Erdäpfel stammen ursprünglich aus den Anden und gelangten gegen Ende des 16. Jahrhunderts nach Europa. Erst als Zier- und Gartenpflanzen geschätzt, zählen sie heute zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln.
Weltweit gibt es einige Tausend Kartoffelsorten. Im Sortenkatalog der EU sind derzeit über 1.500 eingetragen, im österreichischen Katalog über 40 Sorten registriert. Angebaut und vermehrt werden aber wesentlich mehr. Das österreichische Hauptanbaugebiet für Erdäpfel ist Niederösterreich. Für 100 Kilogramm Kartoffeln bekommen die Bauern im Schnitt zwischen 22 und 25 Euro, also 0,22 bis 0,25 Euro pro Kilogramm. Die Kunden zahlen für ein Kilogramm Erdäpfel im Handel – je nachdem, wo sie einkaufen – zwischen 1,00 und 1,50 Euro. Für Bio-Ware und besondere Sorten wird natürlich mehr verlangt.
Eine Knolle, viele Eigenschaften
Die Kartoffelsorten unterscheiden sich in ihrem Stärkegehalt und ihren Kocheigenschaften. Sie reifen zu verschiedenen Zeiten – in Österreich von Anfang Juni bis Ende Oktober. Je nach Sorte haben sie unterschiedliche Formen und Farben und werden als Stärke-, Verarbeitungs- oder Speisekartoffeln verwendet.
- Stärkekartoffeln dienen zur Produktion von Kartoffelstärke, die im Haushalt als Speisestärke bzw. Kartoffelmehl zum Kochen und Backen verwendet wird.
- Verarbeitungskartoffeln werden in der Lebensmittelindustrie zu Pommes frites, Chips, Püree oder Knödeln verarbeitet.
- Speisekartoffeln sind jene, die in vielen Haushalten täglich auf den Tisch kommen. Es gibt sie in verschiedenen Farben, sowohl was die Schale als auch was das Fleisch betrifft, das weißlich, gelb, rosa, rot bis hin zu blau und schwarz sein kann. In den Geschäften gibt es mit wenigen Ausnahmen nur gelbschalige Erdäpfel zu kaufen. Nur vereinzelt werden auch seltenere Sorten angeboten. Für alle Kartoffeln gilt: Qualitativ gute, frische Erdäpfel sind prall, fest, sauber und trocken.
Von fest bis mehlig
Auch wenn viele von uns die Unterscheidung von Erdäpfeln in Speckige und Mehlige noch bestens in Erinnerung haben: Die Einteilung nach den Kocheigenschaften in mehlige, festkochende oder vorwiegend festkochende Kartoffelsorten ist schon jahrzehntealt. Welcher Typ im Einkaufskorb landen soll, hängt in erster Linie vom Speiseplan ab. Denn wenn die Sorte nicht passt, zerfällt der Erdäpfelsalat und das Kartoffelpüree schmeckt wie Kleister.
Sorte und Kochtyp zählen zu den Pflichtangaben auf Kartoffelpackungen. Um das genaue Lesen der Packungsaufschrift bzw. des Etiketts kommt man also nicht einmal beim Erdäpfelkauf herum.