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Sportmedizinische Untersuchung - Riskante Lücken

  • Wer sich untersuchen lassen sollte
  • Was alles dazugehört und was man nicht verwechseln sollte
  • Nicht alle Anbieter sind sich der Verantwortung bewusst

Sport bewegt Österreich

Sport bewegt Österreich. Immer mehr Landsleute finden Gefallen an der sportlichen Betätigung, haben die positiven Wirkungen auf Körper und Seele zu schätzen gelernt. Doch wie trainiere ich am besten, auf welche Risiken muss ich achten? Der Bedarf an Beratung ist groß, das lässt auch das Angebot an – mehr oder weniger kompetenten – Beratern steigen. Sportmedizinische Untersuchung, Leistungsdiagnostik, sportärztliche Beratung, Erstellen eines Trainingsplans – die unterschiedlichsten Begriffe geistern durch den Raum, vor allem Fitness-Studios und Sportärzte preisen ihre Fähigkeiten und versprechen den schnellen Erfolg. Doch was sind solche Untersuchungen wirklich wert? Worauf kann man vertrauen?

Leistungsdiagnostik, sportärztliche Beratung, Trainingsplans

Dies wollten wir im Rahmen eines Tests ergründen und suchten dafür 18 Anbieter im Raum Wien sowie renommierte Betriebe im restlichen Österreich aus: Fitness-Studios (bzw. von diesen empfohlene Ärzte), sportmedizinische Institute sowie niedergelassene Ärzte, die einschlägige Werbung – zumeist im Internet – betreiben. Schon beim Erstkontakt setzte es die ersten Ausfälle. Ein Sportarzt war trotz wiederholter Versuche telefonisch nicht erreichbar, ein weiterer hatte gerade Terminprobleme. Und zwei Fitness-Clubs erteilten uns eine Abfuhr, weil sie sportmedizinische Untersuchungen nur für Mitglieder durchführen.

Eine etwas eigenartige Vorgangsweise, wenn man bedenkt, dass Einschreibegebühr und Mitgliedsbeitrag für ein Jahr weit über 1000 Euro ausmachen können. Da hat man eine Menge Geld bezahlt, um vielleicht im Nachhinein attestiert zu bekommen, dass man besser keine der im Club angebotenen Sportarten betreiben sollte.

Die Testperson: eher unsportlich

Übrig blieben somit 14 Adressen, an denen sich unsere Testperson einfand: Ein 35-jähriger Mann, eher unsportlich (sein Hobby ist Bogenschießen), der von seinem Hausarzt die Empfehlung bekommen hatte, mehr Bewegung zu machen. In seine Vorgeschichte (Anamnese) bauten wir eine Reihe von Details ein, die es in sich hatten: Gleich mehrere Familienangehörige leiden an Bluthochdruck, erhöhten Blutfettwerten und Herzproblemen, der Großvater ist an einem Schlaganfall gestorben. Das sind Risikofaktoren, für die eine umfangreiche sportmedizinische Untersuchung vor Aufnahme einer sportlichen Aktivität notwendig ist.

Arzt testet Ärzte

Was wir verschwiegen, war der Beruf des Probanden – er ist Arzt. Und damit konnte er sehr gut beurteilen, was ihm da mancherorts empfohlen wurde beziehungsweise was man da alles vergessen hatte. Eine sportmedizinische – oder sportärztliche – Untersuchung ist eine recht umfangreiche Sache (siehe dazu: Weitere Artikel - "Woraus besteht eine sportmedizinische Untersuchung?"), die ungefähr eine Stunde dauert (mit nachfolgender Beratung bis zu zwei Stunden) und deswegen auch nicht ganz billig ist. Dann sollte aber auch gewissenhaft gearbeitet werden.

Die Untersuchung geht über einen Stufen- (oder Fitness-Test) weit hinaus. Bei diesem wird auf einem Ergometer (Hometrainer), am Laufband oder im Freien die maximale Herzfrequenz des Untersuchten ausgetestet und davon ausgehend die Trainingsherzfrequenz festgelegt.

Eine sportwissenschaftliche Untersuchung wiederum umfasst alle Teilbereiche einer sportmedizinischen, ausgenommen jene Untersuchungen, die Medizinern vorbehalten sind.

Der Verantwortung nicht bewusst

Die Ergebnisse zeigen, dass viele Anbieter sportmedizinischer Untersuchungen sich ihrer Verantwortung nicht bewusst sind. Schon allein aus der Familiengeschichte der Versuchsperson hätte man deren erhöhtes Risikoprofil erkennen müssen. Eine Untersuchung der Herzfunktionen und der Blutdruckwerte ist in einem solchen Fall unbedingt erforderlich. In der Realität hat jedoch die Hälfte der von uns getesteten Institutionen nicht einmal das Herz abgehorcht. Und nur 8 von 14 haben eine Ergometrie durchgeführt, also EKG und Blutdruckmessung bei Belastung. Vier beschränkten sich auf einen reinen Stufentest, der über den Gesundheitszustand keine Aussagen zuließ.

Nicht das Herz abgehorcht

Wenn der Untersucher keinen ärztlichen Befund ausstellen will oder kann, so hätte er den Probanden (mit dieser Vorgeschichte) an einen Arzt verweisen müssen, bevor er ihn einen Fitnesstest absolvieren lässt. In zwei Fitness-Clubs wurde die Untersuchung von nicht-medizinischem Personal durchgeführt, obwohl dort ein Arzt verfügbar gewesen wäre.

Blutabnahme nur durch Arzt

Grundsätzlich darf eine sportmedizinische Untersuchung (zum Unterschied von einer sportwissenschaftlichen) nur von Ärzten durchgeführt werden. Andere Berufsgruppen wie Sportwissenschafter, Trainer, Lehrwarte, Physiotherapeuten können im Rahmen der Teamarbeit mitarbeiten und für die Erfassung der Messdaten, die Trainingsberatung und die Trainingsempfehlung verantwortlich sein. Die Blutabnahme (für den Laktattest) ist eindeutig durch das Ärztegesetz und das Krankenanstaltengesetz geregelt. Demzufolge dürfen Nicht-Mediziner keine Blutabnahme durchführen, wie es bei TSM der Fall war.

Optimal: Zusatzausbildung

Am besten ist es, eine sportärztliche Untersuchung nur durch einen Arzt mit Zusatzausbildung (Sportarztdiplom, Zertifikat für präventive Medizin) durchführen zu lassen. Jeder Arzt – ob Allgemeinmediziner oder Facharzt – kann diese Ausbildung machen, in ganz Österreich gibt es rund 950 Sportärzte.

Gelenke und Wirbelsäule vergessen

Stark vernachlässigt wurde der Bewegungsapparat. Ein ordnungsgemäßer Befund der Wirbelsäule wurde nur von 6 der 14 Anbieter erhoben, ein Befund für die Gelenke sogar nur in 3 Fällen. Die Muskelfunktionen wurden dreimal gar nicht geprüft, dreimal kam man zu einem falschen Ergebnis, und weitere dreimal beschränkte man sich auf eine Minimaluntersuchung (mit nur sehr wenigen Muskeln). Nur fünfmal wurden die Muskeln korrekt geprüft. Trainingsempfehlungen wurden zwar von allen Instituten erteilt, allerdings waren sie in zwei Fällen unbrauchbar und in vier Fällen zu ungenau.

Auch Ärzte sind nicht immer sattelfest

Insgesamt stellt das Ergebnis kein Ruhmesblatt für die Beteiligten dar. Es gab einen sozusagen logischen Sieger, das anerkannte Institut für Sportmedizin auf der Schmelz, ÖISM. Ein gutes Gesamtergebnis lieferte auch das IMSB (Institut für medizinische und sportwissenschaftliche Beratung) in Maria Enzersdorf. Daneben reüssierten aber auch zwei Fitness-Studios: Manhattan und Holmes Place.

EKG und Blutdruck extra zahlen

Andererseits ist auch auf Ärzte nicht unbedingt Verlass. Dr. Hafner verzichtete bei einem Preis von 105 Euro auf Abhören, Blutdruckmessung (Ruhe und Belastung) und Belastungs-EKG und stellte dem Probanden frei, diese Untersuchungen „zuzukaufen“, obwohl ausdrücklich eine sportmedizinische Untersuchung gefordert worden war.

Bei Dr. Vedernjak wurde auf die Abfrage von Risikofaktoren vergessen und nur eine minimale Untersuchung des Bewegungsapparates durchgeführt. Außerdem waren die abgenommenen Laktatwerte für die Trainingsempfehlung nicht ausreichend.

Olympiastützpunkt Obertauern: eher bescheiden

Eher bescheiden fiel die Untersuchung auch bei dem so hoch gelobten ÖSV-Olympiastützpunkt Obertauern aus. Vor allem, wenn man das Preis-Leistungs-Verhältnis betrachtet. Verrechnet wurden uns dort 298 Euro (obwohl im Internet 289 Euro angegeben sind). So viel hat kein zweiter Anbieter auch nur annähernd verlangt. Das Institut, das sich rühmt, das Erfolgsgeheimnis des Schistars Hermann Maier zu hüten, und folgerichtig seine Untersuchungen schlicht „Herminator Check“ nennt, hat bei diesem Preis auf die medizinische Überprüfung des Bewegungsapparates nahezu vollständig vergessen. Mit einer solchen Trainingsgrundlage hätte wohl auch der Herminator wenig Grund zur Freude.

Unterschiedliche Leistungen, unterschiedlicher Preis  

Ein direkter Preisvergleich ist aber mit Vorsicht zu genießen, weil der gebotene Leistungsumfang sehr unterschiedlich war. So haben die Billigbieter (zwischen 54 und 74 Euro) nur einen Fitness-Check (ohne Ergometrie) vorgenommen, während die meisten anderen eine sportmedizinische Untersuchung plus Laktattest durchgeführt haben. 

Vorsicht bei Billigangeboten

Hüten Sie sich also vor vermeintlichen Billigangeboten. Eine ärztliche Untersuchung hinsichtlich Sportfähigkeit ohne Ergometrie und Muskelfunktionstest dürfte eigentlich gar nichts kosten, denn die umfasst großteils Dinge, die auch in der Gesundenuntersuchung vorgesehen sind – und die gibt es auf Krankenschein (siehe dazu: Weitere Artikel - "Sparen mit Vorsorgeuntersuchung?").

Sparen mit Vorsorgeuntersuchung?

Man könnte Zeit und Geld sparen, indem man sich einer Gesundenuntersuchung unterzieht. Denn bis auf die Ergometrie und die Muskelfunktionstests werden die Teile der sportmedizinischen Untersuchung auch im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung durchgeführt, die von der Krankenkasse bezahlt wird. Es wäre daher zu überlegen, zunächst eine Gesundenuntersuchung zu machen und erst danach zur sportmedizinischen Untersuchung zu gehen, wobei man sich das, was bereits untersucht wurde, anrechnen lassen kann.

Bei Uni-Kliniken anfragen

Doch dabei ist man auf Kulanz angewiesen; es wird – wenn überhaupt – kein sehr hoher Betrag angerechnet. Nur einige wenige Institute oder Ärzte, die eine sportmedizinische Untersuchung anbieten, haben auch einen Kassenvertrag für Gesundenuntersuchungen, dann kann man beide Untersuchungen in einem absolvieren. Es gibt auch Krankenhäuser (beispielsweise das AKH in Wien) und Uni-Kliniken, die sportmedizinische Untersuchungen durchführen.

Woraus besteht eine sportmedizinische Untersuchung?

Anamnese, Risikofaktoren . Der Betreffende wird ausführlich darüber befragt, wie er lebt, welche Krankheiten oder Verletzungen er erlitten hat, welche Medikamente er einnimmt, welche Krankheitsfälle es in seiner Familie gibt und letztlich: welchen Sport er betreiben und welche Ziele er erreichen will.

Foto: Alfred Nimmerichter, ÖISM Innere Organe . Das Nächste ist eine physikalische Grunduntersuchung der inneren Organe, die unbedingt ein Abhören des Herzens und der Lunge mit dem Stethoskop und Abtasten (etwa der Lymphknoten) umfassen muss EKG und Blutdruck. Im Zentrum der Untersuchung steht die Messung der Herzfunktionen (EKG) und des Blutdrucks , und zwar beides im Ruhe- und im Belastungszustand . Aus praktischen Gründen sollten der Belastungstest auf einem Fahrradergometer erfolgen, weil die Messungen (vor allem des Blutdrucks) an einer Person, die auf einem Fahrrad sitzt, leichter vorgenommen werden können als an einer Person auf dem Laufband.

Bewegungsapparat . Sind die Gelenke in Ordnung, wie steht es mit der Beweglichkeit der Wirbelsäule ? Bei der Beurteilung der Muskelfunktionen ist vor allem die Rumpfmuskulatur (sie ist meist schwach ausgeprägt) und die Beinmuskulatur (sie neigt zur Verkürzung) wesentlich. Auch hier reicht wiederum eine einfache Untersuchung. Grobe Fehlfunktionen sind leicht feststellbar.

Am Ende sollte Ihnen der untersuchende Arzt sagen können, welche körperliche Betätigung für Sie angemessen ist und auf welche gesundheitlichen Risiken Sie achten sollten.

Eventuell: Laktattest . Kein fixer Bestandteil der sportmedizinischen Untersuchung. Viele Hobbysportler sind aber gerade daran interessiert, wollen sie doch nicht nur gesund bleiben oder abnehmen, sondern auch ihre sportliche Leistungsfähigkeit steigern. Bei diesem Test wird der Laktat-(Milchsäure-)wert bei steigenden Belastungsstufen gemessen. Je länger die Laktatkonzentration (angegeben in mmol/l) gering bleibt, desto größer ist die Ausdauer des Getesteten. Anhand der gemessenen Werte kann der Trainingsplan (das sind exakte Vorgaben für 6 bis 12 Wochen hinsichtlich Belastungsintensität, Belastungsdauer und Umfang) maßgeschneidert gestaltet werden.

"Nicht einmal Abhören ist Standard"

Interview mit Univ.Doz. Dr. Renate Petschnig, Sportärztin, Univ.Doz. Dr. Renate Petschnig, Fachärztin für Sportheilkunde Fachärztin für physikalische Medizin und Rehabilitation und Fachärztin für physikalische Sportheilkunde in Wien

Wenn man sich das Ergebnis dieses Tests anschaut, kommt man zu dem Schluss, dass es einfach sehr unterschiedliche Auffassungen darüber gibt, was eine sportmedizinische Untersuchung alles beinhalten soll. Da muss sich halt der Konsument vorher erkundigen?

Nein, so kann es nicht sein. Es gibt sehr wohl einen Konsens darüber, was eine solche Untersuchung zu beinhalten hat. Es gibt die Österreichische Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention, die eindeutige Richtlinien bezüglich der sportmedizinischen Untersuchung festgelegt hat. Es gibt auch eine Ausbildung zum Sportarzt, die 180 Stunden umfasst und in der gelehrt wird, wie eine sportmedizinische Untersuchung abzulaufen hat.

Warum ist es so wichtig, dass wirklich alle Details untersucht werden?

Wenn Sie einen „gesunden“ 40-Jährigen, der untrainiert ist und keinen medizinischen Check-up hat, zu intensiv belasten, kann ihn das im schlimmsten Fall das Leben kosten – es gehen immer wieder tragische Fälle durch die Medien. Deshalb ist beispielsweise die Anamnese so wichtig, aus der der Untersuchende erfährt, welche Risikofaktoren bestehen: wie zum Beispiel Übergewicht, hoher Blutdruck oder Herzerkrankungen in der Familie. Bei der Familiengeschichte unserer Testperson hätte es eigentlich schon dreimal klingeln müssen. Einfache Untersuchungsgänge wie Abhören und Blutdruckmessen sollten wirklich bei jeder Diagnose als Basis selbstverständlich sein. Aber nicht einmal das ist in vielen Fällen passiert.

Haben nun alle Teiluntersuchungen eine gleich hohe Bedeutung?

Natürlich könnte man sagen: Wenn der Bewegungsapparat nicht erfasst wird, stirbt die Testperson nicht. Das könnte „nur“ zu Schmerzen und Abnützungserscheinungen führen. Aber Erkrankungen am Herz-Kreislauf-System müssen abgeklärt werden, da sie, wenn sie übersehen werden, tödliche Folgen haben können. Auf der anderen Seite ist ein Laktattest vom gesundheitlichen Standpunkt nicht erforderlich. Der soll maßgeschneiderte Trainingsempfehlungen für Sportler liefern, darüber informieren, wie die sportlichen Aktivitäten im Zeitablauf gesteigert beziehungsweise zurückgenommen werden müssen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.

Zum Beispiel, am nächsten Marathonlauf teilzunehmen?

Zum Beispiel. Nur: Wenn Sie als völlig Untrainierter zu mir kommen und meinen, Sie können in drei Monaten einen Marathon laufen, werde ich Ihnen sagen, in diesem Zeitraum können Sie vielleicht Ihr Wohlbefinden steigern oder in Kombination mit einer Diät Ihr Gewicht abbauen, wenn Sie dreimal pro Woche trainieren. Aber eine Marathonvorbereitung dauert für einen Untrainierten ein Jahr und länger.

Zurück zur sportmedizinischen Untersuchung – wer sollte eine solche in Anspruch nehmen?

Also sinnvoll ist sie für jeden, der mit Sport beginnt. Zwingend ist sie aber für Personen, die älter als 35 Jahre sind und mit einer sportlichen Betätigung (nach längerer Pause) wieder beginnen wollen. Unbedingt notwendig ist sie auch, wenn bestimmte Risikofaktoren (Krankheitsfälle in der Familie) zutreffen.

 

Univ.-Doz. Dr. Renate Petschnig ,
Sportärztin, Fachärztin für physikalische Medizin und Rehabilitation und Fachärztin für physikalische Sportheilkunde in Wien

Reaktionen nach dem Test

Nach Abschluss unseres Test erreichten uns die folgenden Reaktionen von City Fitness und TSM (zum Teil gekürzt).

Dr. Heimo Vedernjak

Ich bin überrascht und erfreut, dass ich selbst einmal vom VKI getestet wurde zuerst mein Dank für die sachliche und sehr faire Darstellung. Ihre konstruktive Kritik ist in meinem Fall berechtigt und ich werde künftig das WS-Screening und die Gelenks- und Muskeltests auch bei jüngeren Sportlern wieder genauer durchführen.
Seit Juni führe ich die meisten Sportmeduntersuchungen im Wellness Park Oberlaa durch, wo diesen Teil die Sportwissenschaftlerin Mag. Derka und ihr Team in bester Qualität ubernehmen.
Dadurch verwöhnt, bin ich wohl in der Ordi etwas zu nachlässig geworden. Schade dass Sie uns in Oberlaa nicht getestet haben. Trotz alledem freut es mich, dass ich mit den eingeschränkten Möglichkeiten einer kleinen Privatordination in einigen wichtigen Punkten mit der "Schmelz" mithalten konnte.
Im Anhang erlaube ich mir, Sie auf (m)einen Patientenratgeber "Mut zur Operation" aufmerksam zu machen. Ich begleite seit Jahren Patienten vor Operationen bis in den OP und übernehme Teile der Nachbehandlung nach Operationen.

Dr. med. Heimo Vedernjak
A - 1040 Wien

Dr. Gerhard Hafner

Da der Proband die ihm angebotene umfassende Untersuchung abgelehnt und auf eigenen Wunsch eine Laufbanduntersuchung gewählt hat, geht die Kritik des unzureichenden Umfanges der Testreihe ins leere.

Habe mir Ihre Kritik aber durchaus zu Herzen genommen und die Auskultation des letzteren und den Ruheblutdruck ins Basispaket übernommen.

Um meinen Kunden die für sie aussagekräftigste und doch auch leistbare Untersuchung anzubieten, habe ich mehrere Pakete entworfen.

Und durch die Weitergabe des Kostenersatzes durch die Krankenkasse steht in Kombination mit der Gesundenuntersuchung eine sehr attraktive Variante zur Verfügung, die schon vielen Patienten die Hemmschwelle vor der Vorsorgeuntersuchung genommen hat.

Gesamtpaket mit allen von der sportmedizinischen Gesellschaft geforderten Leistungen: €145

Gesamtpaket in Kombination mit der kostenlosen Gesundenuntersuchung: € 90

Fahrrad- oder Laufbandergometrie, Kreislaufuntersuchung, Lactatmessung, Muskelfunktionstests und Trainingsberatung: € 105

 

Dr. Gerhard Hafner

Wien

 

Die Vorgangsweise war bei allen getesteten Institutionen die gleiche. Die Testperson hat ausdrücklich eine „sportmedizinische Untersuchung“ verlangt. Wurden ihm verschiedene Möglichkeiten geboten, stellte er die Frage: „Welche würden Sie mir empfehlen?“ Es lag also am Personal, die richtige (oder falsche) Entscheidung zu treffen. Vom Kunden, der ja in aller Regel nicht sachkundig ist, kann man nicht erwarten, dass er über die Notwendigkeit von Teilen der Untersuchung Bescheid weiß.

Die Redaktion

Happy Fitness

Beim Test von 14 Untersuchungsstätten in Österreich hat unsere Ordination im Happy Fitness Innsbruck durchschnittlich abgeschnitten. Einem guten Abschneiden im Herz-Kreislauf Bereich steht eine Kritik der fehlenden Untersuchung von Muskelfunktion und Gelenken gegenüber. (Dass beim Testkandidaten durch meine Mitarbeiter offensichtlich nicht auskultiert wurde, darf nicht vorkommen. Die entsprechenden Konsequenzen wurden bereits getroffen).

Die „Schmerzgrenze“ für eine sportmedizinische Untersuchung liegt erfahrungsgemäß bei etwa 100 Euro.  Um 99.- (im Juni noch 105.-) bieten wir entweder eine Spiroergometrische Untersuchung (wie beim Testkandidaten durchgeführt, aber im Testbericht nicht erwähnt!) oder eine Untersuchung mit Laktatbestimmung, um 119.- beides. Somit liegt unser Schwerpunkt zweifelsohne auf dem Gebiet der Leistungsdiagnostik (Wir betreuen in unserer Ordination auch die Triathlon-Olympiasiegerin Kate Allen).

Für eine zusätzliche Untersuchung des Bewegungsapparates, welche wir unter anderem auch für unsere Vertragspartner bei den Privatversicherungen durchführen, haben wir versucht, einen Aufschlag von Euro 30.- zu verlangen. Da diese Leistung aber in den letzten 3 Jahren praktisch nie in Anspruch genommen wurde, haben wir sie kaum noch angeboten. Gerne werden wir aber auch diesen Teil der Untersuchung wieder verstärkt anbieten.

Dr. Alfred Doblinger
Ordination Happy Fitness
6020 Innsbruck  

Dr. Alfred FRIDRIK

Vorerst danke, dass Sie mich für Ihren Test von sportmedizinischen Einrichtungen gewählt haben. Da ich es mit der Medizin und im Speziellen mit meinem Steckenpferd der Sportmedizin sehr genau nehme, darf ich mir doch einige Bemerkungen zu Ihrem Artikel erlauben:

Es wird von mir seit Jahren unter anderem eine "Ergometrie mit Puls-Laktatkurve" und eine "komplette sportmedizinische Untersuchung" angeboten. Ihre Testperson hat offensichtlich eine Ergometrie mit Puls-Laktatkurve und nicht eine komplette Untersuchung in Anspruch genommen, obwohl sowohl meine Homepage als auch ein Aushang in der Anmeldung (nicht übersehbar) diese verschiedenen Angebote ausweisen. Das erklärt das bei mir beanstandete Fehlen einer Muskelfunktionsuntersuchung - diese wurde offensichtlich nicht gewünscht.

In der "kompletten sportmedizinischen Untersuchung" ist selbstverständlich eine Muskelfunktionsuntersuchung beinhaltet - und zwar schon immer.

Es schmerzt mich also sehr, dass ich von Ihnen aus diesem Grund als "nur" durchschnittlich bewertet wurde. - Wenn Sie also eine sportärztliche Untersuchung von mir beurteilen, dann sollten Sie auch eine solche in Anspruch nehmen und nicht einen Leistungstest, der nicht als komplette sportärztliche Untersuchung ausgewiesen wurde.

Ich bitte Sie in Ihrer nächsten Ausgabe bzw auf Ihrer Homepage um eine diesbezügliche Korrektur, da ja ohnehin noch über City Fitness und TSM berichtet wird.

Ferner hatten offensichtlich, wie ich Ihrem Artikel entnehme, andere Testpersonen die Möglichkeit, auf das Testergebnis vor Redaktionsschluß zu reagieren. Dies war mir allerdings verwährt, da ich bis heute von diesem Test nichts wußte.

Ich darf Sie daher bitten, mir den Namen bekannt zu geben unter dem die Testperson bei mir war.

Abschließen darf ich vermerken, dass ich Ihre insgesamte Kritik an dem was alles unter dem Deckmantel Sportmedizin angeboten wird durchaus teile. Aus diesem Grund bin ich seit Anfang Sommer 2004 mit einigen anderen Sportmedizinern dabei in Oberösterreich ein Pool zu bilden, in dem nach einheitlichen Kriterien untersucht und beraten wird, und zwar vom "Spielerpass" bis zum Hochleistungssportler.

Dr. Alfred FRIDRIK
A-4060 Leonding

Die Vorgangsweise war bei allen getesteten Institutionen die gleiche. Die Testperson hat ausdrücklich eine „sportmedizinische Untersuchung“ verlangt. Wurden ihm verschiedene Möglichkeiten geboten, stellte er die Frage: „Welche würden Sie mir empfehlen?“ Es lag also am Personal, die richtige (oder falsche) Entscheidung zu treffen.

Die Redaktion

 

TSM

Unseren Aufzeichnungen(Test am 7.5.2004) zufolge wurden seitens des Klienten (Testers) keine Angaben bezüglich Risikofaktoren gemacht, die eine sportmedizinische Untersuchung (TSM führt auch diese durch) erfordern - das Anamneseblatt liegt der Redaktion vor. Der Tester (ein ARZT) wählte unter LEISTUNGSDIAGNOSTIK das "Lauf-Profil" - eine sportwissenschaftliche Untersuchung .

Wir betonen, dass wir auf höchste medizinische Standards bei der Beratung und Betreuung unserer Klienten achten. Wir müssen jedoch den Angaben vertrauen können, die ein Klient vorgibt. Es tut uns sehr Leid, dass auf diese Weise ein Testergebnis auf dem Tisch liegt, das den Regelfall bei TSM verfälscht. TSM wird aufgrund dieses Vorfalles noch sensibler als sonst agieren. Freut uns das Testergebnis naturgegebenermaßen auch nicht, betrachten wir es dennoch als konstruktive Kritik und als Anlass zur weiteren Optimierung unserer Leistungen.

TSM-Reinhard Komosny

Die Vorgangsweise war bei allen getesteten Institutionen die gleiche. Die Testperson hat ausdrücklich eine „sportmedizinische Untersuchung“ verlangt. Wurden ihm verschiedene Möglichkeiten geboten, stellte er die Frage: „Welche würden Sie mir empfehlen?“ Im übrigen wurde auch die sportwissenschaftliche Untersuchung nicht korrekt durchgeführt (Laktatabnahme durch nicht befugte Person).

Bei der Anamnese wurden keine Fragen nach Krankheitsfällen in der Familie gestellt (Familienanamnese), das geht auch aus dem von TSM erwähnten Anamneseblatt hervor. Genau darauf wäre es im konkreten Fall aber angekommen.

Die Redaktion

City Fitness

City Fitness ist ein Fitness-Studio. Wir führen keine sportärztlichen Untersuchungen durch. Der Hinweis der Testperson, dass seine Brüder zu Bluthochdruck und erhöhten Blutfettwerten neigen und der Großvater an Schlaganfall verstarb, er selbst jedoch keine negativen Befunde hatte und keine Medikamente einnahm, veranlassten den Trainer auf ausdrücklichen Wunsch der Testperson, und der damit verbundenen Bezahlung der Fit-Check-Gebühr, einen sportwissenschaftlichen Test durchzuführen.

Karl Schweighofer, City Fitness

(Anmerkung der Redaktion: Die Testperson wurde nie darauf hingewiesen, dass es sich um keine sportmedizinische Untersuchung handelt. Über die Familienanamnese wurde kommentarlos hinweggegangen.)

ÖSV-Olympiastützpunkt Obertauern

 

Grundsätzlich ist einmal festzustellen, dass die sportmedizinische Untersuchung eine Gesundheitsuntersuchung ist, mit dem Ziel, Erkrankungen oder Einschränkungen der Sporttauglichkeit zu erkennen oder auszuschließen. Es sei anzumerken, dass diese von einer qualifizierten Einrichtung durchzuführen ist.

Der Umfang und Inhalt einer  sportmedizinischen Untersuchung ist nicht genau definiert. Wenn man den deutschsprachigen Raum betrachtet, so gibt es auch in renommierten sportmedizinischen Untersuchungsstellen unterschiedliche Ansichten und Empfehlungen. Ebenso werden von verschiedenen Autoren in der Fachliteratur unterschiedlich Schwerpunkte gesetzt.

Aus unserer Sicht gibt es im Rahmen der sportmedizinischen Untersuchung  betreffend dem Umfang nach oben hin keine Grenzen. Folgende Punkte sollten jedoch enthalten sein:

Anamnese, Kardiopulmonaler Status, Echocardiographie, Überprüfung des Stütz- und Bewegungsaparates, Lungenfunktion, Laktat-Diagonostik, Körperfettmessung, Laboruntersuchungen, Prognoseleistungseinstellung.

Wenn man die sportmedizinische Untersuchung als Gesundheitsuntersuchung  betrachtet, sollten die oben genannten Punkte genau durchgeführt werden. Dabei beinhaltet diese Aufstellung noch immer nicht alle Untersuchungen die strenggenommen als Vorraussetzungen für eine optimale Ausübung von sportlichen Aktivitäten notwendig wären. So zum Beispiel neurologische oder angiologische Tests oder verschiedene messtechnische  Methoden u.a. auch zur Erfassung und Bewertung der koordinativen Fähigkeiten. Auch Laboruntersuchungen lassen sich bis hin zum Immunprofil oder zur Mineralstoffanalyse etc. ausdehnen.

Am Olympiastützpunkt Obertauern wird sehr genau unterschieden, ob der Kunde eine leistungsphysiologische Untersuchung zur Bestimmung des Ist-Zustandes wählt, die als Grundlage zur Erstellung eines Trainingsprogramms mit dem Ziel der Leistungssteigerung dient oder ob sein Anliegen eine sportmedizinische Gesundheitsuntersuchung bzw. ein medizinisches Problem, wie zum Beispiel des Bewegungsapparates, ist. Dazu bieten wir am Olympiastützpunkt Obertauern verschiedene Module in verschiedenen Preiskategorien an.

Von einem Kunden ist im Vorfeld zu erwarten, dass er sich im Erstgespräch bezüglich individuellen Ziele klar artikuliert.

Die meisten Kunden des Olympiastützpunktes sind sportlich aktiv und kommen mit dem klaren Ziel, nämlich dem der Leistungsverbesserung. Das ist grundsätzlich eine andere Fragestellung, als wenn jemand eine sportmedizinische Beratung wünscht bezüglich seiner sportartspezifischen Tauglichkeit.

Sportmedizinische Untersuchung ist also nicht gleich sportmedizinische Untersuchung, sondern es ist auch darauf Rücksicht zu nehmen, mit welcher Frage- bzw. Zielstellung der Kunde zur Untersuchung kommt. Dementsprechend werden auch die Schwerpunkte  der Untersuchung festgelegt.

Es ist daher unseriös, verschiedene Institute bzw. Einrichtungen insbesondere sportmedizinische Untersuchungen ohne vorher genau definierte Fragestellung zu vergleichen.

Darin scheint eindeutig die große Schwächen des Testes der Zeitschrfit „Konsument“  zu liegen. Der ganze Artikel ist negativ behaftet. Wer verspricht sich von einer sportmedizinischen Untersuchung einen schnellen Erfolg? Bewusst wurden einige Fallen eingebaut.

Am Olympiastützpunkt Obertauern wollte der Proband ein Untersuchungspaket in Anspruch nehmen, dass wir normalerweise an 2 Tagen durchführen. Trotzdem wurde der  Preis für dieses Untersuchungspaket mit Untersuchungen an anderen Instituten verglichen, die offensichtlich nicht länger als eine ¾ Stunde oder 1 Stunde gedauert haben und zudem andere Inhalte hatten!?

Dass der Laktatstufentest im Rahmen einer sportmedizinischen Untersuchung als Option angesehen wird, erscheint äußerst fragwürdig. Mittlerweile dürfte wohl hinlänglich bekannt sein, dass ein Laktatstufentest unerlässlich zur Ermittlung von Trainingsvorgaben ist. Es gibt Studien, die beweisen, dass es nicht möglich ist, die relevanten Trainingsbereiche durch welche Faustformel auch immer einfach nur rechnerisch zu ermitteln. Das Team des Olympiastützpunktes Obertauern verfügt in Bezug auf Laktatleistungstests und Trainingskonzepterstellung über eine jahrelange Erfahrung.

Zusammenfassend erscheint der Test schon vom Ansatz her ungenau vorbereitet gewesen zu sein, sowie in der Auswertung und im Vergleich unfair und im Endergebnis tendenziell.

 

Mag. Joseph F. Obermoser
Geschäftsführer

ÖSV-Olympiastützpunkt Obertauern
Gesport GmbH

 

Das Ziel der Untersuchung war sehr wohl definiert. Sie hatte die Feststellung  der Sporttauglichkeit und nicht die Ermittlung von Trainingsvorgaben im Sinne der Leistungsdiagnostik zum Ziel.

Die Vorgangsweise war bei allen getesteten Institutionen die gleiche. Die Testperson hat ausdrücklich eine „sportmedizinische Untersuchung“ verlangt. Wurden ihm verschiedene Möglichkeiten geboten, stellte er die Frage: „Welche würden Sie mir empfehlen?“ Es lag also am Personal, die richtige (oder falsche) Entscheidung zu treffen. Vom Kunden, der ja in aller Regel nicht sachkundig ist, kann man nicht erwarten, dass er den Umfang einer Untersuchung genau definiert.

Abgesehen davon: Auch Mag. Obermoser  selbst zählt die Überprüfung des Stütz- und Bewegungsapparates zum Mindestumfang einer Sportmedizinischen Untersuchung. Und gerade das wurde bei der Testperson unterlassen.

Die Laktatuntersuchung ist für Personen, die aus rein gesundheitlichen Gründen Sport betreiben (also ohne Setzen eines Trainingszieles), nicht erforderlich..

Die Redaktion

  • Gute sind teuer . Eine solide sportärztliche Untersuchung (mit Laktattest) kostet 150 Euro und mehr. 300 Euro (wie beim ÖSV-Olympiastützpunkt) sind aber eindeutig zu hoch gegriffen.
  • Umfang klären . Klären Sie schon vorab, ob wichtige Teiluntersuchungen auch wirklich inbegriffen sind. Am häufigsten vergessen wird auf den Bewegungsapparat, aber auch EKG und Blutdruckmessung sind nicht selbstverständlich.
  • Nicht nur für Marathonläufer . Eine sportmedizinische Untersuchung (ohne Laktattest) sollte jeder machen, der nach längerer Pause wieder sportlich aktiv sein will – auch wenn er nur beabsichtigt, abzunehmen oder einfach gesund zu bleiben.

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