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Holzböden - Laminat oder Parkett

Fußböden sollen schön und gleichzeitig praktisch sein. Holz vereint in sich beide Vorzüge, hat aber auch einige Nachteile.

Holzfußböden vermitteln eine warme, heimelige Atmosphäre. Und sie passen zu jeder Einrichtung – ins hypermoderne Wohnzimmer ebenso wie in die rustikale Bauernstube oder zu Stilmöbeln. Ihr großes Plus: Sie sind hygroskopisch, das heißt, sie haben die Fähigkeit, Luftfeuchtigkeit aufzunehmen und wieder an die Raumluft abzugeben. Dadurch sorgen Holzböden für ein gesundes Raumklima.

Massivparkett

Nichts für Hobbyhandwerker ist die Verlegung von Massivparkett. Dazu zählt Stabparkett mit seinen kürzeren Elementen. Es braucht einen eigenen Holzunterboden (Blindboden), auf den es genagelt oder geklebt wird. Weiters Parkettriemen, das sind die längeren Parkettstäbe; sie werden auf Staffeln (Polsterhölzer) genagelt. Bei den quadratischen Elementen, die an ein Schachbrett erinnern, handelt es sich um Mosaik- oder Klebeparkett. Dieses wird direkt auf den Estrich oder auf Unterböden geklebt. Massivparkett wird erst nach seiner Verlegung geschliffen und oberflächenbehandelt, also geölt oder versiegelt. Das ist eine Arbeit für Profis, Massivparkette sind daher nicht gerade billig. Parkett kostet inklusive Verlegung und Versiegeln oder Ölen zirka 800 bis 1200 Schilling pro Quadratmeter.

Fertigparkett

Günstiger kommt ein Fertigparkett. Ab 400 bis 600 Schilling pro Quadratmeter sind bereits qualitativ gute Parkettböden zu haben. Fertig bedeutet, dass die Oberfläche schon versiegelt und unmittelbar nach Verlegung begehbar ist. Im Unterschied zu Massivparkett, das durchgehend aus einer Holzart besteht, ist Fertigparkett aus mehreren Holzschichten zusammengesetzt. Die oberste (Nutzschicht) muss aus Edelholz und mindestens 2,5 Millimeter stark sein. Die dazu quer verlaufende Mittelschicht kann aus Sperrholz bestehen. Für die unterste Schicht, den Gegenzug, wird häufig Weichholz (Nadelholz) genommen. Insgesamt beträgt die Dicke der Fertigparkett-Elemente zwischen 14 und 15 mm. Der Handel bietet aber auch dünnere, so genannte Renovierungsparkette, an. Solche müssen – aus Stabilitätsgründen – auf den Untergrund geklebt werden. Die dicken Elemente hingegen besitzen Nut und Feder und werden dort miteinander verklebt (schwimmende Verlegung). Mit Hilfe der Verlegeanleitung, die jedem Boden beigepackt sein sollte, können auch nicht so Geübte mit dieser Methode klarkommen. Wer sich dennoch nicht drübertraut, müsste für die Verlegung durch den Fachmann dann weitere 200 bis 300 Schilling pro Quadratmeter einkalkulieren.

Optisch kaum Unterschiede

Ob Massiv- oder Fertigparkett: Optisch gibt es wenig Unterschied. Die Natürlichkeit und Lebendigkeit des Holzes kommt auch im industriell gefertigten Parkett zum Ausdruck. Auch für die Reinigung ist es egal, ob der Boden maschinell oder von Hand versiegelt wurde. Beide braucht man nur feucht wischen, aber nicht zu nass. Holz ist nämlich trotz seiner Versiegelung empfindlich gegen Feuchtigkeit, das Parkett könnte graue Flecke bekommen oder aufquellen. Die Hersteller raten daher in ihren Pflegehinweisen, nur „nebelfeucht“ zu wischen, das heißt, das Tuch so gut es geht auszuwringen.

Die Holzoberflächen sind auch in anderer Hinsicht heikel. Sie bekommen leicht Kratzer und Dellen ab, wirken dann schnell unansehnlich. Je heller das Holz, umso eher fallen solche Schönheitsfehler auf. Und Holzböden sind – verglichen mit textilen Belägen – laut, weil sie den Schall reflektieren. Vorhänge und ein paar Teppiche können das zum Teil abfangen.

Laminat

„Härter als Holz“ – mit diesem Slogan hat sich ein Konkurrenzprodukt am Markt etabliert, das zwar aussieht wie Parkett aber doch keines ist: Laminatböden. Von der Werbung gerne als Boden gepriesen, der „überwiegend aus Holz besteht“, hat dieser Belag mit Holz nur insofern zu tun, als für seine Mittelschicht Holzwerkstoffe, das sind Faser- oder Spanplatten, verwendet werden. Die Deckschicht besteht jedenfalls nur aus bedruckten (häufig im Holzdesign) und in Melaminharz getränkten Papierlagen, die mit der Faserplatte verpresst werden. Desgleichen ist der Gegenzug aus imprägnierten Papierlagen zusammengesetzt. Die Kunstharzoberfläche macht diesen nur 8 mm dicken Boden enorm widerstandsfähig gegen Verschleiß, Druck und Flecken. Nur zu viel Feuchtigkeit mag auch er nicht. Der Boden könnte an den Fugen aufquellen. Verlegen ist ähnlich unproblematisch wie beim Fertigparkett. Der Leim wird in die Nut aufgetragen (bei einigen Laminaten kommt er auch auf die Feder) und mit der nächsten Diele zusammengefügt. Neu sind Klicksysteme. Die Bodenelemente sind so konstruiert, dass sie sich beim Verbinden ineinander verhaken und die Verbindungsfugen auch ohne Leim relativ dicht sind. Laminatböden kosten zwischen 80 und etwa 650 Schilling pro Quadratmeter.

Reparaturen

Zwar halten Laminatböden eine Menge aus, trotzdem können auch sie den einen oder anderen Kratzer abbekommen. So etwas kann man noch selbst ausbessern – für Laminat gibt es hiefür spezielle Hartwachsstifte. Parkett kann man mit Schleifpapier vorsichtig anrauen und anschließend Acryllack auftupfen. Falls Sie aber einmal einen schweren oder spitzen Gegenstand so unglücklich fallen lassen, dass dadurch der Boden an dieser Stelle total ruiniert ist, lassen Sie besser die Finger davon und beauftragen einen Fachmann mit der Reparatur. Denn grundsätzlich ist es zwar möglich, eine beschädigte Diele auszuwechseln. Weil diese aber rundum mit den anderen Elementen verleimt ist, gehen womöglich beim Herausnehmen weitere Dielen kaputt. Laminatböden mit dem Klicksystem haben hier einen Vorteil: Der Dielenaustausch funktioniert, ohne dass benachbarte Paneele in Mitleidenschaft gezogen werden. Die leimlos verlegten Laminate können sie übrigens komplett demontieren und wiederum verlegen, falls Sie umziehen.

Ein spezieller und wahrscheinlich gar nicht so seltener Fall einer Reparatur: Sie haben in Ihrem Wohnzimmer einen Fertigparkettboden verlegt, damals den schweren Einbauschrank stehen gelassen und den Boden bis dorthin angelegt. Jetzt soll der Wandverbau weg, doch was tun, um die Lücke im Boden zu schließen? Voraussetzung ist natürlich, dass entweder vom verlegten Boden noch genug Restbestand da ist oder ein ähnlicher in gleicher Stärke (Höhe), gleicher Gesamtbreite sowie gleicher Lamellenbreite zur Verfügung steht. Längsseitig weiterzuarbeiten ist leichter als an der kurzen Seite. Der Grund: Auch wenn die letzte Diele durchgeschnitten wurde, kann der Fachmann eine Fremdfeder ansetzen oder eine Nut einfräsen. An der kurzen Seite anstückeln geht hingegen nur mit einer sichtbaren Silikonfuge. Zu sehen ist dann natürlich auch der Farbunterschied. Etwas besser wird es, wenn Sie hinterher den ganzen Boden abschleifen und die Oberfläche frisch lackieren. Damit punktet Parkett übrigens gegenüber Laminat. Während Laminatböden nur eine beschränkte Lebensdauer haben, können Holzfußböden mehrmals geschliffen und versiegelt werden (Fertigparkett zweimal, Massivparkett öfter) – und sehen dann auch nach vielen Jahren wieder wie neu aus.

Richtig vorbereitet?

Vor Verlegung den Unterboden prüfen: Er muss absolut eben, sauber und trocken sein. Unebenheiten ausgleichen. Frisch gegossener Estrich muss vollkommen durchgetrocknet sein. Auf richtiges Raumklima achten: Temperatur über 15 Grad C sowie Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 60 Prozent. Die Paneele schon zwei Tage vorher bei Zimmertemperatur in der geschlossenen(!) Verpackung lagern.

Welcher Untergrund?

Für die schwimmende Verlegung ist fast jeder Untergrund geeignet.

Estrich, Zement, Stein:
Benötigt unbedingt eine Polyethylenfolie als Dampfsperre. Die Bahnen 20 cm überlappend auslegen. Darüber Schaumfolie, Rollenkork oder Rippenpappe als Trittschalldämmung geben.

Holz, Spanplatten, Schweizer Platten (Fußbodensanierungsplatten):
Trittschalldämmung notwendig. Bei alten Holzböden lose Dielen befestigen, Unebenheiten beseitigen. Laminat oder Fertigparkett quer zur Laufrichtung des Altbodens verlegen.

PVC, Linoleum:
Muss überall vollflächig verklebt sein. Trittschalldämmung empfehlenswert.

Teppichböden:
Kurzfloriger (Nadelfilz) kann liegen bleiben, sofern er vollständig verklebt ist. Bei weichen Teppichen (hochflorig) würden Laminat und Parkett bei jedem Schritt mitschwingen, dadurch die Verbindungen zwischen Nut und Feder abbrechen.

Welches Werkzeug?

Sie brauchen Weißleim, Wasserwaage, eine Latte zum Ausrichten, Schlagholz, Hammer, Maßband, Stich- und Handsäge, Gehrungssäge (für Sesselleisten), Abstandhalter, Montageeisen, Spanngurte, Übergangsprofile. Oft als komplettes Set erhältlich. Bohrmaschine mit Lochbohrer für Heizungsrohre eventuell ausborgen.

Verlegeanleitung gelesen?

Dann kann es mit der ersten Dielenreihe losgehen. Beginnend in einer Raumecke, mit der Nutseite zur Wand und in Richtung des Hauptlichteinfalls. Dehnungsabstand zur Wand nicht vergessen, mit Abstandsklötzchen fixieren. Das letzte Paneel vermessen, absägen und mit dem Rest die zweite Reihe beginnen. Beim Leim ist Großzügigkeit angesagt (durchgängig auf Oberseite von Nut und Feder auftragen). Das Schlagholz dient dem Schutz von Nut und Feder, das Zugeisen zum Anpressen der letzten Reihe. Laminat und Fertigparkett sind sofort begehbar, volle Belastung aber erst nach 24 Stunden.

Übersicht Massivparkett Fertigparkett Laminat
Geeignet für Wohn- und Schlafzimmer Wohn- und Schlafzimmer Vorraum, Wohnzimmer, Arbeitszimmer
Untergrund Blindboden oder Estrich alle glatten Untergründe wie Estrich, PVC, Verlegungs-platten, Nadelfilz alle glatten Untergründe
Verlegeart nageln oder kleben schwimmend verlegen schwimmend verlegen
Selbst verlegen? nicht zu empfehlen unproblematisch unproblematisch

Übersicht Laminat Parkett
Vorteile hygroskopisch hygroskopisch
antistatisch antistatisch
pflegeleicht pflegeleicht
kratzfest trittelastisch
druck- und stoßfest fußwarm
lichtecht renovierbar
geringe Höhe
ideal für Fußbodenheizung
Nachteile feuchtigkeitsempfindlich feuchtigkeitsempfindlich
laut kratzempfindlich
ausbessern/reparieren schwierig verfärbt unter Sonneneinstrahlung
beschränkte Lebensdauer (danach Sondermüll) nur bedingt für Fußbodenheizung geeignet

 

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