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Jacken aus Gore-Tex & Co - Die Qualität steckt im Detail

  • Sieben Markenprodukte im Vergleich
  • Für alle Tage oder hohe Berge
  • Die Grenzen der Membran-Technologie

Wenn man die verwegenen Gestalten in der U-Bahn oder im Autobus sieht, könnte man meinen, sie seien gerade von einer Expedition heimgekehrt. In Wahrheit fahren sie gerade zur Arbeit oder in die Schule – in Jacken, die früher Bergsteigern vorbehalten waren. Sei es, weil sie auch auf diesem alltäglichen Weg vor Wind und Wetter gefeit sein wollen, oder weil sie es einfach schick finden.

Urbane Bergsteiger

Die Sportbekleidungshersteller haben den „urbanen Bergsteiger“ entdeckt. Modisches Design wird groß geschrieben. Mit einer solchen Outdoor-Jacke soll man überall gute Figur machen können. Doch das allein genügt nicht, wie wir meinen. Wer eine wetterfeste Jacke kauft und dafür auch teures Geld zahlt, darf erwarten, dass das Kleidungsstück seine Funktionen wirklich erfüllt – schließlich kann man ja auch bei einem Einkaufsbummel in einen Wolkenbruch geraten.
Funktionelle Oberkleidung sollte wasserdicht, atmungsaktiv und winddicht sein. Diese Ansprüche sind nicht ohne weiteres unter einen Hut zu bringen. Denn ein wasserdichter Stoff soll verhindern, dass Wasser nach innen dringt; in umgekehrter Richtung aber soll sehr wohl Feuchtigkeit (Schweiß) nach außen abgeleitet werden – eine Funktion, die ein atmungsaktives (oder besser dampfdurchlässiges) Gewebe erfüllt. Jeder hat wohl schon die Erfahrung mit konventionellem Regenschutz gemacht: Obwohl das Regenwasser abgewiesen wird, ist man – bedingt durch Kondenswasser und Schweiß – völlig durchnässt.

Wasserdicht, aber dampfdurchlässig

Dank der Entwicklung in der Kunststofftechnologie ist dieses Problem lösbar geworden; eine spezielle Gewebestruktur sorgt dafür, dass Feuchtigkeit nur in eine Richtung passieren kann. Am besten gelingt dies mithilfe einer Membran aus Teflon oder ähnlichen Kunststoffen: Die sind extrem wasserabweisend, Wassertropfen können das feinporige Gewebe nicht durchdringen (ein Tropfen ist rund 20.000- mal größer als eine Pore). Umgekehrt kann der Schweiß, der durch die Körperwärme verdampft, relativ ungehindert nach außen dringen; denn die Poren ihrerseits sind etwa 700-mal größer als Wasserdampfmoleküle. Unter dem Namen Gore-Tex hat dieses System seinen Siegeszug durch die Welt gemacht; es gibt aber auch andere, durchaus gleichwertige Membranen, beispielsweise Sympatex, Powertex oder Helly Tech.

Empfindliche Membran

Die Membran wird auf die Innenseite des Oberstoffes laminiert (geklebt). Da die Membran sehr empfindlich ist, muss sie auch nach innen abgedeckt werden: Dies kann durch ein frei hängendes Netzfutter geschehen oder durch Laminieren des Innenfutters auf die Membran. Man spricht dann von einem dreilagigen Laminat, weil drei Lagen (Oberstoff, Membran und Futter) fest miteinander verbunden sind. Es ist strapazfähiger als das zweilagige (bei dem nur Oberstoff und Membran fix verbunden sind).

Trocken durchs Gewitter

Seit der Geburtsstunde im Jahr 1969 wurden die Membransysteme Zug um Zug verbessert. So ist das neue Gore XCR nach Angaben des Herstellers um 25 Prozent atmungsaktiver als das Vorgängersystem. Auch bei der Wasserdichtheit gibt es durchaus noch Steigerungsstufen. Man kann mit einer wasserdichten Jacke relativ leicht ein Gewitter trocken überstehen. Nicht aber, wenn man sich auf einen nassen Stuhl setzt oder der Rucksack auf einer nassen Jacke aufliegt. Dann ist der Druck wesentlich höher, an die Dichtheit werden wesentlich höhere Ansprüche gestellt.

In schwülen Sommern versagt die Membran

Voraussetzung für die Dampfdurchlässigkeit ist ein bestimmter Temperaturunterschied zwischen Außen- und Körpertemperatur. Bei Hitze und großer Feuchtigkeit geht die Wirksamkeit des Membransystems zunehmend verloren. Wer also eine Trekkingtour in den Tropen plant, kann seine Gore-Tex-Jacke getrost zu Hause lassen. Aber auch in den Sommern unserer Breiten kann es passieren, dass es in der Jacke feuchter ist als außerhalb.

Billige sind nicht so gut

Wasserdichte und atmungsaktive Jacken werden heute schon ab etwa 70 Euro (1000 Schilling) angeboten. Doch darf man sich von ihnen nicht dieselbe Qualität erwarten wie von Produkten, die ein Vielfaches kosten. Denn auch Kleidungsstücke mit Gore-Tex-Membran gewährleisten nicht immer eine hohe Wasserdichtheit. Sehr viel hängt davon ab, wie der Stoff verarbeitet wurde und ob der Oberstoff wirklich überall laminiert ist (also auch die Taschenklappen oder der Kragen). Alle Nähte müssen auf der Innenseite mit einem speziellen Nahtband verschweißt sein.

Kopf an Kopf im Labor

Für unseren Test haben wir eher höherpreisige Markenprodukte ausgewählt. Der Preisrahmen bewegt sich zwischen 270 und 580 Euro. Wasserdichte und Atmungsfähigkeit wurden im Labor geprüft. Dabei wurden alle Produkte einmal in unbehandeltem Zustand und ein zweites Mal nach zehn Waschgängen (gemäß den Pflegehinweisen) getestet. In der Regel nimmt das Material nach dem Waschen mehr Wasser auf als vorher. Aber dies wirkt sich noch nicht negativ aus, solange die Wasserdichte gewahrt bleibt. Am besten bleibt die hydrophobe (wasserabweisende) Wirkung bei Arc’Teryx und The North Face erhalten. Dennoch: Die Wasserdichte kann bei allen Produkten als sehr gut (gemessen an den Normbedingungen) bezeichnet werden.

Probleme beim Schwitzen

Auch in Bezug auf die Atmungsfähigkeit des Materials sind die Ergebnisse erfreulich. Mit der Einschränkung, dass bei starker Schweißentwicklung keine Jacke trocken bleibt. Zwei Modelle fielen im Vergleich zu den anderen etwas ab und bekamen deshalb nur ein „gut“. Es handelt sich dabei um jene zwei Jacken, die kein Gore-Tex-System, sondern eine eigene Entwicklung einsetzen: Helly Hansen und Salewa. Daraus kann allerdings nicht abgeleitet werden, dass Gore-Tex grundsätzlich besser ist als andere Membranen.
Etwas differenzierter endete die praktische Prüfung. Passform, funktionelle Details und Tragequalität wurden von Freizeitsportlern bewertet. Dabei enttäuschte vor allem The North Face Mountain Jacket: Sie ist zu kurz geraten, die Ärmel zu eng, die Kapuze fällt über die Augen, die Taschen sind schwer zu öffnen.

Insgesamt ein gutes Ergebnis

Alles in allem jedoch ein gutes Testergebnis. Die renommierten Sportbekleidungshersteller können sich bei höherpreisigen Modellen eben keine Blöße erlauben. Wobei die immer noch deutlichen Preisunterschiede nicht mit dem Testergebnis korrelierten: Auch die günstigen Jacken von Löffler und Salewa (unter 300 Euro) können auf ein sehr gutes Testurteil verweisen.
Zwei Gründe sprechen allerdings dafür, die Testurteile nur als Orientierungshilfe zu verwenden und sich selbst ein Bild zu machen. Die Hersteller bieten ein recht breites Spektrum unterschiedlicher Modelle an, die Testwerte einer Jacke können nicht einfach auf andere umgelegt werden. Und die Eignung in der Praxis wird jeder Benutzer anders beurteilen, je nachdem, welche sportlichen Ambitionen er hat. Leichte Jacken aus weichem Stoff (wie Arc’Teryx) sind im Alltag sicher angenehmer zu tragen als steifere. Aber eine steife Jacke sorgt für eine dickere Luftschicht zwischen Jacke und Körper und hält damit wärmer. Auch die Durchlüftung ist eher gewährleistet als bei einer Jacke, die am Körper klebt.

Viele Taschen

Unterschiede gibt es weiters bei Anzahl und Größe der Taschen. Während ein kompromissloser Bergfex möglicherweise mit zwei Taschen auskommt – eine für den Höhenmesser, die andere für das GPS-Gerät – wird es viele Menschen geben, die nicht genug Taschen haben können. Helle (gelbe) Farben fallen zwar besonders gut auf, verschmutzen jedoch sehr schnell, vor allem an den Ärmelenden. Oder der Rucksack könnte unter Umständen abfärben. Nicht zuletzt ist der Schnitt der Jacken entscheidend dafür, ob man sich darin wohl fühlt. Die meisten Hersteller unterscheiden nicht zwischen männlicher und weiblicher Anatomie, Frauen gelten da einfach als etwas klein geratene
Männer.

Feinwaschmittel: Spezielle Pflege benötigt Funktionskleidung im Allgemeinen nicht – achten Sie aber auf die Pflegehinweise. Waschen Sie die Kleidungsstücke in einer nur wenig beladenen Waschmaschine im Schongang bei 30 oder 40 Grad Celsius. Verwenden Sie nur Feinwaschmittel, und legen Sie einen extra Spülgang ein. Verzichten Sie auf Weichspüler. Nur kurz anschleudern.

Nachimprägnieren:  Imprägnieren ist grundsätzlich nicht nötig. Allerdings lässt der Abperleffekt mit jedem Waschgang etwas nach. Es ist daher sinnvoll, von Zeit zu Zeit eine Nachimprägnierung mit handelsüblichen Mitteln durchzuführen.

Die Kapuze folgt den Kopfbewegungen, lässt sich rund ums Gesicht zusammenziehen, ohne die Sicht zu verstellen.

Die Ärmel sind lang genug, auch wenn man sich ganz durchstreckt. Der Armabschluss ist mittels Klettband leicht verschließbar – auch über dicke Fäustlinge.

Die Schulterteile sind aus abriebfestem, grobem Kunststoff, keine Nähte auf der Schulter.

Der Kragen (mit eingearbeiteter Kapuze) ist regulierbar und lässt sich bis oben hin verschließen.

Die Ellenbogen haben Ausbuchtungen, um die Bewegungsfreiheit zu erhöhen.

Unter dem Arm (bzw. auf der Brust) befinden sich Belüftungsschlitze – zur Unterstützung der atmungsaktiven Membran. Besonders wichtig für Personen, die stark schwitzen.

Die Taschen sind gut zugänglich und so hoch, dass sie dem Hüftgurt eines Rucksackes nicht in die Quere kommen; Reißverschlüsse sind abgedeckt.

Ein verlängerter Rückenteil sorgt bei Regen für ein trockenes Gesäß, ohne die Beinfreiheit zu beeinträchtigen.

Alle Nähte sind auf der Innenseite mit Bändern abgedichtet.

Der Reißverschluss ist von beiden Seiten abgedeckt (auch wenn es heute schon Wasser abweisende Zipps gibt), er lässt sich auch von unten öffnen.

Arc’Teryx: Gecko Supply GmbH,
Sihlquai 244,
Postfach CH-8031 Zürich,
(0041 1) 273 18 01


Helly Hansen Austria GmbH,
Moosfeldstraße 1/MGC 3. OG/B32,
A-5101 Bergheim,
(0662) 45 54 15

Löffler E. GesmbH,
Südtiroler Straße 41,
A-4910 Ried im Innkreis,
(07752) 844 21-0

Mammut: Agentur Armin Duda,
Neubaustraße 15,
A-4400 Steyr,
(07252) 460 51-0

Salewa VertriebsgesmbH,
Furtmühlstraße 34,
A-5101 Bergheim,
(0662) 45 12 70-0

Schöffel: Les Sports TextilhandelsgesmbH,
Kärntner Straße 28,
A-6020 Innsbruck,
(0512) 34 60 00-0

The North Face: The North Face (Europe) Ltd.,
Alois-Wolfmüller-Straße 8,
D-80939 München,
(0049 89) 32 45 57 22

Ab 300 Euro. Hochpreisige Sportjacken mit Membran erfüllen ihre Funktionen: Sie sind wasserdicht und atmungsaktiv. Man muss jedoch nicht unbedingt zur teuersten greifen: Ab etwa 300 Euro sind Sie dabei, Aktionspreise können natürlich auch darunter liegen.

Überlegen und probieren. Für die praktische Eignung sollten Sie Ihre eigenen Maßstäbe anlegen: Ist Ihnen modisches Design oder sportliche Tauglichkeit wichtiger? Achten Sie auf Bewegungsfreiheit und auf leichte Handhabung von Reiß- oder Klettverschlüssen.

Funktionell auch darunter. Wenn Pullover und Unterwäsche den Schweiß nicht abtransportieren, nutzt die beste Jacke nichts. Am besten geeignet sind atmungsaktive Synthetics. Gut sind auch Naturstoffe, die viel Feuchtigkeit aufnehmen können (Wolle), am wenigsten ist Baumwolle geeignet.

Die Kapuze folgt den Kopfbewegungen, lässt sich rund ums Gesicht zusammenziehen, ohne die Sicht zu verstellen.

Die Schulterteile sind aus abriebfestem, grobem Kunststoff, keine Nähte auf der Schulter.

Der Kragen (mit eingearbeiteter Kapuze) ist regulierbar und lässt sich bis oben hin verschließen.

Unter dem Arm (bzw. auf der Brust) befinden sich Belüftungsschlitze – zur Unterstützung der
atmungsaktiven Membran. Besonders wichtig für Personen, die stark schwitzen.

Die Taschen sind gut zugänglich und so hoch, dass sie dem Hüftgurt eines Rucksackes nicht in die Quere kommen; Reißverschlüsse sind abgedeckt.

Ein verlängerter Rückenteil sorgt bei Regen für ein trockenes Gesäß, ohne die Beinfreiheit zu beeinträchtigen.

Der Kragen (mit eingearbeiteter Kapuze) ist regulierbar und lässt sich bis oben hin verschließen.

Der Reißverschluss ist von beiden Seiten abgedeckt (auch wenn es heute schon Wasser abweisende Zipps gibt), er lässt sich auch von unten öffnen.

Alle Nähte sind auf der Innenseite mit Bändern abgedichtet.

Die Ellenbogen haben Ausbuchtungen, um die Bewegungsfreiheit zu erhöhen.

Die Ärmel sind lang genug, auch wenn man sich ganz durchstreckt. Der Armabschluss ist mittels Klettband leicht verschließbar – auch über dicke Fäustlinge.

Der Test wurde in Zusammenarbeit mit Forbrukerrådet, der norwegischen Konsumentenorganisation, durchgeführt. Im Test: sieben Bergjacken mit Membransystem.

Praktische Prüfung Die Jacken wurden von bergkundigen Testpersonen auf dem Berg und im Alltag auf Passform, technische Ausstattungsdetails und Tragekomfort getestet.

Technische Prüfung Zur Bestimmung des Widerstandes gegen das Durchdringen von Wasser wurde ein hydrostatischer Druckversuch nach Önorm EN 20811:1993 durchgeführt.
Der Wärme- und Wasserdampfdurchgangswiderstand wurde unter stationären Bedingungen nach Önorm EN 31092: 1994 (Atmungsfähigkeit) gemessen.

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