Ein Körper, der nur noch von Maschinen am Leben erhalten wird, steht für viele im Widerspruch zu einem Sterben in Würde. Unser Medizinredakteur berichtet über seine Erfahrungen beim Abschluss einer verbindlichen Patientenverfügung.
Leben künstlich verlängern?
Die unmittelbare Erfahrung mit dem Tod liegt länger zurück. Im Zivildienst als Rettungssanitäter war ich dabei, als Menschen sterben mussten – auf der Straße, im Rettungswagen, im Spital. Seit damals ist mir klar, dass ich nicht im Dämmerzustand dahinvegetieren möchte, ohne Hoffnung auf Besserung. In einer derartigen Situation soll mein Leben nicht durch Maschinen künstlich verlängert werden, also beschließe ich, eine verbindliche Patientenverfügung zu erstellen.
Schmerz, Krankheit und Sterben
Mein Hausarzt weist darauf hin, dass die Umstände, unter denen ich eine lebensverlängernde Behandlung ablehne, eindeutig formuliert werden müssen. Ich soll mir deshalb genau überlegen, welche Maßnahmen ich unter welchen Umständen ablehne und welche ich gutheiße. Als „Hausaufgabe“ gibt er mir Unterlagen der Patientenanwaltschaft mit. Die darin aufgeworfenen Fragen sind anspruchsvoll. Was bedeuten Schmerz, Krankheit und Sterben für mich? Was ist mir wichtig im Leben, wovor habe ich Angst?