Was die Photovoltaik für die Stromversorgung, das ist der eigene Brunnen für das Trinkwasser. Grundsätzlich darf sich jeder selbst versorgen, doch ehe man zu graben beginnt, sollten einige Dinge geklärt sein.
In Österreich darf kostenlos und ohne Bewilligung das Grundwasser für den notwendigen Haus- und Wirtschaftsbedarf angezapft werden, wenn die Entnahme in einem angemessenen Verhältnis zum eigenen Grund steht. Es existieren daher nur grobe Schätzungen, wie viele Brunnen zur Eigenversorgung es bereits gibt.
Rund acht Prozent Selbstversorger
Für Niederösterreich etwa geht die zuständige Fachabteilung von derzeit rund 35.000 bis 40.000 Anlagen zur Versorgung mit eigenem Trinkwasser aus. Salzburg schätzt, dass etwa 15 Prozent seiner Bevölkerung Eigenwasserversorgung betreiben.
Die Steiermark spricht von mehreren Zehntausend Brunnen. Oberösterreich ist mit rund 19 Prozent das Bundesland mit den meisten Selbstversorgern. In Summe wird geschätzt, dass etwa acht Prozent der Bevölkerung in Österreich, rund 670.000 Personen, ihr Trinkwasser aus privaten Hausbrunnen oder Quellenfassungen beziehen statt von öffentlichen Wasserversorgungsunternehmen oder Wassergenossenschaften.
Wasserverbrauch schätzen
Vor dem Graben eines eigenen Brunnens sollte man den jährlichen Wasserverbrauch berechnen, um abschätzen zu können, durch welche Art von Wasserfassung der Bedarf am besten sichergestellt werden kann. Eventuell ist ein Zusammenschluss mit Nachbarn sinnvoll.
Gebühren sparen?
Jedenfalls ist vorweg eine fachgerechte Untersuchung gemäß Trinkwasserverordnung unumgänglich, um festzustellen, ob das Wasser unter dem eigenen Grundstück auch als Trinkwasser geeignet ist. Will man sich durch eine Eigenwasserversorgung die Wasserkosten der öffentlichen Wasserleitung sparen, wird sich das mittelfristig eher nicht rechnen. Die Kosten für einen Brunnen bestimmen vor allem Grundwassertiefe und Bodenbeschaffenheit – Sand ist günstig, bei Lehm etwa wird es deutlich teurer.
Mit Bohrmeterpreisen zwischen 60 und 120 Euro ist zu rechnen. Je nach Ausführung variieren auch die Kosten für die nötige Anlage stark. In Summe ist jedenfalls mit Kosten mindestens im unteren vierstelligen Eurobereich zu rechnen, bei ungünstigem Boden und tiefer Wasserlage rasch mit deutlich mehr; es empfiehlt sich jedenfalls, mehrere Angebote einzuholen.
Dazu kommen die laufenden Stromkosten für die Pumpe sowie regelmäßige Aufwendungen für die Wartung der Anlage und die Kontrolle der Wasserqualität.