Zum Inhalt

Rauchmelder - Feuerprobe bestanden

Rauchmelder sollten in jedem Schlafzimmer selbstverständlich sein. In einem Test haben sich alle als funktionstüchtig erwiesen.

Jedes Jahr sterben 20 bis 30 Menschen in­folge von Bränden in privaten Haushalten. In den wenigsten Fällen sind Verbrennungen die Ursache. Die meisten Menschen erleiden, bevor die Flammen sich ausbreiten, eine Rauchgasvergiftung. Bereits wenige Atemzüge genügen für eine tödliche Dosis Rauchgas und so kommt es immer wieder vor, dass Menschen der Tod im Schlaf ereilt.

Rauchmelder im Test

Brandschutzexperten plädieren daher vehement für die verpflichtende Montage von Rauchmeldern in allen Haushalten. Diese erkennen Rauchkonzentrationen frühzeitig und warnen durch einen pulsierenden Ton die Bewohner zu einem Zeitpunkt, zu dem die Flucht aus dem Gefahrenbereich noch ­möglich ist.

Rauchmelder nur in Kärnten Pflicht

Eine Richtlinie des Österreichischen Instituts für Bautechnik sieht vor, dass in allen Auf­enthaltsräumen (außer in Küchen) sowie in Gängen, die als Fluchtweg dienen, mindes­tens ein Rauchwarnmelder zu installieren ist. Das bedeutet, Rauchmelder sollten im Schlafzimmer, im Wohnzimmer, im Arbeitszimmer und im Vorzimmer montiert werden. In Küche und Bad ist es dagegen nicht sinnvoll, weil Wasserdampf (und Staub) einen Fehlalarm auslösen kann. Diese Richtlinie ist allerdings noch in keinem Bundesland vollständig umgesetzt.

In Niederösterreich, Oberösterreich und Salzburg gibt es keine Rauchmelder-Pflicht, in den anderen sechs Ländern ist die Ausrüstung damit bei Neubauten und umfangreichen Umbauten vorgeschrieben. Kärnten wird das erste Bundesland sein, in dem es eine Rauchmelder-Pflicht für alle Wohnungen gibt – ab 1. Juli 2013 müssen auch bestehende Wohnungen damit versorgt sein.

Alarmton über 85 Dezibel

Rauchmelder erfassen die Konzentration der Rauchpartikel in der Luft, und zwar wird über ein fotooptisches Verfahren Streulicht gemessen, das durch die Partikel verursacht wird. Bei Erreichen einer bestimmten Dichte wird der Alarmton ausgelöst. Die Lautstärke muss über 85 Dezibel betragen, damit der Ton auch durch geschlossene Türen hörbar ist. Rauchmelder sollten über

  • einen Testknopf zum Prüfen des Alarmtones verfügen,
  • über ein optisches Signal (Blinken) zur ­Anzeige der Einsatzbereitschaft und
  • über ein akustisches Signal bei notwendigem ­Batteriewechsel, das möglichst mindestens 30 Tage lang ertönen sollte, um die Bewohnern auch nach längerer Abwesenheit noch zu informieren.

Praktisch ist darüber hinaus eine Stummschaltung, um den Signalton für den Batteriewechsel vorübergehend abschalten zu können.

 


 

Weitere Informationen zu Rauchmeldern lesen Sie in diesen Artikeln: Test: Rauchmelder 3/2004  und China: Rauchmelder 05/2010

Zuverlässiges Funktionieren

Einfache Montage

Die Montage eines Rauchmelders ist sehr einfach. Die Halteplatte kann mit zwei Schrauben befestigt oder auch geklebt werden. Rauchmelder sollten immer an der Zimmerdecke angebracht werden, möglichst in Raummitte. Denn Rauch steigt zur Zimmerdecke auf und ist in der Raum­mitte am stärksten.

Im Test haben alle funktioniert

Die Stiftung Warentest hat verschiedene gängige Rauchmelder getestet: Alle haben zuverlässig funktioniert, wenn auch nur die Hälfte ein „gutes“ Endergebnis erbrachte. Überprüft wurde, ob ein Melder den Rauch aus allen Richtungen gleichermaßen aufspürt, auch aus ungünstiger Anström­richtung. Die Geräte dürfen weder zu früh (Gefahr von Fehlalarmen) noch zu spät ansprechen; und sie dürfen sich nicht durch Luftzug von der Seite beirren lassen. All ­ diese Kriterien haben die Rauchmelder erfüllt. Dennoch gab es Mängel: Ein Funk-Rauchmelder musste abgewertet werden, weil er zu leise Alarm schlug. Ein Melder bestand den Falltest (aus 2,5 Meter auf Teppich­boden) nicht, ein dritter war falsch deklariert (zu geringe Nutzungsdauer).

Kurzlebig. Rauchmelder gibt es in den Baumärkten schon um ein paar Euro (im Test ab 6 Euro); dabei handelt es sich um Modelle mit einfachen Alkaline-Batterien, die etwa alle zwei Jahre zu tauschen sind. Das ist vor allem bei hohen Altbaudecken ein großer Nachteil, weil man jedes Mal mit einer langen Leiter anrücken muss.

Langlebig. Besser sind da Melder mit ­Lithium-Batterien, die 10 Jahre oder länger halten. Die Batterie ist meist fest eingebaut, Rauchmelder sollten ohnehin nach 10 Jahren gewechselt werden. Allerdings wurde im Test bei zwei von acht Lithium-Rauchmeldern eine Betriebsdauer der Batterie von nur rund 6 bis 7 Jahren ermittelt. Rauchmelder mit Lithiumbatterien sind zwar deutlich teurer (meist über 20 Euro), allerdings erspart man sich die Kosten für den Austausch von Batterien. Eine Mignon-Batterie kostet rund 2 bis 3 Euro. Werden in 10 Jahren vier Austausch-Batterien verbraucht, können sich allein die Batteriekosten auf bis zu 12 Euro summieren.

Funkvernetzbar. Die dritte Kategorie sind Rauchmelder mit Funkvernetzung. Dank ­dieser wird bei allen verbundenen Meldern Alarm ausgelöst, wenn einer infolge einer Rauchentwicklung anschlägt. Das empfiehlt sich für große Wohnungen bzw. für Häuser mit mehreren Etagen, wenn anzunehmen ist, dass der Alarm aus einem Raum nicht im ­gesamten Wohnbereich gehört werden kann. Im Test wurden zwei Funkmelder-­Modelle geprüft und es zeigte sich, dass selbst Stahlbetondecken die Kommunikation zwischen den Meldern nicht blockieren konnten. Beim Minimax MX 200 war der Alarmton allerdings viel zu leise, weshalb er wie erwähnt abgewertet wurde.

Blinkende Lampe dimmbar

Der andere Funkmelder von Hekatron hat dagegen rundum gut abgeschnitten. Als einziger im Test weist er ein praktisches Aus­stattungsdetail auf: Man kann das rote Lämpchen, das Einsatzbereitschaft signalisiert, während der Nacht abdimmen. Es wird nicht wenige Menschen geben, denen dieses ständige Blinken auf die Nerven geht – vor allem im Schlafzimmer.

Testtabelle: Rauchmelder mit Lithium-Langzeitbatterie

Testtabelle: Rauchmelder mit Alkaline-Batterie zum Wechseln

Testtabelle: Funkvernetzbare Rauchmelder

Brandraum und Schallmessung

Rauchmelder auf einer dreieckigen Platte; Bild: Stiftung Warentest  Schallmessraum; Bild: Stiftung Warentest 
Im Brandraum: Die Rauch-
melder werden auf einer
dreieckigen Platte montiert,
die danach zur Decke
hochgezogen wird.
Im Schallmessraum wird der Rauchmelder
mittig auf einer Platte montiert. Die Messung
des Schalldruckpegels erfolgt nach einer
Alarmdauer von 1 und 4 Minute(n).

Zusammenfassung

  • Rauchmelder können Leben retten. Bei Rauchentwicklung droht bereits nach wenigen Atemzügen der Erstickungstod. Zumindest im Schlaf­zimmer sollte daher ein Rauchmelder montiert werden.
  • Auch billige schlagen Alarm. Alle Modelle im Test haben funktioniert – auch die billigsten um 6 Euro.
  • Mehr Komfort. Langlebige Lithiumbatterien ersparen den lästigen Batteriewechsel alle zwei Jahre. Per Funk vernetzte Brandmelder sind in großen Wohnungen oder Einfamilienhäusern zu empfehlen.

Testkriterien

Die Stiftung Warentest hat batterie­betriebene Rauchwarnmelder für private Haushalte untersucht.

Zuverlässigkeit des Alarms. In Anlehnung an EN 14604: Die Wirksam­keit bei Bränden prüften wir an je 4 Prüfmustern im Brandraum mit Holzschwelbrand und Flüssigkeitsbrand. Die Gefahr von Fehl­alarmen und von zu spätem Alarm kontrollierten wir im Aerosolkanal in 8 verschiedenen Richtungen sowie in ungüns­tiger Richtung. Störung durch Luftzug: Einfluss der Strömungsgeschwindigkeit. Für den Praxistest Funkvernetzung simulierten wir die Situation in einem Ein­familienhaus mit zwei ­Wohnebenen, die durch eine Stahlbetondecke getrennt sind.

Lautstärke. Messung des Schalldruckpegels nach einer Alarmdauer von 1 und 4 Minuten sowie Beurteilung der Richtungsabhängigkeit.

Handhabung. Fünf Prüfer bewerteten Bedienungs- und Montageanleitung (z.B. Lesbarkeit), Montage und Inbetriebnahme (z.B. Befestigung), Bedienung und Funktionskontrolle (z.B. Betätigung der Prüftaste vom Boden aus, bei funkvernetzbaren Meldern auch Kontrolle der Vernetzung). Aufwand für Batterie- und Gerätewechsel in 10 Jahren auf Basis der ermittelten Auswechselintervalle.

Robustheit. Prüftaste: 90-malige Betätigung. Falltest: aus 2,5 m Höhe auf ­Teppichboden. Unempfindlichkeit gegenüber elektrostatischer Entladung in Anlehnung an EN 61000-4-2.

Deklaration. Nutzungsdauer mit enthaltener Batterie: Messung der Kapazität und des Stromverbrauchs. Typenschild und sichtbare Beschriftungen: Richtigkeit und Umfang.

Anbieter

Abus Austria GmbH
02236 66 06 30, www.abus.com 

Bavaria Roos Electronics GmbH
Arnsberg (D), +49 2931 52 96-0, www.elro.at

detectomat GmbH
Ahrensburg (D), +49 4102 21 14-60, www.detectomat.com 

Ei Electronics
Schaden & Partner GmbH, 0316 42 60 22-0, www.eielectronics.at 

Elro
Roos Electronics GmbH, Arnsberg (D), +49 2931 52 96-0, www.elro.at

FireAngel
Sitas Handelsgesellschaft mbH., 01 350 20 70, www.sitas.at 

FlammEx
Gutkes GmbH, Langenhagen (D), +49 511 958 58 85, www.gev.de 

GEV
Gutkes GmbH, Langenhagen (D), +49 511 958 58 85, www.gev.de 

Hekatron
Vertriebs GmbH, Sulzburg (D), +49 7634 500-0, www.hekatron.de 

Ikea
Austria GmbH, 0810 081 081, www.ikea.at 

Kidde
D-Secour European Safety Products GmbH, Bremen (D), +49 421 432-800, www.d-secour.de 

Minimax
REV Ritter GmbH, 02236 66 05 41, www.rev.de 

Pyrexx GmbH
Berlin (D), +49 30 887 16 06-0, www.pyrexx.com 

Unitec
V.E. Kern GesmbH, 01 250 35-0, www.kern-gmbh.at

Diesen Beitrag teilen

Facebook Twitter Drucken E-Mail

This could also be of interest:

TP-Link Tapo C200 im Kurztest

TP-Link Tapo C200 im Kurztest

Ist zu Hause alles in Ordnung? Immer mehr verlassen sich auf Überwachungskameras. Wir haben uns ein günstiges und stark verkauftes Produkt angeschaut: die TP-Link Tapo C200.

premium

Rauchmelder - Geräte arbeiten verlässlich

Rauchmelder können Leben retten. Sie bieten einen entscheidenden Vorsprung, um sich in Sicherheit zu bringen. Von 16 untersuchten Geräten erreichten 13 ein „gut“.

Tresore - Panzerknacker unterwegs

Wer seine Wertgegenstände möglichst sicher verwahren möchte, der sollte beim Kauf eines Tresors nicht knausrig sein. Teure Modelle schneiden im Test am besten ab. 

Alarmanlagen - Besser als nichts

Alarmanlagen zum Selbsteinbau können mit Profi-Systemen nicht mithalten. Keines der vier getesteten Produkte wusste zu überzeugen. Dennoch gilt: Eine Alarmanlage ist besser als keine.

Alarmanlagen-Beratung - Nicht immer gut


Einbruchsicherungsmaßnahmen sollen abschrecken und Tätern Zeit kosten. Alarmanlagen können mechanische Sicherungen aber nur ergänzen. Lesen Sie

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

Sozialministerium

Zum Seitenanfang