIST EN ISO 20105-C01 bis SIST EN ISO 20105-C05. Die Textilprobe wurde zwischen zwei Begleitgeweben eingenäht. Danach wurde sie in einer Waschmaschine mit destilliertem Wasser und einem standardisierten Waschmittel gewaschen. Nach dem Trocknen wurde die Farbänderung der Probe und das Anbluten der Begleitgewebe durch Vergleich mit einem Graumaßstab bewertet.

Scheuerbeständigkeit: Die Bestimmung der Scheuerbeständigkeit von textilen Flächengebilden erfolgte gemäß SIST EN ISO 12947-2 (Martindale-Verfahren). Die Prüfmuster wurden auf dem Martindale-Prüfgerät mit einem Scheuergewebe mit gleichmäßigem Druck (9 kPa) durch Rotationsbewegungen belastet. Die Proben wurden nun eine festgelegte Anzahl an Scheuerzyklen (20.000 Zyklen) gerieben, oder bis zur einfachen Fadenzerstörung bzw. Lochbildung. Im Zuge der Überprüfung der Scheuerbeständigkeit werden parallel auch der Masseverlust (SIST EN ISO 12947-3) sowie auftretende Oberflächenveränderungen (SIST EN ISO 12947-4) beurteilt.

Pilling: Die Bestimmung der Neigung von textilen Flächengebilden zur Flusenbildung auf der Oberfläche und der Pillneigung erfolgte gemäß SIST EN ISO 12945-2 (Martindale-Verfahren). Das Martindale-Prüfgerät wurde mit den zu prüfenden Proben bestückt. Unter standardisierten klimatischen Bedingungen (Temperatur 20 ± 2°C, relative Luftfeuchtigkeit 65 ± 2%) wurden die Proben nun für eine definierte Anzahl an Tourenzyklen beansprucht. Die Beurteilung des Pillings erfolgte nach fotografischen Standards.

Praxistest (40%)

Je vier Frauen und Männer testeten die Shirts bei sportlichen Aktivitäten im Fitnessstudio (u.a. Laufen am Band, Spinning). Anhand eines Fragebogens beurteilten sie u.a. Passform und Komfort des Shirts, das Hitze- und Nässegefühl, die Verarbeitung des Textils sowie auftretende Veränderungen beim Waschen.

Abwertungen

Ist die Reißfestigkeit "durchschnittlich" oder schlechter, kann das Urteil Haltbarkeit nur um eine halbe Note besser sein. Ist die Farbechtheit "weniger zufriedenstellend" oder schlechter, kann das Urteil Haltbarkeit nur um eineinhalb Noten besser sein

Testplakette

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